Montag, 27. Juni 2011

E.




Egal, wie oft du mir noch entgegen kommst, vor, neben, hinter mir herfährst - es wird nichts ändern, wenn du mich auch noch so sehr versuchst zu übersehen.
Letztlich spüre ich ja doch, dass du dir zwar Mühe dabei gibst, dies aber nicht gelingt.

Die letzten 2 Jahre haben nicht viel verändert, wir haben uns nicht sehr geändert.
Zwar ist viel geschehen und jeder von uns hatte sein Päckchen zu tragen, dennoch denken wir gelegentlich (oder in meinem Fall auch öfter) an den anderen.
Welche Gedanken du dabei hegst, kann ich nicht mal ahnen.
Meine Gedankengänge haben sich in der ganzen Zeit nicht geändert, dessen kannst du dir sicher sein.

Nur habe ich meine Erfahrungen gesammelt und weiß endlich, was ich eigentlich will.
Und du gehörst dazu.
Gefällt dir nicht?
Nutzt nix - ist eine Tatsache, die ich schon lange nicht mehr leugnen kann.

Wie dumm ich mich eigentlich verhalten habe, ist mir in den vergangenen Monaten immer deutlicher bewusst geworden.
Behauptete ich auch immer, dass mir relativ egal ist, was andere Personen erzählen, so scheint dies nicht ganz der Wahrheit zu entsprechen.

Denn wenigstens einer Person, einem gemeinsamen Bekannten von uns, ist es gelungen, mir ausreichend Gift in die Ohren zu träufeln um dir nicht zu vertrauen.
Ein dummer Fehler.
Das weiß ich nun endlich.

M., ebenfalls eine gemeinsame Freundin, hat mir dies ungewollt bestätigt.
Ich weiß jetzt, dass du nicht mit J. auf Pärchenreise in Paris warst, gar nicht mit ihr liiert warst.
Es tut mir leid, dass ich so ungläubig und rasend eifersüchtig war.
Ich wollte dich nicht mit ihr gemeinsam auf dieses von dir benannte Abstellgleis schicken, aber ja, ich war wirklich neidisch, eifersüchtig und sehr stur diesbezüglich.

Auch die Geschichte mit dem geschenkten Auto hab ich sehr schnell einsehen müssen.
Er redete es mir zwar nicht ein, aber stritt meine Gedanken, meine Meinung auch nicht ab.
War aber auch ein seltsamer und für mich unpassender Zufall, dass ihr Beide den gleichen PKW fahrt.

Alles kleine Missverständnisse, die dazu führten, wo wir seit langem stehen.
In eine unnötige Einsamkeit.
Vielleicht sind wir nicht wirklich allein, haben Freunde, Bekannte, Verwandte und Familie, aber nicht uns.

Wollten wir das denn nicht?
Ich glaube doch, das wollten wir, nur ich zögerte und spielte ein unnötiges Spiel.
Die Rechnung haben wir allerdings Beide getragen.

Nun sind fast 3 Jahre vergangen und ich denke jeden Tag an dich.
Sicherlich habe ich in der Zeit andere Männer kennen gelernt, fühlte sogar dieses Kribbeln in mir, dieses Gefühl des Verliebtseins.
Viel wollten mir einige von ihnen bieten, viel haben sie versprochen, aber nie ließ ich sie näher als unbedingt nötig an mich heran.

Lange habe ich überlegt an was es liegt, warum ich auch da zögerte.
Welche Frau wünscht sich schließlich keine gesicherte Zukunft, keine attraktiven Mann mit Traumjob, mit wertvollen Eigentümern usw.?!
Ich anscheinend nicht.

Dies soll nicht bedeuten, dass du nicht attraktiv bist oder einer Frau keine Sicherheit geben kannst, aber es ist anders, als es diese Anzugtypen mit eigener Firma und eigenem Haus haben.

