Mittwoch, 28. September 2011

Denkfehler

Frauen sollten das Denken im Bezug auf Männer einfach sein lassen.
Umgekehrt wäre es zwar auch besser, allerdings aus anderen Gründen.

Ob die Sorgen, die ich mir grad wieder mache, wirklich umsonst sind, weiß ich nicht.
Ich bemerke Veränderungen an ihm.
Private, nahezu intime Veränderungen.

Vor langem gesagte Worte bekommen plötzlich einen neuen Sinn.
Mag sein, dass sie so deutlich waren, dass ich es nicht eher verstehen wollte.
Oder das ich mir jetzt einfach nur denke, dass sie eine andere Bedeutung haben, damit ich mich gekonnt in meine Trübseeligkeit reinsteigern kann.

Das Vertrauen schwindet, immer mehr und Stück für Stück.
Bis irgendwann gar keins mehr herrscht und alles angezweifelt wird.
Ich spüre, dass ich schon wieder auf dem besten Weg bin, etwas zu zerstören.

Eventuell spielt Eifersucht eine Rolle, vielleicht ist es aber auch nur das bange Gefühl in mir oder die Zweifel, die immer stärker werden, weil die Veränderungen so deutlich geworden sind.


28.09.2011 / 22:04 Uhr

Schwerelos


So gleiten meine Gedanken immer wieder zurück zu dem einen Moment.
Du und ich, wir beide allein.
Niemand kennt uns hier, niemand sieht uns.
Wir können uns frei bewegen, tun und lassen, nach was uns der Sinn steht.

Und wir taten es.
Ein paar Tage, ein paar Nächte.
Wir lebten.
So wie wir wollten.

Dann ein Moment.
Das Neue greifbar nah, ungewohnt.
Glas das uns umschloss.
Zwei Menschen völlig perplex und um Fassung bemüht.

Es ist vorbei und gehört der Vergangenheit an.
Die Erinnerung daran tragen nur wir Zwei in uns.
Die Gedanken daran werden uns begleiten…


28.09.2011 / 21:06 Uhr

Und wieder…


…hab ich dieses Grummeln im Bauch.

So viele Begegnungen an einem Tag sind auch sehr gewöhnungsbedürftig.
J.S., der Benz und Erik gleich zweimal.
Während der eine von denen strahlte und wahrscheinlich an Wasser denken musste, lächelte der andere nur sanft und verfluchte mich innerlich trotzdem.
Die letzte Begegnung des Tages sah mich nicht, zu viele Autos vor und neben uns…doch erkannte ich wie immer sein Auto schon lange vorher - noch bevor er auf meiner Höhe war und gegen die Sonne anblinzelte.

Kribbelte es?
Ja, nur bei wem wird nicht verraten.
So ganz regiert mein Kopf mein Wesen noch nicht.
Die Vernunft steht immer noch an zweiter Stelle, rückt aber langsam den Gefühlen gefährlich nahe.

Doch was passiert, wenn das eine das andere einholt?
Ganz einfach, eine unbändige Sehnsucht wird sich ausbreiten.
Sehnsucht nach dem was war und was hätte sein können.


28.09.2011 / 20:56 Uhr

Dienstag, 27. September 2011

Unruhe


Eine innerliche Unruhe überkam mich heute Nacht.
Der Herzschlag zu schnell, der Puls raste, kalter Schweiß auf der Stirn.
Rauschen in den Ohren, es klang nach Meer.
Und wieder nur ein paar Minuten Schlaf.

Anstelle etwas daran zu ändern und heute mal das Rezept in der Apotheke einzulösen, düste ich lieber durch die Orte und genoss die verbliebenen Sonnenstrahlen.

Der Job lief heute wieder mittelprächtig und zum Nachmittag hin sogar recht gut.
Das Konzept nimmt Gestalt an und die Worte formen sich nahezu allein zu fachchinesischen Sätzen.

Die Ruhe, wenn die Kollegen weg sind, ist unbeschreiblich entspannend.
Das Rauschen des Straßenverkehrs wirkt beruhigend, die Schritte auf unserem Vorplatz deuten darauf hin, dass ich trotz der Stille im Raum nicht ganz allein bin.

Die Kollegen der „Stadt“ spürt man nicht, auch sie lieben die Ruhe und gehen darin auf.
So schaffte ich heute ab Mittag 3 Seiten Konzeption, es kamen neue Ideen, neue Einfälle, neue Verfahrensweisen auf.
Morgen noch die letzten Stichwörter in Sätze eingebaut, alles in den Antrag übertragen und ich müsste mein Soll am Donnerstag einen Tag vor Fristablauf bewältigt haben.

