Sonntag, 9. Oktober 2011

Zwischenspiel III

Ich sammle meine Gedanken und forme sie zu einem Tagesgeschehen.
Leicht ist es nicht, denn die Gefühle schwanken wiedermal von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt.

Der Lieferdienst war nicht sehr stressig heute, demnach auch eine magere Ausbeute für den Geldbeutel.
Immerhin reichte es, um den Teerkonsum meiner Lunge zu bevorrätigen.

Meine Kollegin fragte ich gleich zu Beginn - und das war der Fehler - ob sie als Nachbarin den Fabelhaften seit Donnerstag mal gesehen hätte.
Ja, hat sie am Freitag, als er eine junge Frau mit dunklen Haaren herzlich umarmte und küsste?!

Die Laune meinerseits ist eventuell nachvollziehbar…
Ok er lebt noch, ist zuhause, empfängt dort „fremde“ Frauen…so ungefähr hab ich mir das vorgestellt in meinen Albträumen.

Doch nachdem ich mir mal die Zeit nahm in der vergangenen Nacht, und mir einige der letzten SMS von ihm an mich nachgelesen habe, kann ich auch nur feststellen, dass ich es gar nicht anders verdient habe.
Feines Mädel bin ich, das Reden und Schreiben sollte man mir verbieten.

Der Schmerz ließ nach, das Entsetzen und die Sorgen um ihn ebenfalls.
Er lebt sein Leben, so ist es auch richtig, schließlich hat er mir nichts versprochen.
Und nach meinen Abweisungen muss ich wundern, dass er mich überhaupt noch kennt.

Auch Erik begegnete mir unterwegs.
Ich spürte in der Dunkelheit, dass auch er lächelte.
Wer macht den nächsten Schritt?
Ich könnte es, möchte es aber noch nicht, es ist noch zu früh.

Und irgendwann kam dann die Nachricht des Tages vom „Benz“.
Nach einer Woche Umzug wohnt er nun doch wieder hier in seiner alten Wohnung.
Das freut mich wirklich, so sieht man sich doch wieder ein wenig öfter.
Noch mehr freut mich, dass er mir das auch noch umgehend erzählt, bzw. gesimst hat.

Leider kamen da auch sofort wehmütige Gedanken zutage, Duschgeschichten, Sandspiele, Filmabende…
Aber man kann nunmal nicht nur Sonnenschein im Leben haben, aber die Strahlen, die man fängt, als ewige Erinnerung in sich einschließen.
…und vielleicht eines Tages wieder ein wenig auffrischen.


09.10.2011/01:05 Uhr

Zwischenspiel II


Noch 2 Stunden bis ich los muss.
Lust habe ich nicht zum Arbeiten, bin müde, mir ist kalt, ich bin unmotiviert.
Aber ich wollte es so, nun muss ich da durch.
Meine Teilnahme am Landesparteitag heute hatte ich abgesagt, darüber bin ich wirklich froh.
Allerdings hatte ich die gewonnene Freizeit für andere Dinge verplant.
Nun gut, es kommt meistens anders als man es sich wünscht.

So werde ich nachher wieder von A nach Z düsen und immer die Augen offen halten, ob ER mir unterwegs „zufällig“ begegnet.
Ich versuche mir keine Sorgen weiter zu machen, denn er meinte ja, dass es nichts Schlimmes ist.
Auch wenn er seit 2 Tagen nicht mal mehr im FB online war, wird alles in halbwegs bester Ordnung sein.
Alle anderen Gedanken schiebe ich einfach beiseite….bis die Dunkelheit eintritt und sich die Sehnsucht breit macht.

Ich ärgere mich auch nicht weiter über mich selbst, nicht darüber, dass ich seine letzten SMS erst vergangene Nacht richtig durchgelesen habe - und ihn haben könnte, wenn ich nur will.
Glücklicherweise kann ich mich nicht selbst in den Allerwertesten beißen, aber das Verlangen danach ist schon da.
So bestrafe ich mich selbst, indem ich ihn Stück für Stück in rasantem Tempo vergraule.
Es soll wohl so sein.

Langsam und vorsichtig blinzelt die Sonne hinter den sturmgetriebenen Wolken hervor.
Sie hat nicht mehr die wärmende Kraft der letzten Tage, aber sie macht den Tag ein wenig freundlicher.

Trotzdem werde ich mich schön dick einmummeln, Schal drum und das Kuschelgefühl genießen…die Heizung hier läuft schon und die im Auto wird hochgeschraubt bis zum Anschlag.
Ja, es ist und bleibt Sommer.
Für die Herbststimmung bin ich noch nicht soweit.

Vielleicht nächste Woche, wenn sich manche Situationen eventuell geklärt haben…


08.10.2011 / 14:33 Uhr