Mittwoch, 31. August 2011

Leerlauf


Leere vermischt mit Verzweiflung.
Das Gefühl, dass mir zur Zeit alles aus den Fingern gleitet, auch wenn ich es nur kurz berühre, nimmt zu.

Vor der Arbeit graut es mich, auch wenn es erstmal nur der Donnerstag ist und ich genau weiß, dass ich zum späten Nachmittag auf ganz besondere Kollegen treffen werde.
Menschen, die mir ans Herz gewachsen sind und die ich daher sehr mag.

Es tröstet mich nicht.
Meine Chefin wird an dem Tag wahrscheinlich nicht da sein, sie sprach jedenfalls vergangene Woche davon.
Ich kann es für mich nur hoffen…

Meine liegen gebliebene Arbeit und einen kleinen Vorlauf möchte ich an diesem Tag schaffen um den Freitag zu umgehen.
Der Tag gehört mir allein und der Abend soll zum Feiern da sein.
So auch der Samstag und eventuell der Sonntag.

Mir ist zwar nicht mehr danach, aber da muss ich nun durch.
Ebenso durch diese ungewisse Situation mit IHM und die fehlende Antriebslosigkeit, mir neue Ziele zu stecken.

Vielleicht hatte J.S. doch Recht und man sollte auch über die eigenen kleinen Geheimnisse Stillschweigen bewahren, bevor sie zerplatzen wie Seifenblasen.
Doch egal an was die diesjährige Pechsträhne liegt - und sie zieht sich tatsächlich Monat für Monat durch das Jahr - es muss sich etwas ändern.
ICH muss etwas ändern.
Je eher desto besser, auch wenn mir keine Lösung parat liegt.

Selbst das Vorhaben mit dem „Benz“ scheint zu zerbröseln.
Es fehlte ja auch die dritte Sternschnuppe…
Achja, der Wunsch der zweiten gesichteten Schnuppe ging ja auch komplett nach hinten los.
So sei es - danke Pechsträhne.

Nur eine kleine Motivationshilfe möchte ich, etwas, dass mich wieder kämpfen lässt.
Ein kleiner Funken der mir zeigt, dass das morgendliche Aufstehen nicht auf ein Drama hinausläuft.
Leider fehlen mir gänzlich Mut und Kraft für einen Neustart, für einen kompletten Neubeginn, welcher gerade jetzt so sinnvoll und irgendwie nötig erscheint.
Auch wenn sich über den Tag verteilt viele liebe Freunde bei mir melden, nach dem Befinden fragen, mir einfach nur Neuigkeiten mitteilen oder sich einfach nur ausquatschen wollen - ich fühle mich nutzlos.
Das Nützlichsein im Job gibt mir nichts mehr, das ist eher ein Ausnutzen, gepaart mit Vorwürfen und Unlogik.
Auf dieses Gebrauchtwerden möchte ich gern verzichten.

Und nun?
Die Minuten vergehen, werden zu Stunden und nichts passiert.
Einerseits gut, es kann nichts schief gehen, andererseits ein Stillstand, den es nicht geben dürfte.

So nutze ich die wenigen Minuten vor dem Schlafengehen noch um mir etwas zu wünschen:
Ich wünsche mir Kraft!

31.08.2011 / 00:21 Uhr

Wenn es so einfach wäre…


…ist es aber nicht.

Bist du es, der hier die Strasse rauf fährt Richtung Wald?
Solltest du dich so taktlos nah umorientiert haben?
War ich es, die es zum Ende brachte?
Ist es deine Entscheidung, weil du kein Interesse mehr hast?

Wenn es nicht so verdammt weh tun würde, wäre diese Stille leichter zu ertragen.
Es geschieht immer und immer wieder.
Als Mädchen auf dem Weg zur Frau, lernt man diesen Schmerz kennen, begegnet ihm immer wieder und denkt sich, beim nächsten Mal geht es schneller vorbei.
Nein, geht es nicht und es fühlt sich jedesmal unerträglich an.

Ich hörte heute auf meine Freundin und schrieb dir.
Es geschah nichts, rein gar nichts, nicht eine winzige Reaktion deinerseits.
Und ich kann es nicht verstehen und verstehe es trotzdem.
Wenn ich nicht mit meinen Launen auskommen kann, wie solltest du es dann tun?

Doch wann haben wir den Moment verpasst, als Gefühle ins Spiel kamen?
Warum konnte niemand von uns beiden standhaft bleiben - kalt und emotionslos?
Es sind zu viele Fragen, zu viele Gedanken und zu viele Gefühle.

Schlimmer noch, als nur den Liebhaber mit dir zu verlieren, ist das Wissen, auch den Freund - den vielleicht besten Freund diesseits - verloren zu haben.
Du warst die letzten 9 Monate da, kamst in mein Leben als ich neuen Sinn suchte, gabst mir die Kraft meinen Weg zu gehen und dich auf deinem ein Stück zu begleiten.

Es wurde mehr daraus.
Zuviel anscheinend.

So wie heute, habe ich noch nie wegen einem Mann geweint, noch niemals zuvor.
Ich wusste nicht, wie heiß Tränen sein können, wie stark sie sind um so einen weiten Weg über nahezu den ganzen Körper zu rinnen.
Und immer wieder gibt es einen neuen Auslöser, eine Momentaufnahme, die mit dir in Verbindung steht und sie fließen wieder und wieder und wieder…

Du wirst mir fehlen…fabelhafter Freund…


31.08.2011 / 00:51 Uhr

Wunder geschehn…


…jedenfalls kleine, angenehme und irgendwie lebensrettende Wunder.