Darf ich dann Freitag daheim bleiben und mich entspannen?
Vielleicht, mit viel Glück.

Im Oktober gehen die Antragsrunden weiter, Woche für Woche, Konzept an Konzept gereiht.
Auch im November, im Dezember…
So vergeht die Zeit bis Weihnachten wieder wie im Flug und nichts wird wichtiger, als die vielen Ideen innovativ zu verpacken.

Hilft es, mich von allem anderen abzulenken?
Nur bedingt, komplett abschalten kann ich nicht, möchte ich auch nicht.
Manche Fehler muss ich mir selbst vor Augen halten um daran erinnert zu werden, dass es wirklich Fehler waren.

Letztlich nervt einfach alles - auch das getarnte Glück - und die Gedanken ans Verschwinden, still und leise, keimen erneut auf.
Doch Flucht ist keine Lösung, nur die Stärke zählt…


27.09.2011 / 19:34 Uhr

Montag, 26. September 2011

Wochenbeginn


Und es geht mir gut.
Es ist alles in Ordnung mit dir und mir, du Fabelhafter.
Du hast mir so unglaublich gefehlt.

Es gibt endlich ein Zugeständnis, du hast nachgedacht.
Nähe, körperliche Nähe ohne Sex, keine Verpflichtungen, nur Empfinden.
So schön.

Auch wenn du mir erst den späten Nachmittag versüßt hast, aber es war der perfekte Ausklang für den ersten katastrophalen Arbeitstag in der Woche.

Obwohl es heute noch ging im Büro, trotz das ich mit dem Projekt nicht wirklich vorwärts komme.
Morgen wird dann wieder auf- und umgeräumt.
Hab ja auch die Zeit für den Mist.

Sollte mir allerdings noch mal jemand mein Gehalt oder Honorar ausreden wollen, gibt es Tote!
Irgendwann ist meine Geduld am Ende.
Doch dies nur am Rande.

Langsam beginnt es wieder ein klein wenig rund zu laufen.
Ich spüre Energie.
So liegt dies aber auch an Freunden und Bekannten, die einfach nur da sind und einfach nur toll sind.

Politisch geht es auch voran und ich freue mich auf den kommenden Parteitag in Bautzen.
Erstens bin ich hier raus und zweitens bei Sebb, Thomas und natürlich Daniel mit Zwergi.
Nun muss ich morgen mal in Erfahrung bringen, ob meine Chefin auch fährt und ob sie mich gleichmal mitnimmt.

Doch das Beste ist nunmal unser Wiedersehen.
Auch wenn wir nicht auf diese Welt gehören, wahrscheinlich nie zusammen sein werden, niemals die Idylle bei uns einkehren wird….aber nur für die wenigen Momente des Zusammenseins, nehme ich auch den beschwerlichsten Weg in Kauf.
Und ich weiß, du wirst es auch tun…


26.09.2011 / 22:44 Uhr

Das Wiedersehen

Ja,…ich habe dich vermisst!
So vermisst, dass ich heute alle Bedenken über Bord warf um dich zu sehen.
Und ich war zuhause angekommen, in deinen Armen, spürte deine Hände.

Die wohlvertraute Nähe.
Deine strahlenden Augen.
Dein Lächeln so unvergleichlich.

Du hast so sehr gezittert, dass ich dich nicht beruhigen konnte.
Dein Körper bebte, als ich mich an dich schmiegte.
Dein Herzschlag so unglaublich schnell.
Deine betörende Nähe, nichts weiter, nur Nähe.
Dein Versprechen, dass du dich besserst, deine Pläne, deine Worte.

So neu.
So schön.
So wahr.

Wir schaffen das, wir müssen es einfach.
Auch wenn es manchmal miteinander nicht geht.
Aber ohneeinander geht es ganz und gar nicht.

Hattest du heute Angst?
Spürtest du meine?                          

Es gibt keine Andere.
Es gibt keinen Anderen.
Es gibt nichts, was außer uns zählt.

Ich kann dich nicht gehen lassen.
Des Gefühls wegen.
So deutlich war es heute, so vertraut und so nötig.


26.09.2011 / 21:41 Uhr

So ein Leben…


…kann ganz schön kompliziert sein, wenn man nichts dagegen tut.
Und das tu ich nicht, im Gegenteil.
Ich reite mich erstmal ordentlich in die Schwierigkeiten hinein, um im Nachhinein entsetzt den Kopf zu schütteln.

Der Job macht noch immer keinen Spaß, aber ich werde ab und an von Freunden besucht.
Das sorgt zwar im Büro für Missstimmung, aber das ignoriere ich gekonnt.
Nadine, eine „Alteingesessene“, ist eine tolle Kollegin und schnell eine Freundin geworden.
Schade, das sie in 4 Wochen in den Mutterschutz geht.

