Montag, 6. Juni 2011

Endlich geweint...

Endlich geweint…

Montag: 06.06.2011
Gefangene Lächeln: 12

…und nein, mir geht’s nicht gut.
Es tut weh die Räume in der Fabrik leer zu räumen.
Jetzt ist der Abschied, das Ende einer Ära, nicht mehr zu leugnen.
Selbst für mich nicht, wo ich doch lange Zeit lernte, Dinge zu verdrängen, die mir unangenehm sind.

Mein Sorgenkeks gab sich heute ebenfalls mal wieder die Ehre.
Die Laune nicht gerade erbaulich, was meine Miesmuschelstimmung nicht sonderlich hob.
Zu dritt räumten wir ab Mittag die einzelnen Dinge aus dem Textilkabinett.
Sein Lachen störte mich, war nicht zu deuten.

Als sich unsere Hände das erste Mal zufällig berührten, spürte ich seine Nervosität.
Er fühlte sich ebenfalls nicht wohl in seiner Haut.
Warum ist unklar, Gelegenheit zum Reden hatten wir heute kaum.

Später, nach Dienstschluss, traf ich ihn an der üblichen Stelle.
Ihm ging es besser, kurzzeitig, bis sein Kumpel auftauchte und deutlich wurde, dass der Keks dringend aus diesem Umfeld weg muss.

Da ich nicht weiß, wie sich das Muttisyndrom anfühlt, nehme ich an, das sich meine soziale Ader gerade sehr stark bemerkbar macht.
Ich möchte ihm helfen, er ist kein schlechter Kerl.
Und Fehler haben wir alle gemacht und tun sie mitunter jetzt noch.
Morgen werde ich versuchen, mit ihm ein paar Minuten allein zu sein, zu reden, zuzuhören, zu helfen.
Er versprach mir ja heute, dass er morgen wiederkommt.

Und immer wieder wanderten meine Gedanken zwischen ihm, Erik, dem Benz und dem rosa Kaninchen heute hin und her.
Gern vergleiche ich Menschen miteinander und suche nach prägnanten Unterschieden.
Heute hat es mir geholfen mich abzulenken, bis ich allein zuhause war, meinen neusten Lieblingssong von Jupiter Jones hörte.

Ich dachte an meinen verstorbenen Kollegen, das Ende der Firma, an Fabi und den tollen Rest meiner Bekannten und irgendwann kamen sie…die Tränen, auf die ich so lange gewartet hatte…



06.06.2011 / 23:18 Uhr

Hundstage...

Hundstage…

Gefangene Lächeln: ca. 45
Besondere Umarmungen: 1

Gern würde ich die Erlebnisse der vergangenen Woche in Worte fassen.
Nur fehlen mir Selbige um das Gesehene, Gehörte oder auch Gefühlte auszudrücken.

Montag:
Ein feiner Tag, viel gelacht, selbst auf Arbeit. War ja auch der Treppenkeks wieder da.
Leider zu kurz und mit anfangs immens schlechter Laune.
So schlecht, dass ich mir Vorwürfe machte, ihn falsch behandelt zu haben.
Er kam glücklicherweise von selbst auf mich zu und klärte das Problem.
Nein, ich war nicht schuld.

Nach der Mitgliederversammlung war ich zu geladen um sofort heim zu fahren.
Mom wollte eh noch ein Brot, also gings ab zu Penny wo Keksi mit Kumpels stand.
Auch das Vergnügen war nur von kurzer Dauer.
Dafür erfuhr ich, wo sich mein Stalker T.V. grad aufhielt und in welchen Machenschaften er nun verwickelt ist.
Himmelhilf und da dachte ich, auf einem Dorf ist es ruhiger als in einer Großstadt.

Dienstag:
Das Warten auf den Keks dauerte und war umsonst.
Dafür war das Gewitter ein herrliches Spektakel und der Regen tat richtig gut auf der Haut.
Wie sollte es anders sein, es musste noch irgendwas geschehen, was mir den Regen vermieste.
Und an der Kreuzung war es dann auch so.
Erik fuhr vor mir.
Derselbe grüne Nissan mit der gleichen Nummer wie immer…den, den ich aus meinem Kopf löschen wollte, mit dem ich vor 3 Jahren durch den warmen Sommerregen tanzte, der
EINE.

Fluchtartig nahm ich eine andere Strasse, warum auch immer.
Das Ende vom Lied: es begegnete mir auch noch J.S. - und nein, ich konnte nicht lächeln, es kribbelte nicht.
Kein Gefühl mehr da, wo es so lange in mir fest saß.

Zuhause bekam ich dann noch eine SMS vom Fabelhaften. Scheinbar hatte er Sehnsucht.
Er kam bis zu mir heim, wartete, verstand mich falsch, wartete weiter, während ich schon fast auf der Couch schlief.
Einschlief, mit den Gedanken an ihn und wohin das noch führen soll.