Denn du hast sogar wesentlich mehr zu bieten.
Du bietest Träume, Wünsche, Hoffnungen, Glauben, Vertrauen und sicherlich auch viel Treue und Ehrlichkeit.
Humor, Spontanität, Kreativität, Einfühlungsvermögen, Poesie und Phantasie kann man bei dir erwarten.
Alles Eigenschaften, die ich nie zuvor und nie danach bei einem anderen je gespürt habe.

Nur haben wir nie wirklich miteinander gesprochen.
Geschrieben, uns umfahren, miteinander gespielt…
Alles romantisch, schön und außergewöhnlich.
Doch klare Worte hätten vielleicht mehr erreicht.
Ich weiß, dass ich diejenige von uns beiden war, die dies verhindert hat.
Doch muss ich wirklich beschwören, dass es nie Lügen oder falsche Vortäuschungen waren, wenn ich keine Zeit hatte.

Das Ergebnis, mich mehr um den Job zu bemühen, als um private Angelegenheiten (sorry, dass ich es so bezeichne), war nicht sehr erfreulich.
Der Job hat mir nicht viel Positives gebracht und dich habe ich eigentlich verloren.

Vielleicht ist es die Strafe, die ich wirklich dafür verdient habe.
Aber vielleicht, nur eventuell, bekomme ich auch noch eine (letzte) Chance dir zu beweisen, dass ich nichts anderes möchte, als meine Zeit, mein Leben mit dir zu verbringen, für dich da zu sein, aufrichtig und ehrlich zu und hinter dir zu stehen.

Keiner von uns beiden weiß, ob wir überhaupt zusammen passen.
Im Grunde genommen kennen wir uns nicht wirklich, aber standen uns in mancher Hinsicht näher, als jemand anderem.

Hätte es Zukunft?
Vielleicht, vielleicht auch nicht.
Es käme auf den versuch an.
Ich weiß, bedenkt man, wie oft du den versuch gewagt hast, ist mein Gedankengang grad ziemlich absurd, nahezu ignorant und arrogant.

Oft und lange habe ich mich geprüft, habe andere Männer mit dir verglichen, versucht mit denen glücklich zu sein.
Meist verging das Kribbeln genauso schnell wie es kam.
Ein Song, ein Film, Bilder, Museen oder Worte…immer wieder landete ich gedanklich und gefühlsmäßig bei dir.
Ist das nicht das beste Zeichen?

Langsam fällt mir nichts mehr ein, womit ich dich überzeugen könnte.
Eigentlich möchte ich nur, dass du nicht wegrennst, stehen bleibst, mich in den Arm nimmst und ohne Worte festhältst.

…und vielleicht könnten wir dort weitermachen wo es angefangen hat, im September, im Festzelt…


26.06.2011 / 02:23 Uhr

Montag, 13. Juni 2011

Der Tag danach




Ich sitze immer noch halbwegs erstarrt am Laptop, nebenbei versuche ich die versprochenen Torten zu zaubern und wiedermal die Gedanken zu verdrängen, die sich binnen weniger Sekunden in meinem Kopf festsetzen.
Eine schreckliche Party, grausam und doch so schön.

Es fing schon bescheiden an.
Als Sylvie und ich auf dem Weg zum Sportplatz waren, kamen uns Biggi und Erik entgegengelaufen.
Fein Richtung Heimweg.
Biggi grüßte mich wenigstens noch, Erik dagegen schmunzelte auf seine bewährte Art und ich glaube, er wurde rot.

Das mir in den darauf folgenden Minuten das Herz samt Magen in den Kniekehlen baumelten, ich Schnappatmung und ein Ganzkörperzittern hatte, bemerkte niemand weiter.
Lang schaute ich beiden hinterher, bettelte leise, er möge sich umdrehen, nur einmal wenigstens!
In der Zeit gewann ich meine Fassung zurück.