Nachdem sich gestern nun mein Auto und der DVD-Player von mir verabschiedet haben, wartete ich eigentlich nur darauf, dass noch der Lappi explodiert.

Nichts dergleichen geschah.
Im Gegenteil.
Unsere Sekretippse hat es tatsächlich geschafft, mir das Resthonorar zu überweisen.
Davon konnte ich sofort das Finanzamt befriedigen und ein Rad für mein Baby kaufen.
Nun bleibt zwar nichts mehr übrig für die Urlaubswochen, aber mein Magen grummelt nicht mehr so laut wenn ich Richtung Briefkasten wandere.

Dagegen macht sich ein anderes Grummeln in mir breit - eine fette Erkältung, die ich diese Woche ganz und gar nicht gebrauchen kann.
Schließlich steht DAS Wochenende vor der Tür!
Kirmes und ich bin krank?
Nein, das geht nicht.
Mit der Kratzstimme kann ich leben, erklär ich halt allen, dass mein Stimmbruch einsetzt - Wechseljahre.
Aber Fieber, Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Schüttelzeugs?
Nein, nein, nein, das muss weg.

Vor allem macht es die Versuche der Ablenkung etwas mühsamer als geplant.
Seit 4 Tagen hab ich nun nichts mehr von ihm gehört.
Er fehlt mir zwar, aber ich komme damit klar.

Eine Chat-Diskussion in der vergangenen Nacht hat mir die Augen geöffnet.
Es gibt noch andere Personen, die auf Reaktionen ihrer Liebsten warten.
Und das erinnerte ich mich daran, dass ich auf J.D. knapp 8 Jahre wartete um dann 4 Jahre Zeit mit ihm zu verbringen, die mir nicht viel brachte.
Und es erinnerte mich auch daran, dass ich in den vergangenen 3 Jahren immer wieder auf ein Wunder wartete, welches mit Erik zusammenhing.

Nun will ich nicht mehr warten.
Ich sollte nur aufhören mein Handy zu hypnotisieren, doch das wird noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen, es ist Gewohnheit.
Es lohnt sich nicht, es springt für mich nichts dabei raus.
Nicht bei diesem Mann.
Zuckt er sich, ist es gut - tut er es nicht, wird es zwar weiterhin noch eine Weile weh tun, aber auch das werde ich überleben.

Danke für diese Erkenntnis R. ;)

29.08.2011 / 19:00 Uhr

Ihr Zwei


Erik:

Der Mann, mit dem ich zusammen alt werden kann.
Die Art von Liebe, bei der man als Paar mit 80 Jahren noch Händchen haltend vor dem Häuschen auf der Bank sitzt.
Die Liebe, in der man sich grenzenlos vertraut, auch durch Weltmeere getrennt spürt, wenn es dem anderen schlecht geht.
Sich fallen lassen kann und weiß, man wird aufgefangen - wortlos und mit ganzer Kraft.

Der Mann, der meine Sinne teilt - mein Kunstverständnis, Romantik, Poesie, Natur und Träumereien.
Er, der meine Seele mit Blicken streichelt…


Der Fabelhafte:

Die Art von Liebe, wie es sie selten gibt.
Die Mischung von Freundschaft, Vertrauen, Sehnsucht, Glück, Trauer, Freude, Spaß, Leidenschaft, Feuer, Sturm, Phantasien und einem Funken Hass.

Eine Verbindung von all dem, was sich Leben nennt.
Gefühle, die 24 Stunden am Tag aktuell sind, sich nicht ausblenden lassen, nichtmal im Schlaf.
Diese Liebe verfolgt einem auf Schritt und Tritt - und sie tut weh, sie macht fröhlich, glücklich, zufrieden, stur, lässt einen durchdrehen - alles auf einmal.

Du bist fabelhaft, eine andere Beschreibung gibt es für dich nicht.
Der Fabelhafte - Fabi - ein Synonym für eine Person, die plötzlich in mein Leben trat.
So unverhofft, so ungewollt und nun so verinnerlicht.

Unsere Geschichte darf es nicht geben, aber sie existiert seit Monaten.
Wir sind uns so ähnlich, haben viele Geheimnisse aus vergangenen Zeiten, die uns geprägt haben.
Gegenseitig vertrauten wir uns Momente unseres Lebens an, die sonst kaum jemand oder gar niemand weiß.

Geheimnisse, die nur wir miteinander teilen können - so, wie du mir dies eines Nachts sagtest.
Und es stimmt, nur wir können miteinander reden, schweigen und uns trotzdem verstehen.
Deinen Schmerz verstehe ich, doch du auch meinen?
Ja - wir müssen uns gegenseitig verletzen, um die Gefühle nicht die Oberhand gewinnen zu lassen.

Wir beide wissen, dass es irgendwann vorbei sein wird.
Keiner von uns wird den Schritt wagen, der eine Zukunft hoffen lässt…
Doch du bist derjenige, mit dem ich sie gern verbringen möchte…


29.08.2011 / 01:19 Uhr