Mittwoch, 3. August 2011

Die Zeit rennt…

…und ich renne hinterher.
Wie wahnwitzig das alles doch ist.
Das Jahr nähert sich rapide dem Ende und nichts, aber auch wirklich nichts habe ich bisher erreicht.
Weder auf beruflicher noch auf privater Basis.

Heute haben wir in der PGH die Kartons wieder runter geschleppt, die das Umzugsteam erst hoch gebuckelt hatte.
Beim Einsortieren in die Regale, bekam ich geschätzte 20 Kartons Weihnachtsutensilien in die Hand.
Sicherheitshalber stehen diese nun gleich im Eingangsbereich, nicht das wir noch die Adventszeit bei dem Tempo verpassen.

Und privat ist der Stand noch genauso wie gestern, vorgestern,…
Erik scheint mit Ingo im Urlaub zu sein.
Sein Auto steht jedenfalls schon den dritten Tag bei Ingo.
Jetzt wäre der passende Moment, den Brief fertig zu schreiben und ihm nach Hause zu bringen. (zur Not tu ich es einfach am Freitag, falls ich mit Michi doch noch ausgehe)
Doch mir fehlt die Zeit und die Lust - unlogisch, aber leider wahr.

Für diese Blogs hab ich ja auch Zeit.
Und das dringende Verlangen, dies alles aus mir rauszulassen.

Rauslassen möchte ich noch viel mehr.
Ich habe Lust, den Fabelhaften anzuschreien für seine wahnsinnig lange Antwort heute „Jep…“!
Mehr Worte bin ich in dieser Woche mal wieder nicht wert.
Bisher jedenfalls und ich denke, sehr viel mehr wird auch die restlichen Tage nicht passieren.

Ich fühle mich kaputt gespielt, die Knochen tun weh, die Energie ist nahezu am Ende und diese Dauermüdigkeit lähmt den Rest meiner Willenskraft.
In drei Wochen habe ich bereits wieder Urlaub, auch wieder für 2 ganze Wochen.
Darauf freue ich mich, zumal es am Kirmeswochenende beginnt.
Freiheit, Freude, Freunde und Feiern.

Es soll doch ein entscheidendes Wochenende werden, aber ich glaube nicht so recht daran.
Jedenfalls hab ich bis dahin noch jede Menge zu tun.
Möchte die Wohnung fertig renoviert haben, Schuppen, Keller und Garage sollen aufgeräumt sein und auch mein Papierkrieg bis dahin ad acta gelegt werden.

Gern mach ich mich selbst noch ein wenig kaputter, aber ohne Druck bekomme ich mein Leben nicht mehr in die rechten Bahnen.
Zu groß ist das Verlangen aus allen Zwängen auszubrechen, etwas Verrücktes zu tun, einfach nicht mehr nach all den Regeln zu leben, die einem Tag für Tag aufgedrückt werden.
Es geht nunmal nicht.
Noch nicht…


03.08.2011 / 21:17 Uhr

Alles neu?!

Nein, nicht alles, nur der Arbeitsort hat sich geändert.
Es ist zu eng und zu laut im neuen Büro.
Der Platz für mich ist knapp bemessen, der Weg zur Toilette ein wenig kompliziert und wenn zu viele Leute in dem Raum reden, ist der Schall unerträglich.

Seit gestern 9 Uhr bin ich nun dort - seitdem plagen mich auch schlimme Kopfschmerzen.
Der Kreislauf und der Wetterwechsel tun ihr Übriges.
Mittagessen ist ebenfalls eine Sache für sich, entweder man geht ins Kaffee nebenan - was auf Dauer teuer und einseitig wird - oder ins gegenüberliegende Bistro, was auch nicht viel angenehmer ist.
So muss ich wieder auf Durchhalte-Futter umsteigen, entweder abends vorkochen und trotzdem kalt essen mangels Mikrowelle oder gleich Bemme mit Brot und Schnitte.

Das erstmal dazu.
Ansonsten geht es - noch - vom Arbeitsklima her.
Heute war auch mal wieder Keksi da.
Ab morgen geht’s dann nach Niederdorf, die große Lagerhalle umräumen.
Nun stapeln wir halt alles noch mal übereinander, um den ganzen Mist von 4 oder 5 Etagen auf möglichst eine Etage zu verlagern.
Dort gibt es weder nutzbare Toiletten, kein fließendes Wasser, alles ist mistig dreckig und morgen soll es wieder heiß werden.
Igitt, ich mag nicht.