Am Eingang warteten wir noch auf einen Kumpel, der absonderlich lange für den Weg brauchte.
Michaela kam uns vom Festzelt entgegen und ich blaffte sie sofort an, ob die 2 Kerle wirklich heim sind.
Jep…und zwar ohne die Aussicht auf Rückkehr.
Hervorragend, genau das was ich nicht wollte!

Kaum auf dem Gelände angekommen, traf ich auch alle der wichtigsten Freunde.
Es ist wie immer schön, zusammen zu sein.
Fabi stand etwas abseits, plauderte mit einem für mich Fremden und schaute oft zu mir herüber.

Da ich nicht wusste, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte, nickte ich ihm nur kurz zu.
Herrgottnochmal, was für ein Lächeln.
Er kam zu uns, drückte mich kurz und verzog sich dann auch sofort Richtung Bar.
Der Abend kann nur toll werden.

Weit gefehlt.
Eigentlich wollte ich nach dem 2ten Bier alkoholfrei weiter feiern, aber es blieb bei dem Wollen.
An 2 große Flaschen Sekt kann ich mich noch erinnern, aber mehr weiß ich leider auch nicht mehr.
Mein Zustand am Ende war desolat.


Kurz sprach ich zu Beginn mit Fabi, er war müde, sah abgespannt und kaputt aus.
Lange blieben wir nicht allein an unserem Tisch, sodann verschwand er auch wieder von mir.
Nach einer Weile schrieb ich ihm eine SMS ob alles ok sei.
Die Antwort darauf lässt mich jetzt noch schlucken.

Er wäre enttäuscht, wie weit ich mich doch unter meinem Niveau bewege!
Ach, er greift meine Freunde an?!
Ich hab wenigstens welche…
Darauf konnte ich nicht wirklich reagieren.

Er, der so zugänglich und aufgeschlossen ist, kreidet mir meinen Umgang an?
Personen, die Tag für Tag ihrer Arbeit nachgehen, meist im Schichtdienst arbeiten, dazu noch körperlich - die wagt er anzugreifen?
Das war zuviel für mich.
Mag sein, dass ich überzogen reagiere, aber das Recht nimmt sich niemand raus, der uns nicht kennt und da schließe ich mich absichtlich mit ein!

So zog sich dann meine Laune auch über den Abend hin.
Sicherlich hatte ich Spaß, hab viel getanzt, gelacht, Blödsinn ohne Ende angestellt und viel mit Michi über Erik gesprochen.
Aber ein fader Unterton mischte sich trotzdem ein.

Irgendwann eskalierte dann meine Laune.
Er spielte ein fieses Spiel mit mir.
Er tat es absichtlich und mit Freude.
Er wusste, er würde mir weh tun.

Irgendwann sah ich ihn dann mit Michi auf der Tanzfläche.
Ab diesem Augenblick verspürte ich einen unbändigen Zorn, auf ihn, auf sie, auf mich, auf eigentlich jeden.
Ja ich war eifersüchtig!
Und jeder der es (nicht) wissen wollte, bekam meine ungeschönte Meinung auch an den Latz geknallt.

Später kam er bei mir vorbei, meinte, dass er jetzt geht und war weg.
Bisher weiß ich nicht, ob er wirklich mit Michi los ist.
Sollte es so sein….
Nein, nicht mehr drüber nachdenken.

Warum stört mich das plötzlich?
Weshalb müssen wir uns verletzen?
Wieso kommt auf einmal dieses Gefühl von Eifersucht auf?

Dazu gehören doch Gefühle und die darf es bei uns eigentlich nicht geben…



12.06.2011 / 23:49 Uhr

Dem Ende entgegen…




12:40 Uhr
Tag für Tag räumen wir nun unser „Leben“ in Kartons, verpacken und verschnüren Erinnerungen und tun so, als ob wir uns freuen auf das Neue, was uns erwartet.
Manchmal fällt es mir schwer unbefangen den Anderen gegenüber zu stehen und so zu tun, als ob auch ich mich auf den Neustart freue.
Vielleicht gab es mal eine kurze Zeit, in der es tatsächlich so war, aber nachdem nun einige Fakten vor mir ausgebreitet wurden, hat sich die Situation geändert.

