Dienstag, 4. Oktober 2011

Glücksgefühle

Woher sie plötzlich kommen ist völlig unklar.
Aber sie sind da, verbinden mein Strahlen mit dem der Sonne.
Mir geht es gut, ich bin gewissermaßen glücklich, auch wenn sich rein gar nichts geändert hat.
Außer meiner persönlichen Einstellung vielleicht.

Man muss nur Geduld haben, nicht auf irgendetwas übertrieben lange warten, sondern weiterleben und das Nebensächliche auf sich zukommen lassen.
Letztlich kommt es eh, wie es kommen soll, nur ein wenig Nachhelfen ist möglich.

Nun gut, geduldig bin ich zwar nicht, aber es gibt so viele schöne Dinge im Leben, mit denen man sich beschäftigen kann, so dass die Zeit im Flug vergeht.
Selbst der Job macht zur Zeit Spaß, liegt evtl. daran, dass die Chefin diese Woche in Ungarn ist oder einfach nur, weil ich weiß, was ich kann.

Ich bin auch froh drüber, dass ich wieder in der Pizzeria angefangen habe.
Das vergangene Wochenende, bzw. der Feiertag, waren zwar hektisch, aber letztlich hat sich wenigstens finanziell gelohnt.
Und auch der Spaßfaktor wurde ausreichend genutzt.

Nun liegen meine Prioritäten in der Hinsicht wieder so, dass ich am kommenden Samstag nicht mit nach Bautzen möchte, sondern lieber liefern fahre.
Für mich ist es nunmal wichtiger, Geld zu verdienen, anstatt es auszugeben.
Ich lass mich überraschen, wie meine Chefin reagiert.

Ein kleines, minimales Wunder geschah gestern Abend auch noch.
Es kam doch tatsächlich eine SMS vom Fabelhaften - kein Bockigsein, kein Desinteresse, dafür lustvoll.
Na was soll ich davon halten…

Heute Morgen war er der Erste, der mir als bekanntes Gesicht im Straßenverkehr begegnete.
Hatte ich erwähnt, dass ich danach in den Laden tänzelte um Frühstück zu kaufen?
Das mir die Kassiererin das Zeugs zur Kasse tragen musste?
Naja, Morgenstund´ hat Gold im Mund, wie wahr.

Jetzt eben geht die Simserei weiter.
Na so soll´s sein, ein gefällt-mir-button für´s wahre Leben wäre jetzt angebracht.
Und einer für´s Nichtgefallen, denn Erik begegnete mir heute nicht und der Benz hat nicht getextet seit seinem Umzug.
Was zu erwarten war.

Nun denn…


Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben…

So setze ich mich doch auf Verlangen ins Auto, fahre nachts zur gewohnten Stelle um mich, wie ebenfalls gewohnt, tja was eigentlich?
Die Devise „nur gucken, nicht anfassen“ funktioniert so ziemlich halbherzig, aber sie funktioniert.
Nun möchte er wissen, was ich meinte, als ich ihm vorhin sagte, dass uns nicht mehr viel Zeit bleibt.

Soll er mal weiter fragen, er verrät mir auch nicht, was passiert ist, nur DAS etwas geschehen ist.
Ich nehme stark an, dass er wieder Vater wird.

So lass ich mich überraschen, leiden werde ich vor ihm nicht.
Die Rolle spiele ich genauso perfekt, wie die der netten Kollegin.
Irgendwann muss ich eines morgens auf meinen Ausweis schauen, um zu wissen, wer mich da im Spiegel anschaut…


04.10.2011 / 23:45 Uhr

Gedankenfetzen



Freitag - Ruhe - Motivationslosigkeit.
Somit der perfekte Tag zum Entspannen und Nichtstun.

Ein klein wenig Kram erledige ich nebenbei, Fotos sortieren (Erinnerungen ungefragt damit auffrischen), mit Freunden texten (schön, dass jeder so seine Kümmerchen hat) und ein bisschen schon mit dem Styling für morgen beginnen.

Dann geht’s wieder los, ab zur besten Party aller Zeiten, auch liebevoll Ü30 genannt.
Die Erwartungen belaufen sich wieder nur auf eines - J.S. - wenn er denn diesmal mit da ist.
Nur kurz sehen, knuddeln und ein wenig plaudern.
Mehr möchte ich ja nicht.

Das letzte Mal war am ersten Septemberwochenende - da entstand auch dieses Foto.
Nicht, dass ich meine Freundin um diesen Moment beneide, nein…ich könnte in die Tischkante beißen.
Doch so sollte es wohl sein.

Jedenfalls freu ich mich auf morgen.
Der Stress der letzten Tage wird weggetanzt, es zählt nur der Spaß, die Musik, die Stimmung.
Keine Gedanken mehr machen, nichts übers Geld, nicht an den fabelhaften denken, nicht an den letzten Urlaub oder irgendetwas, was stimmungskillend wirken könnte.

