Dienstag, 27. September 2011

Unruhe


Eine innerliche Unruhe überkam mich heute Nacht.
Der Herzschlag zu schnell, der Puls raste, kalter Schweiß auf der Stirn.
Rauschen in den Ohren, es klang nach Meer.
Und wieder nur ein paar Minuten Schlaf.

Anstelle etwas daran zu ändern und heute mal das Rezept in der Apotheke einzulösen, düste ich lieber durch die Orte und genoss die verbliebenen Sonnenstrahlen.

Der Job lief heute wieder mittelprächtig und zum Nachmittag hin sogar recht gut.
Das Konzept nimmt Gestalt an und die Worte formen sich nahezu allein zu fachchinesischen Sätzen.

Die Ruhe, wenn die Kollegen weg sind, ist unbeschreiblich entspannend.
Das Rauschen des Straßenverkehrs wirkt beruhigend, die Schritte auf unserem Vorplatz deuten darauf hin, dass ich trotz der Stille im Raum nicht ganz allein bin.

Die Kollegen der „Stadt“ spürt man nicht, auch sie lieben die Ruhe und gehen darin auf.
So schaffte ich heute ab Mittag 3 Seiten Konzeption, es kamen neue Ideen, neue Einfälle, neue Verfahrensweisen auf.
Morgen noch die letzten Stichwörter in Sätze eingebaut, alles in den Antrag übertragen und ich müsste mein Soll am Donnerstag einen Tag vor Fristablauf bewältigt haben.

Darf ich dann Freitag daheim bleiben und mich entspannen?
Vielleicht, mit viel Glück.

Im Oktober gehen die Antragsrunden weiter, Woche für Woche, Konzept an Konzept gereiht.
Auch im November, im Dezember…
So vergeht die Zeit bis Weihnachten wieder wie im Flug und nichts wird wichtiger, als die vielen Ideen innovativ zu verpacken.

Hilft es, mich von allem anderen abzulenken?
Nur bedingt, komplett abschalten kann ich nicht, möchte ich auch nicht.
Manche Fehler muss ich mir selbst vor Augen halten um daran erinnert zu werden, dass es wirklich Fehler waren.

Letztlich nervt einfach alles - auch das getarnte Glück - und die Gedanken ans Verschwinden, still und leise, keimen erneut auf.
Doch Flucht ist keine Lösung, nur die Stärke zählt…


27.09.2011 / 19:34 Uhr