Ich bekomme Heimweh, unlogisch, aber es ist so.
Es werden mir die Nachbarn fehlen, die Kater die hier rumtigern und das Lächeln des
V-Vertreters, welcher neuerdings wie ein Honigkuchenpferd strahlt.
Natürlich suche ich Gründe, um hier nicht wegzugehen, egal wie dumm sie für manche Personen klingen mögen.

Die vergangenen Tage waren anstrengend, hektisch, einsam und nervtötend.
Wir haben die dritte Umzugsfuhre mittlerweile hinter uns, ein wenig Streit mit den Transportleuten, einen Arztbesuch aufgrund eines Splitters der glatt zu einer „Not-OP“ führte und einen kaputten Lastenaufzug.

Müdigkeit und Schlappheit machen sich systematisch in mir breit, die Knochen schmerzen, Nervosität und Unruhe steigern sich.
Den Lieferdienst hab ich für diese Woche abgesagt, obwohl ich das Geld dringend brauche.
Ich will einfach nicht mehr, funktioniere nur noch und das ist falsch, das bin nicht ICH.

Heute nun Samstag.
Die Abschlussfeier der Neukirchener Sportler mit einer tollen Live-Band.
Seit einer Woche freu ich mich wie Bolle drauf, habe krampfhaft versucht, jemanden zu finden und zu überzeugen, meinen morgigen Dienst zu übernehmen.
Es hat geklappt, danke auch.

Der Abend wird interessant werden, ein gemischtes Klientel, das mir nur zu vertraut ist.
Erwartet werden Kumpels, der Fabelhafte und der Sonderling aus dem Blümchenland.
Wer die Geschichten kennt, weiß, dass es eine ungesunde Kombination ist, aber gerade das macht es für mich heute so spannend.

Und wenn ich tief in meinem Inneren lausche und mich frage, auf wen ich mich am meisten heute freue, dann ist die Antwort laut und deutlich vernehmbar: Erik.
Hoffentlich hatte Michaela Recht und er erscheint wirklich.
Ich will ihn nur sehen, mehr wird nicht geschehen, wir reden noch immer nicht miteinander.

Noch sitze ich wie gelähmt am Laptop, rauche zuviel und trinke einen Kaffee nach dem anderen.
Ich müsste noch so viel tun, aufräumen, Klamotten für den Abend raussuchen und mich aufhübschen.
Nicht zu vergessen, ein kleines Geschenk wollte ich noch basteln, das letzte Ahornblatt sozusagen.
Nur für den Fall der Fälle, falls ein Wunder geschehen sollte.

Stattdessen sitze ich immer noch hier und tippe wie ein Weltmeister, spiele Online-Games und sehe die Zeit an mir vorbeifliegen.
In meinem Schädel überschlagen sich die Gedanken und drohen mir, ich solle mich beeilen.

Normalerweise funktioniere ich unter Druck am besten. Vielleicht sollte ich noch ein oder zwei Stunden warten und hoffen, dass dann der nötige Tritt kommt, um mich endlich zu bewegen.
Es soll doch schließlich aus meiner Sicht ein perfekter Abend werden.

13:23 Uhr
Mittlerweile hab ich die ersten Verschönerungsaktionen hinbekommen.
Frau ist gepeelt, gezupft und gecremt.
Dem Abwasch widme ich mich nebenbei, um weniger zu denken.
Geht das überhaupt?
Weniger denken um keine verworrenen Gedanken aufkommen zu lassen?
Anscheinend nicht.