Und wenn J.S. mit da ist, wird’s umso schöner, denn mit einem Dauergrinsen und verträumten Augen feiert es sich einfach besser.

OoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoO

Was gab es sonst so in den letzten Tagen?
Nichts und davon ziemlich viel.

Ich habe mein Jahresprojekt für 2012 fertig, es ist bereits verschickt und an Ort und Stelle.
Ein gutes Gefühl habe ich zwar diesmal nicht, aber ok, wenn es nicht sein soll, dann ist es halt so.

Unsere neue Praktikantin ist ein Engel - Maria.
Leider ist sie, genau wie meine Lieblingskollegin, nur bis 21.10. da.
Ab dann wird’s wieder langweilig und spaßfrei.

Aber auch hektisch, es gilt weitere Projekte zu konzipieren, die laufenden fertig umzusetzen und die Feste zu planen und zu „feiern“.
Dann ist das Jahr rum.

Ebenfalls ist dann auch „unser“ erstes Jahr rum - wenn es noch so lange hält.
Darum wollte ich mir zwar keine Gedanken mehr machen, aber diese kommen leider von allein.
Vermissen tu ich dich nämlich täglich, das Handy starre ich immer noch unentwegt an, aber von allein zucken werde ich mich nicht mehr.
Wenn du so gestresst bist, dann lass ich dich eben in Ruhe…

Nun ist mittlerweile schon Montag.
Die letzten Tage hektisch, erlebnisreich und irgendwie zum Heulen.
Irgendetwas ist geschehen und ich weiß nicht was.

Hat der Benz geplaudert, sind wir erwischt worden, hat sich einer von uns verraten?
Der Fabelhafte schweigt.
Ernsthaftes Schweigen, keine Regung auf irgendeine Nachricht.

Wo bist du?
Geht es dir gut?
Ist irgendetwas passiert?
Liest du dies hier zufällig?
Weiß SIE es?

Es ist etwas passiert…ich spüre es.
Hat uns der vergangene Montag das Genick gebrochen?
Es kommen schon wieder zu viele Fragen in mir auf, die sich nur um diesen Mann drehen.

Dabei ist dies eigentlich unnötig, wenn nicht sogar uninteressant.
Aber immer schön eins nach dem anderen…

Die Samstags-Ü30-Party war wiedermal toll, auch wenn Michi nicht die allerbeste Laune hatte, unser männlicher Anhang (ja wenn ich mir Namen merken könnte…) hatte wie ich ausreichend Spaß auf der Tanzfläche und meine Kollegin ist scheinbar gar nicht erst erschienen.

Auch J.S. glänzte mit Abwesenheit, doch etwas anderes hatte ich auch nicht ernsthaft erwartet.
Vielleicht auch gut so, denn es war so schon alles verwirrend genug.

Ich holte wie immer Michi von daheim ab, wartete allerdings diesmal ein wenig länger als sonst auf sie.
Im Garten saßen die Männers und grillten und plötzlich gesellte sich auch Erik dazu.

Als ich Michi dann endlich im Auto hatte, richtete sie mir liebe Grüße von ihm aus, worauf mir sofort der Motor absoff.
Ich fragte bestimmt 20mal, ob sie das ernst meinte und sie redete darüber, dass sie ihn wegen des Briefes gefragt hatte (der Frau erzähl ich besser auch nichts mehr), er wohl meinte, es hätte ihn sehr gefreut…und, und, und…

Ok, der Brief hatte also doch Erfolg.
Einerseits war ich glücklich darüber, andererseits fühlte ich mich auch sofort erschlagen und schwach.
Die Gedanken daran, dass es das absolute Ende mit dem Fabelhaften bedeutet, wenn sich doch wieder etwas zwischen Erik und mir entwickeln würde, nahmen mir die Luft.

So ließ ich es drauf ankommen und bat Michi, ihn ebenfalls lieb von mir zu grüßen.
Kindische Afferei - aber scheinbar wirkungsvoll.
Denn sie schrieb mir Sonntagnachmittag, dass er sich auch darüber sehr gefreut hätte.
Was mir zuvor allerdings schon an seinem Lächeln auffiel, als er mir beim Liefern unterwegs begegnete.
Meine Reaktion auf diese neuen Aussichten war keine andere, als das ich dem Fabelhaften heute noch eine SMS schickte, auf die ich ebenfalls keine Reaktion bekam.
Ok, muss ich damit leben.
Es ist ein Zeichen, dessen bin ich sicher.
Auch wenn es genau gegenteilig von dem Verhalten, seit unseres letzten Treffens vor einer Woche ist.

So steh ich nun wieder dort, wo ich vor dem Urlaub stand.
In einer grenzenlosen Ungewissheit gefangen, nichtsahnend, was als nächstes passiert.


03.10.2011 / 12:22 Uhr