Noch 3 Monate und dann läuft auch mein Arbeitsvertrag wieder aus.
Auf einer Seite bin ich traurig darüber, auf der anderen Seite würde auch eine Belastung von mir abfallen.
Doch dazu benötige ich erstmal eine Ausweichlösung und bisher tat ich dafür nichts weiter, als nur darüber zu reden, aber nicht zu handeln.

Doch die Antriebslosigkeit ist zu groß.
Dies ist bedauerlich, denn eigentlich muss ich schnellstens ziemlich viele Dinge erledigen, um nicht komplett zu versumpfen.

Morgen, bzw. nachher, werde ich als die perfekte Hausfrau in der Küche stehen, aufräumen, nebenbei backen, ab und an chatten und am Projektkonzept weiterschreiben.
Eventuell wird auch mein Cabrio gebaut, vielleicht zuckt sich einer meiner Lieblingsmänner mal bei mir.

Das alles hat zwar nichts mit der Zukunft zu tun, aber ich würde mich schon mal wieder bewegen und zwar auf nützliche Weise.
Die Waschmaschine ist seit 3 Stunden stumm, wartet auf das Ausräumen.
Ich denke, sie wird mir verzeihen, wenn sie bis 12 Uhr rum weiter warten muss.

Die Streicherei müsste auch mal weitergeführt werden, müsste…
Ich MUSS!
Das ist doch kein Wohnen auf Dauer, doch wo die Kraft hernehmen.
Wenn es etwas geben würde, dass mich dazu veranlasst, dann wäre ich ein flottes Bienchen in der Hinsicht.
Aber so…nein.


25.09.2011 / 15:49 Uhr

Samstag, 24. September 2011

Zerrissen

Ich tu was…
Nur was?
Noch immer hält dieser Zustand von innerlicher Zerrissenheit an.
Zu tun gibt es genug, nur der Antrieb fehlt und das deutliche Ziel.
Es gibt keinen roten Faden, der sich exakt durch Pläne und Vorhaben zieht.
Alles wirkt nur angefangen und nicht weitergeführt.
Möglicherweise, weil wirklich alles nur meinerseits angefangen und nicht beendet wird.

Die Gedanken kreisen viel um die beiden Männer, die mich gefangen halten.
Dazu kommen die zwei Begegnungen mir Erik gestern und vorgestern.
Seine Blicke sind freundlich, er zeigt mir, dass er gewonnen hat.
Sein unausgesprochenes „Nein“ pendelt zwischen uns, wie ein schwingendes Orakel.

Dieser Ort hier wird langsam unerträglich.
Ich begegne den Dreien, ob ich will oder nicht.
Auch wenn der Benz in der kommenden Woche umzieht, weg von hier, so wird dieses „Problem“ noch lange nicht erledigt sein.
Die Erinnerungen an die Tage der vergangenen Woche bleiben haften.
Auch das Gefühl von Harmonie und Einverständnis, diese wortlose Verstehen und das Kennenlernen von Neuem in jeder Hinsicht.

Ich vermisse diesen Zustand.
Aber wie er schon sagte, es ist mittlerweile nur noch ein „Traum“, der Alltag zerschlug diese Zeit.
Obwohl auch er dauernd daran denkt und sicherlich nicht gegen eine Wiederholung abgeneigt ist, auch wenn er sich diesbezüglich nicht aus dem Fenster lehnt.
Zwingen kann ich ihn dazu nicht, auch wenn ich es aus Eigennutz gern tun möchte.

Irgendwie hoffe ich, dass es nach seinem Umzug im gewohnten Prinzip weitergeht - aus den Augen, aus dem Sinn.
Zwar sagt mir mein Bauchgefühl, dass es nicht ganz so einfach wird, aber es muss sein.
Schließlich kann ich meine Wünsche nicht auf ihn umlegen, auch wenn dies relativ praktisch, aber sinnlos, wäre.

Ab Oktober werde ich wieder beim Inder als Fahrerin arbeiten.
Mir fehlt das Geld und die Ablenkung tut mir auch gut, dessen bin ich sicher.
Gestern war ich am späten Nachmittag dort, um mal meine Lieblingskollegin zu besuchen.
Schon am Auto wurde ich von 3 Kumpels herzlich begrüßt, umgeknuddelt und irgendwie befummelt.
Da wir uns in den 11 Monaten seit ich dort bin, schon miteinander angefreundet haben, ist dies aber auf die Art in Ordnung.
Marcel hatte zwar ein wenig miese Laune, aber dies glich Sören wieder aus mit seinem Strahlen und Hannes ist sowieso in Gedanken immer nur beim Thema Nummer 1 unter Männern.