Momentan lenkt mich die Spinne neben mir an der Wand ein wenig ab.
Bleib ja dort sitzen Tier!
Lauf nach oben, aber fall bitte nicht auf meinen Schreibtisch *bibber*

16:40 Uhr
Den Abwasch hab ich geschafft, gebadet hab ich in Schokoladensoße und langsam wächst die Anspannung ins Unermessliche.
Würde ich jetzt lange die Luft anhalten, würde ich sicherlich ganz schnell in Ohnmacht fallen, so schummrig ist es mir.
Langsam aber sicher, sollte ich meine Griffeln von der Tastatur lösen und mich endlich mal um die wichtigen Sachen kümmern.
Klamotten!


11.06.2011

Zügellos




Samstag, 04.06.2011 - lang hatten wir uns nicht mehr getroffen.
Deine SMS verhießen von Beginn an, dass es auf ein Treffen der üblichen Art hinauslaufen würde.
Ich gebe, du nimmst.

Wie immer weigerte ich mich zuerst sehr lange gegen eine Begegnung.
Nach Dienstschluss hatte ich dann die Wahl zwischen mehreren Varianten der Abendgestaltung.
Ich entschied mich für dich, was absehbar war.

Schnell fuhr ich heim, befreite mich vom Essengeruch, betrieb Fellpflege, zog mich extra attraktiv für dich um.
Wusste ich doch von vornherein, dass dies bei dir umsonst ist.
Länger als 5 Minuten lässt du mich nicht in dem rausgeputzten Zustand.

Meistens ähnle ich nach einem Treffen mit dir, einem zu großen Kind, dass stundenlang im Kuddel Kopfsprünge im Bällebad probiert hat.
Rot, gelb, grün, blaubunt gefleckt mit Kratzern und Striemen.

Einige meiner Bekannten wissen glücklicherweise, dass ich mir ab und an mal einen Zwerg leihe, um Mama zu spielen.
Die armen unschuldigen Wesen dienen gut als Ausrede für die Blessuren.

Du hattest an dem Abend Ausgang, nicht lange, aber lang genug für uns.
Ich holte dich nach Mitternacht vom Sportplatz ab, wurde von Massen entgegenkommender Festgäste mit meinem kleinen Auto nahezu verdeckt.
Aber du stichst aus der Menge.

Offen wolltest du fahren.
Bitteschön, es war eine milde Nacht.
Du warst sehr aufgeregt, nervös, quirlig, kindlich, erregt - und irgendwie ziemlich blau.
Den Campari in deiner Hand wedelnd, hatte ich dich endlich neben mir im Auto.

Da wir unentdeckt miteinander leben müssen, hast du eine Route durch den Hühnerwald vorgeschlagen.
Ich meinte zwar, dass ich einen Sportwagen und keinen Jeep fahre, aber was zählt meine Meinung oder gar die Sorge um mein Auto.
Fahren wir halt durch den Wald, egal ob wir irgendwo stecken bleiben, aufsitzen oder uns ein Jäger abknallt.

Du warst glücklich, scheinbar seit langem wieder und ich begann Spaß zu haben an unserer Reise.
Anfahrt Tankstelle, der Herr hatte Durst.
Wenigstens alkoholfrei und aufputschend.

Fröhlicherweise entsorgtest du auch den angesammelten Müll bei freier Fahrt nach oben aus dem Auto.
Möchte nicht wissen, was die Hinterherfahrenden dachten, was wir für Straßenverschmutzer sind.

Ich fuhr mit dir durch die Nacht, unter einem wundervollen Sternenzelt, immer weiter weg von unserem Ort, von bekannten Gesichtern.
Irgendwann landeten wir in Kfb. auf der Sperrstrasse.

Ein Pärchen lief vor uns Händchen haltend, auch sie waren in der zauberhaften Sommernachtsstimmung in sich versunken.

Du warst nicht zauberhaft, nicht romantisch, sondern zügellos, grob und von Gefühlen frei.
Warum ich jedesmal aufs Neue mitspiele kann ich nicht beantworten.
Ist es die Aufregung, der Nervenkitzel?
Das Alleinsein, die Hoffnung auf bessere Zeiten, die Unzugehörigkeit oder die Abhängigkeit von Nähe?
Es ist jedenfalls eine Seite an mir, die ich gar nicht gern mag.

