Warum ich dich gestern Abend abgewiesen habe, weiß ich wiedermal nicht.
Dabei suche ich dich minütlich, warte auf ein Zeichen und freue mich umso mehr, wenn ich eins von deiner Seite her bekomme.
Auch gestern hast du mir ein Strahlen ins Gesicht gezaubert, das es kaum noch zu ertragen war.
Ich hörte Schmonzetten wie „Flugzeuge im Bauch“, „Verdammt, ich lieb´ dich“ und lauter solch Seelenkäse.
Und jetzt, genau jetzt in diesem Moment, bekomme ich beim Gedanken daran, Gänsehaut, mich überläuft ein heiß-kalter Schauer.
Verflixt…du machst mich verrückt!
Wir würden uns diese Woche noch mal sehen, meintest du ganz überzeugt.
Ich hoffe es, ich will, ich muss….ich brauche es, ich brauche dich!
Es würde unheimlich aufbauen, bevor es dann kommende Woche an den neuen Arbeitsplatz geht.
Du nimmst mich so, wie ich bin.
Möchtest nichts ändern, kritisierst nicht an meiner Person, findest alles genau richtig und zeigst mir dies auch deutlich.
Ein tolles Gefühl!
Warum hab ich noch mal nein gesagt?
Achja, ich fühlte mich nicht wohl genug in meiner Haut, war eigentlich auch anderweitig beschäftigt, abwesend sozusagen.
Trotzdem zögerte ich mit meiner Entscheidung.
Dich mehrmals in einer Woche zu treffen, würde wieder so wie zu Beginn unserer Bekanntschaft sein.
Eigentlich doch genau das, was ich mir wünsche.
So denn: ein neues Vorhaben meinerseits.
Wenn ich nicht außer Landes oder matschig krank bin, werde ich ab sofort jede Chance auf dich ergreifen.
So sei es!
Nun sitze ich seit einer Ewigkeit am Brief für Erik.
Ein wenig weiter bin ich gekommen, muss nur die Textbausteine meiner Gedanken zu einem Ganzen zusammenfügen und dann alles noch mal per Hand zu Papier bringen.
Dieser Brief soll noch diese Woche fertig werden.
Aber irgendwie glaube ich, dass du, geliebter Fabelhafter, mich davon ablenken willst.
Auch wenn du davon gar nichts weißt.
Ein schicksalhaftes Zeichen vielleicht, dass dieser Brief ein Fehler sein wird.
Oder aber, dass all das, was ich mir mit dem Schreiben dieser Zeilen wünsche, in Erfüllung geht und wir Beide - du und ich - dann nie wieder die Chance haben, dass zu tun, was wir tun.
Sozusagen ein Hinweis darauf, dass wir Zwei jede Minute, die uns noch bleibt, ausnutzen sollen.
Selbst wenn es so wäre und der Brief die Erfüllung (einstiger) Wünsche wahr machen würde - würde es an unserem Spiel wirklich etwas ändern?
Nein, nicht direkt, die Freundschaft würde auf jeden Fall bleiben.
Und ja, ich beginne zu zweifeln.
Nicht an dir F., nein - ich zweifle an mir.
Ist es wirklich das was ich will?
Eine dauerhafte gemeinsame Zukunft mit dem Anderen?
Mit Erik, dem Verträumten.
Doch, ja, ich will.
Und nein, dich will ich nicht verlieren, in keinster Weise und niemals!
Dieses ewige Hin und Her in mir macht mich noch wahnsinnig.
Zugegebenermaßen leide ich unter Bindungsängsten, andererseits wird es auch langsam mal Zeit, solide zu werden.
Wenn auch nur äußerlich - Opium fürs Volk sozusagen - innerlich werde ich mich nicht fügen.
Und diese gewisse Liebe zu dir, Fabi - man kann es so bezeichnen - die vergeht sowieso nicht so einfach, egal wer an meiner Seite sein würde, sofern ich es zulasse.
Ich spüre Veränderungen an und in mir.
Diese leidenschaftliche Vorfreude auf Begegnungen mit dir, das verträumte Singen, die ausgewählte Garderobe inkl. passenden Makeups.
Du machst mich unwissentlich zur Püppi, passend zum Standart deines Niveaus.
Und ich habe nichts dagegen, sondern genieße es, es tut gut, wieder so sein zu dürfen.
Ist es ein gutes Zeichen, solche Veränderungen bewusst mitzumachen?
Scheinbar ja, sonst würde sich doch sicherlich in mir etwas wehren.
Falls ich demnächst meine Zigaretten mit Mundstück rauche, möchte ich aber erschossen werden, denn dann habe ich gänzlich den Bezug zur Erde verloren…
28.07.2011 / 02:38 Uhr