Einer muss noch sein, sonst platzt mir der Schädel.
Ich bin stinksauer, total geladen, aggressiv ohne Ende, was manche am umherfliegenden Geschirr in meiner Nähe sicher schon bemerkt haben. Ja, es gibt tatsächlich fliegende Untertassen - nur nicht mehr sehr viele und renovieren wollt ich eh, wen also sollten die Kerben in den Wänden stören?! Hilft nicht wirklich, aber vielleicht kommt irgendwann der Knall um wieder in der Realität zu leben.
3 Jahre lang lief doch alles ganz wunderbar, ich habe nicht gesucht, aber probiert.
Es war zuweilen chaotisch, regelrecht stressig, führte manchmal nahezu zum Organisationsproblem. 36 Monate, die alles gaben, aber nichts nahmen.
Ich lebte wie ich es wollte, genoss die Umgarnungen, nahm sie nur nicht für voll.
Es gab keine Gefühlsregungen, nur Verdrängung.
Klar, E. hat mich mit seinen Aufmerksamkeiten wirklich berührt, die Phantasie grenzenlos, das Spiel an sich einzigartig. Sicher hat er mich getroffen auf bestimmte Art und Weise, auch gekränkt - was absolut nachvollziehbar ist, nach den Aktionen die ich aus Feigheit angekeilt habe.
Ich hätte mich hier abmelden können, nachdem ich wusste das er ebenfalls hier rumschleicht, hätte seine Briefe verbrennen können, aber nein, geben und nehmen, einmal ordentlich alles rausgeheult und gut.
Knapp 2 Jahre später S. - aber auch er hat es nicht geschafft mich zu Regungen oder Äußerungen zu bewegen. Seine Bemühungen fand ich am besten. „Ich fahr nicht eher heim, bevor wir uns“…hahaha. Eine SMS zwischen Weihnachten und Silvester wars oder hab ich irgendwas übersehen?! Glaube nicht. Sorry, Ironie.
Hat mich zwar gewundert aber nicht weiter gestört, ich hatte es NICHT anders erwartet.
Und nun, endlich mal ohne Hintergedanken meinerseits, nur just for fun mal einen Kaffee trinken gehen.
Fahr wie eine Irre um ja nicht zu spät zu erscheinen, weil der Anstand es so verlangt.
Bin nervös, weil manche sich ja dann anders geben als sie sich vorher präsentiert haben und hab ein flaues Gefühl in der Magengegend, weil es einfach nicht meine Art ist, solche Dinge zu tun.
Und dann? Ich bin wie ausgewechselt, hab Spaß, lass mich auf die „Entführung“ ein und bin erstaunt über dich, über mich, über alles.
Der Moment am Hochstand. Der Augenblick, als du Windfang spieltest. Die Situation am Auto. Diese verdammt kurzen Minuten und du hattest gewonnen!
3 Jahre komplett vergessen, die Logik und das Denken verlor ich irgendwo zwischen den Bäumen. Diese Vertrautheit war doch nicht normal, oder? Für mich jedenfalls nicht typisch. Ich erzähle doch sonst auch nichts und vor allem keinen „Fremden“ Dinge aus meinem Leben - nicht solche Sachen. Denn eigentlich kann ich dir doch gar nicht (ver)trauen, nicht wahr?
3 Jahre Egoismus und Sturheit - wo war das hin?
Ich erkenne mich immer noch nicht wieder, finde all die alten Eigenschaften nicht mehr und das nervt. Es nervt mich, dass ich zugelassen hab, dass das mit mir geschehen konnte, dass du die Macht hattest mir meine Selbstschutzmauer einzureißen. Es macht mich wütend, dass du diesen einen wunden Punkt in mir getroffen hast.
Es kotzt mich an, dass ich weder auf mein Bauchgefühl vertrauen kann und das sich meine Menschenkenntnis völlig von mir verabschiedet hat. Es lässt mich aus der Haut fahren, dass ich mich plötzlich so leer fühle obwohl da doch ein ICH da sein müsste! Mich nerven meine Taten, Gedanken und Überlegungen. Mich nervt es auch, dass ich damit dich und viele andere nerve.
Verdammt, ich war glücklich als egoistische Zicke, was gehen mich andere Leute an?!
Was hat es mich zu interessieren, was andere an Musik, Essen oder Getränken mögen?
Nichts, rein gar nicht - aber warum zum Teufel mach ich mir da nun plötzlich Gedanken drüber?! Warum, wieso, weshalb…
Wäre da etwas Greifbares, etwas das ich vernichten könnte.
Aber da ist nichts, außer vielen verschiedenen verinnerlichten Momentaufnahmen, die nicht abzustellen gehen. Und dieser eine Song da - verfluchtnocheins - ich hab fast alle Alben der Frau und nun kommst du mit dem Trallala da an…!
Wenn ich Glück hab und der eine Satz von dir stimmt, dann hasst du dich selbst.
Glückwunsch, dann brauch ich das nicht zu tun und hab mehr Zeit dafür, mich selbst zu hassen, dass ich nicht die Kraft hatte dieser Ausstrahlung wie ein Stein zu widerstehen!
Gern würde ich mich ausheulen, aber nichts geschieht, keine Träne, nichts - Leere.
Ich bewege mich noch immer in einem Vakuum, spüre den Boden unter meinen Füßen nicht, obwohl ich weiß, dass ich ihn berühre.
Dabei will doch nur das wieder sein, was ich war, bevor ich das wurde, was ich jetzt bin!
13.03.2011 / 19:34 Uhr