Bis auf einen Bluterguss blieb ich diesmal unversehrt.
Du besserst dich.
Jedenfalls in der Hinsicht.
Dir ging es großartig, mir beschissen.

Nein, ich fühle mich nicht benutzt, lass mich ja freiwillig auf dich ein.
Aber es fehlt eben all das, was mir gefällt, was ich mir wünsche, was meiner Meinung nach dazu gehört, wenn man sich nahe ist.

Es ist nicht erst einmal geschehen, dass ich in Gedanken bei jemand anderem war…
Weibliche Phantasie ist eben alles.
Eine Frage der inneren Organisation, das Gefühl abgeschaltet, nur noch das triebgesteuerte Paarungsverhalten zählt.

Mädel, du bist krank im Kopf.
Bedanken sollte ich mich bei dir, dass du diese Seite an mir geöffnet hast.
Herzlichen Glückwunsch Fabi, du hast mich zu einem schlechteren Menschen gemacht.

Jammern nutzt nichts, weiß ich doch, dass es nicht das letzte Mal war, auch wenn ich dir ständig damit drohe.
Doch spielen wir nicht beide gern miteinander dieses Spiel?
Ich warte bis du bettelst und du weißt, wie du betteln musst, um bei mir landen zu können.
Wir sind ein perfekt eingespieltes Team.

Beide nicht von dieser Welt, beide Einzelgänger und auf der Suche nach etwas Anderem.
Nach was wissen wir allerdings selbst nicht.

Und doch freue ich mich jedesmal, wenn ich sehe, dass es dir bei mir gut geht, du dich wohl fühlst und reden kannst. Du lachst, scherzt, kannst mitunter kuschelig sein, suchst Nähe wie ich und gibst, was du geben kannst.
Du siehst Fehler ein, auch wenn es lange gedauert hat, dass du dazu stehst.

Genießen wir es einfach, so lang es noch geht…


07.06.2011 / 00:42 Uhr

Montag, 6. Juni 2011

Endlich geweint...

Endlich geweint…

Montag: 06.06.2011
Gefangene Lächeln: 12

…und nein, mir geht’s nicht gut.
Es tut weh die Räume in der Fabrik leer zu räumen.
Jetzt ist der Abschied, das Ende einer Ära, nicht mehr zu leugnen.
Selbst für mich nicht, wo ich doch lange Zeit lernte, Dinge zu verdrängen, die mir unangenehm sind.

Mein Sorgenkeks gab sich heute ebenfalls mal wieder die Ehre.
Die Laune nicht gerade erbaulich, was meine Miesmuschelstimmung nicht sonderlich hob.
Zu dritt räumten wir ab Mittag die einzelnen Dinge aus dem Textilkabinett.
Sein Lachen störte mich, war nicht zu deuten.

Als sich unsere Hände das erste Mal zufällig berührten, spürte ich seine Nervosität.
Er fühlte sich ebenfalls nicht wohl in seiner Haut.
Warum ist unklar, Gelegenheit zum Reden hatten wir heute kaum.

Später, nach Dienstschluss, traf ich ihn an der üblichen Stelle.
Ihm ging es besser, kurzzeitig, bis sein Kumpel auftauchte und deutlich wurde, dass der Keks dringend aus diesem Umfeld weg muss.

Da ich nicht weiß, wie sich das Muttisyndrom anfühlt, nehme ich an, das sich meine soziale Ader gerade sehr stark bemerkbar macht.
Ich möchte ihm helfen, er ist kein schlechter Kerl.
Und Fehler haben wir alle gemacht und tun sie mitunter jetzt noch.
Morgen werde ich versuchen, mit ihm ein paar Minuten allein zu sein, zu reden, zuzuhören, zu helfen.
Er versprach mir ja heute, dass er morgen wiederkommt.