Unfreiwillig hab ich nun schon in den beiden Tagen 4 Bekannte getroffen.
So muss das wohl sein, wenn man auf einem Bahnhof arbeitet, aber ok, das kann nur spannend werden.

Und Ablenkung tut gut.
Bisher habe ich es noch immer nicht geschafft, den Brief an Erik abzuschreiben.
Irgendetwas in mir hindert mich daran.
Es ist nicht der Gedanke, dass es tatsächlich funktioniert, was ich damit erreichen möchte und die damit verbundene Angst was auf mich zukommen könnte, sondern eher die Frage, ob es wirklich das ist, was ich möchte.

Ich kann es im Moment nicht offen und ehrlich beantworten.
Natürlich wäre es schön, langsam mal in eine Zukunft zu Zweit zuzusteuern.
Aber ist dieser ruhige, in sich gekehrte Mann wirklich derjenige, der mich zufrieden stellt?
In vielerlei Hinsicht sicherlich, davon bin ich felsenfest überzeugt.

Doch für die Schmetterlinge im Bauch war er so noch nie zuständig.
Stellt sich mir die Frage, gehört dieses Kribbeln denn wirklich dazu um dauerhaft glücklich zu sein?
Ist es nicht eher das Gefühl des Vertrauens, der Zugehörigkeit und die Gemeinsamkeiten?

Wohin haben mich denn die Schmetterlinge in meinem Leben bisher gebracht?
Zugegebenermaßen nicht sehr weit.
Sicherlich ist es auch Bequemlichkeit meinerseits, mal Kompromisse einzugehen.
Und diese werden ja in einer funktionierenden Beziehung erwartet.

Ja, es klingt tatsächlich so, als ob ich davon ausgehe, dass ich mit dem Geschriebenen haushohen Erfolg habe.
Weit gefehlt.
Es sind Fragen, die ich mir selbst stelle.
Gedanken mit denen ich mich auseinandersetze um herauszufinden, wohin ich denn wirklich will.
Letztlich sind es alles Bemühungen um zu mir selbst zu finden.
Und es ist eine schwere Suche, deren Wege verschlungen und verknotet sind.

Denn ehrlich gesagt hänge ich gedanklich ständig bei dem Fabelhaften, nahezu rund um die Uhr inkl. mancher meiner Träume.
Nehme ich ihn als gefühlsmäßigen Zufluchtspunkt, als persönliche Ausrede um meinen Standpunkt nicht klar definieren zu müssen?
Gut möglich…

Er ist ja nicht nur ein Spielgefährte für mich, sondern auch die wichtigste Bezugsperson derzeit.
Außerdem auch eine persönliche Herausforderung in verschiedener Weise.
Ich suche die Nähe von Beiden, nur den Unterschied zwischen den Gefühlen kann ich nicht benennen.

Es ist erschreckend, welche Wirkung beide Männer auf mich haben - Unterschiede deutlich im Verhalten - aber anziehend.
Auch jetzt, während dem schreiben, schaue ich ständig auf mein Handy….es könnte eine SMS kommen, wird aber nicht passieren.

Nun hab ich zwei Tage nichts von F. gehört, gesehen oder gelesen.
Das Wissen, das er in der kommenden Woche wieder zur Trainee-Maßnahme ist, macht mich regelrecht panisch.
Soll es denn wirklich wieder auf 2 oder 3 Wochen ohne ihn hinauslaufen?

Schon ist es wieder so deutlich…
Ihn vermisse ich und mit Erik habe ich seit 2 Jahren kein Wort gesprochen und ich nehme es hin.
Vielleicht ist es mein Gewissen, das mir sagt, dass ich genau das auch verdient habe.
Trotzdem sollte es doch andersrum sein.
Ihn sollte ich vermissen, dauerhaft…

Und nicht den Mann, den ich sowieso nicht haben kann und auch nicht ständig an meiner Seite ertragen könnte.
Ich hasse dieses Gefühl, nicht zu wissen, man selbst eigentlich möchte…


02.08.2011 / 22:48 Uhr