Mittwoch:
Job bescheuert, ohne den Weichkeks sogar regelrecht langweilig.
Stellte noch kurz die falsch verstandene SMS vom Fabelhaften klar, um wenigstens etwas Aufregung in den Arbeitsalltag zu schubsen.
War noch vor dem eigentlichen Feierabend auf der Flucht von der Dienststelle.

Ihn, den Keks, sah ich dann ausm Laden kommen mit 2 Damen im Schlepptau, na wenn das mal kein Grund ist, 2 Tage die Arbeit zu vernachlässigen.
Erik sah ich an dem Tag nicht, aber dafür wieder J.S. - und ein bisschen lächeln musste ich da sogar.

Donnerstag:
Himmelfahrt.
Frei bis auf den Pizzadienst.
Der war ausnahmslos lustig, bis auf das ich mal den Astra platt fuhr.
Jedenfalls ein Rad, was ich nicht mal bemerkte.
Ansonsten ein relativ unspektakulärer Tag.

Freitag:
Hab erfahren, dass Jan mit seiner Firma pleite ist, die Angestellten entlassen sind und er beim örtlichen Maler um Arbeit gebeten hat.
Bekanntlich kommt Hochmut vor dem Fall.
Ein wenig tut er mir leid und irgendwie ist mir auch die Lust darauf vergangen, diese Zurückgewinnungsaktion durchzuziehen.

Susi im Lieferdienst ging mir gehörig auf den Zeiger mit ihrer Unlust und dem Gemecker.
Aber wenn Chef nichts dagegen macht, kann ich auch nichts tun.
Versuche jetzt jedenfalls, keinen Dienst mit ihr gemeinsam zu machen.
Auch der Tag ließ sich unter Ulk verbuchen.

Samstag:
Es fängt an hektisch um mich herum zu werden.
Irgendwie passte mir gar nichts ins Schema, alles an Planung fuhr tatkräftig in den Keller.
Nach der Schicht durfte ich wählen, ob ich heim fahre, mit Torsten weggehe oder den Fabelhaften treffe.
Ende vom Lied - eine Autotour mit dem Fabelhaften durch Wald und Wiese mit anschließendem Näherkommen.
Aber dies wird ein anderer Text, er hat seine eigenen Zeilen verdient.

Sonntag:
Derzeit ist es Sonntagmorgen, 04:23 Uhr und ich fange an, müde zu werden.
Nicht vom Erlebten, sondern vom Chatten.
Ich glaube, ich würde sterben vor langer Weile wenn ich länger als 2 Tage ohne Internet auskommen müsste.
Obwohl ich noch genügend Bücher habe, die gelesen werden wollen.
Da fällt mir ein, dass ich mal schauen wollte, ob schon ein neues literarisches Meisterwerk von Susanne Fröhlich erschienen ist.
Ich vergöttere diese Frau und ihren Alltagshumor.

Nach der Fahrt mit dem Fabelhaften hab ich nichts weiter gemacht, als zu texten.
Erst mit R., was an ein Wunder grenzt, wenn man bedenkt das wir gar nicht mehr miteinander kommunizierten vor ein paar Wochen, danach noch ewig mit dem Benz, Falko und Chris.

Der Nachmittag gestaltete sich eher ruhig.
Mir fiel nahezu die Decke auf den Kopf.
Der Fabelhafte verspürte auch wieder seltsame Gelüste, nur leider hatten wir keine Möglichkeit, uns an dem Tag zu sehen.
Ich fuhr also sinnlos durch die Orte, simste währenddessen und grübelte vor mich hin.
Auf einen Kaffee meldete ich mich in der Pizzeria an, wusste ich doch, dass ich da die Zeit bis zum Feierabend der anderen Kollegen verbringen würde.
So geschah es dann auch.
Fabi blieb mein treuer Handyweggefährte.
Ich vermisste ihn, tanzte mit mir selbst durch das Gewitter, den Regen, wurde zunehmenst trauriger.
Letztlich wurde es doch irgendwann Nacht.

Zur Abwechslung war im TC mal wieder Sven online.
Wenn ich dachte, er meldet sich mal wieder bei mir, so dachte ich falsch.
Nur nicht ganz falsch.
Der Reaktion nach, seiner letzten SMS an mich, dachte ich mir meinen Teil.
Ein kurzer Klick auf sein Profil bestätigte mir meinen Verdacht auch.
Ja, er ist neuerdings vergeben.
Aber ich bin wieder an allem schuld - sicherlich.
Na soll er doch.
Die graue Maus kann mir nicht das Wasser reichen, die war eindeutig übrig!

Stört mich auch nicht.
Nur fehlt mir das Gefühl des Verliebtseins…


06.06.2011 / 22:59 Uhr