Und immer wieder wanderten meine Gedanken zwischen ihm, Erik, dem Benz und dem rosa Kaninchen heute hin und her.
Gern vergleiche ich Menschen miteinander und suche nach prägnanten Unterschieden.
Heute hat es mir geholfen mich abzulenken, bis ich allein zuhause war, meinen neusten Lieblingssong von Jupiter Jones hörte.

Ich dachte an meinen verstorbenen Kollegen, das Ende der Firma, an Fabi und den tollen Rest meiner Bekannten und irgendwann kamen sie…die Tränen, auf die ich so lange gewartet hatte…



06.06.2011 / 23:18 Uhr

Hundstage...

Hundstage…

Gefangene Lächeln: ca. 45
Besondere Umarmungen: 1

Gern würde ich die Erlebnisse der vergangenen Woche in Worte fassen.
Nur fehlen mir Selbige um das Gesehene, Gehörte oder auch Gefühlte auszudrücken.

Montag:
Ein feiner Tag, viel gelacht, selbst auf Arbeit. War ja auch der Treppenkeks wieder da.
Leider zu kurz und mit anfangs immens schlechter Laune.
So schlecht, dass ich mir Vorwürfe machte, ihn falsch behandelt zu haben.
Er kam glücklicherweise von selbst auf mich zu und klärte das Problem.
Nein, ich war nicht schuld.

Nach der Mitgliederversammlung war ich zu geladen um sofort heim zu fahren.
Mom wollte eh noch ein Brot, also gings ab zu Penny wo Keksi mit Kumpels stand.
Auch das Vergnügen war nur von kurzer Dauer.
Dafür erfuhr ich, wo sich mein Stalker T.V. grad aufhielt und in welchen Machenschaften er nun verwickelt ist.
Himmelhilf und da dachte ich, auf einem Dorf ist es ruhiger als in einer Großstadt.

Dienstag:
Das Warten auf den Keks dauerte und war umsonst.
Dafür war das Gewitter ein herrliches Spektakel und der Regen tat richtig gut auf der Haut.
Wie sollte es anders sein, es musste noch irgendwas geschehen, was mir den Regen vermieste.
Und an der Kreuzung war es dann auch so.
Erik fuhr vor mir.
Derselbe grüne Nissan mit der gleichen Nummer wie immer…den, den ich aus meinem Kopf löschen wollte, mit dem ich vor 3 Jahren durch den warmen Sommerregen tanzte, der
EINE.

Fluchtartig nahm ich eine andere Strasse, warum auch immer.
Das Ende vom Lied: es begegnete mir auch noch J.S. - und nein, ich konnte nicht lächeln, es kribbelte nicht.
Kein Gefühl mehr da, wo es so lange in mir fest saß.

Zuhause bekam ich dann noch eine SMS vom Fabelhaften. Scheinbar hatte er Sehnsucht.
Er kam bis zu mir heim, wartete, verstand mich falsch, wartete weiter, während ich schon fast auf der Couch schlief.
Einschlief, mit den Gedanken an ihn und wohin das noch führen soll.

Mittwoch:
Job bescheuert, ohne den Weichkeks sogar regelrecht langweilig.
Stellte noch kurz die falsch verstandene SMS vom Fabelhaften klar, um wenigstens etwas Aufregung in den Arbeitsalltag zu schubsen.
War noch vor dem eigentlichen Feierabend auf der Flucht von der Dienststelle.

Ihn, den Keks, sah ich dann ausm Laden kommen mit 2 Damen im Schlepptau, na wenn das mal kein Grund ist, 2 Tage die Arbeit zu vernachlässigen.
Erik sah ich an dem Tag nicht, aber dafür wieder J.S. - und ein bisschen lächeln musste ich da sogar.

Donnerstag:
Himmelfahrt.
Frei bis auf den Pizzadienst.
Der war ausnahmslos lustig, bis auf das ich mal den Astra platt fuhr.
Jedenfalls ein Rad, was ich nicht mal bemerkte.
Ansonsten ein relativ unspektakulärer Tag.

Freitag:
Hab erfahren, dass Jan mit seiner Firma pleite ist, die Angestellten entlassen sind und er beim örtlichen Maler um Arbeit gebeten hat.
Bekanntlich kommt Hochmut vor dem Fall.
Ein wenig tut er mir leid und irgendwie ist mir auch die Lust darauf vergangen, diese Zurückgewinnungsaktion durchzuziehen.

Susi im Lieferdienst ging mir gehörig auf den Zeiger mit ihrer Unlust und dem Gemecker.
Aber wenn Chef nichts dagegen macht, kann ich auch nichts tun.
Versuche jetzt jedenfalls, keinen Dienst mit ihr gemeinsam zu machen.
Auch der Tag ließ sich unter Ulk verbuchen.

Samstag:
Es fängt an hektisch um mich herum zu werden.
Irgendwie passte mir gar nichts ins Schema, alles an Planung fuhr tatkräftig in den Keller.
Nach der Schicht durfte ich wählen, ob ich heim fahre, mit Torsten weggehe oder den Fabelhaften treffe.
Ende vom Lied - eine Autotour mit dem Fabelhaften durch Wald und Wiese mit anschließendem Näherkommen.
Aber dies wird ein anderer Text, er hat seine eigenen Zeilen verdient.

Sonntag:
Derzeit ist es Sonntagmorgen, 04:23 Uhr und ich fange an, müde zu werden.
Nicht vom Erlebten, sondern vom Chatten.
Ich glaube, ich würde sterben vor langer Weile wenn ich länger als 2 Tage ohne Internet auskommen müsste.
Obwohl ich noch genügend Bücher habe, die gelesen werden wollen.
Da fällt mir ein, dass ich mal schauen wollte, ob schon ein neues literarisches Meisterwerk von Susanne Fröhlich erschienen ist.
Ich vergöttere diese Frau und ihren Alltagshumor.

Nach der Fahrt mit dem Fabelhaften hab ich nichts weiter gemacht, als zu texten.
Erst mit R., was an ein Wunder grenzt, wenn man bedenkt das wir gar nicht mehr miteinander kommunizierten vor ein paar Wochen, danach noch ewig mit dem Benz, Falko und Chris.

Der Nachmittag gestaltete sich eher ruhig.
Mir fiel nahezu die Decke auf den Kopf.
Der Fabelhafte verspürte auch wieder seltsame Gelüste, nur leider hatten wir keine Möglichkeit, uns an dem Tag zu sehen.
Ich fuhr also sinnlos durch die Orte, simste währenddessen und grübelte vor mich hin.
Auf einen Kaffee meldete ich mich in der Pizzeria an, wusste ich doch, dass ich da die Zeit bis zum Feierabend der anderen Kollegen verbringen würde.
So geschah es dann auch.
Fabi blieb mein treuer Handyweggefährte.
Ich vermisste ihn, tanzte mit mir selbst durch das Gewitter, den Regen, wurde zunehmenst trauriger.
Letztlich wurde es doch irgendwann Nacht.

Zur Abwechslung war im TC mal wieder Sven online.
Wenn ich dachte, er meldet sich mal wieder bei mir, so dachte ich falsch.
Nur nicht ganz falsch.
Der Reaktion nach, seiner letzten SMS an mich, dachte ich mir meinen Teil.
Ein kurzer Klick auf sein Profil bestätigte mir meinen Verdacht auch.
Ja, er ist neuerdings vergeben.
Aber ich bin wieder an allem schuld - sicherlich.
Na soll er doch.
Die graue Maus kann mir nicht das Wasser reichen, die war eindeutig übrig!

Stört mich auch nicht.
Nur fehlt mir das Gefühl des Verliebtseins…


06.06.2011 / 22:59 Uhr