Von meiner Kollegin erfuhr ich dann auch die Neuigkeiten der letzten 14 Tage aus unserem Heimatort.
Der liebe Opi aus der Tischlerei ist verstorben, der ehemals beste Bäcker der Region liegt mit Hirnschlag zuhause, unser Firmenkater, Hr. Meier, wurde überfahren und musste eingeschläfert werden, Geli hat wegen Suff geschlossen, u.s.w….die Mutter einer Kollegin ist auch gestorben.
Die Lebensgefährtin vom Fabelhaften grüßt neuerdings sehr freundlich meine Kollegin…

Um den süßen Kater tut es mir am meisten leid, der kleine Mietzer hat mich die 9 Jahre auf Arbeit begleitet, sein Ringelschwanz und das zarte Gesichtchen waren für eine Katze nicht so typisch, abgesehen vom Namen.

Alles in allem, ist viel zu viel geschehen, nix Gutes, aber die Zeit geht nunmal voran.
Nur ich stehe auf meinem Punkt fest und komme nicht vorwärts.
Das Projekt für´s WOS 2012 muss bis kommenden Freitag fertig, bzw. eingereicht sein.
Den Titel und einen Satz habe ich bereits.
Nicht sehr viel, aber die Konzentration ist auch nicht wirklich dafür vorhanden.

Ich brauche einen Antrieb, irgendein positives Zeichen, egal in welcher Hinsicht oder auf was es sich bezieht, hauptsache etwas Positives.
Sogar auf eine kleine Nachricht vom Fabelhaften warte ich, denn ich vermisse ihn wirklich, nur fehlt mir die Kraft, um dieses Spiel weiter zu spielen.
Die Interessen meinerseits haben sich geändert, der Kopf schaltete sich ungefragt ein und beschwor mich, mich nicht weiter benützen zu lassen.

…und zu mehr ist der Mann ja nicht bereit.
Doch das kenne ich ja nun schon zur Genüge.
Bei J.D. war es letztlich nicht anders und es freut mich, dass es der Breitpo-Moni nicht anders ergeht.

Nun sind mittlerweile viele Stunden vergangen.
Ich traute mich nach draußen in die sonnige Natur, um die notwendigen Einkäufe zu erledigen.
Den Benz traf ich zwar nicht, aber dafür Erik.
Er lächelte.
War das nun so ein Lächeln wie damals die SMS, sarkastisch?
Oder freute er sich wirklich?
Es verwirrte mich jedenfalls nur noch mehr.

Dann kam mir der Fabelhafte noch entgegen, mit Zwerg auf dem Arm, der Tussi und dem großen Mädel.
Wenn so eine glückliche Familie aussieht, erschieße ich mich lieber, als mir so etwas zu wünschen.
Unsere Blicke trafen sich, mir zog sich der Magen zusammen und er sah auch leidend aus.
Hab ich klasse angestellt.
Nun ja, er kann jetzt seiner Frau die ganze Aufmerksamkeit schenken, vielleicht ist sie ihm dafür dankbar.

Wenn ich da an die vergangenen Tage mit M. dachte - egal ob dort oder hier - uns hielt man für ein glückliches Paar.
Wahrscheinlich deswegen, weil wir keins waren und deshalb miteinander Spaß hatten.
Und den hatten wir ja wirklich rund um die Uhr.

Ach verflixt, schon kreisen meine Gedanken wieder um das Gewesene, um das Vergangene, was sich nicht zurück holen lässt.
Nur die „Träume“ bleiben, die Wünsche, so etwas noch einmal zu erleben, vorzugsweise natürlich mit ihm.
Hintergedanken wie „Bindung“ oder „dauerhaft“ gibt es dabei nicht, nur das Verlangen nach Vertrauen und Harmonie.


24.09.2011 / 21:27 Uhr

Nix zu tun?


Es gibt mitunter Momente im Leben, wo man sich selbst zwicken muss, um zu sehen, dass man noch existiert.
Die bornierte Dummheit anderer Menschen ist manchmal einfach nicht zu ertragen.
Man kann sich das annehmen, es ignorieren oder gekonnt kontern.

So wird man zuhause gesehen und somit als Lügnerin deklariert, obwohl man sich zum genannten Zeitpunkt (mit Zeugen) in einem ganz anderen Bundesland befindet…
Beam me up Baby…

Es wird sich das Maul darüber zerrissen, dass man ständig nur hin und her fährt.
Könnte evtl. daran liegen, dass dies der Job oder der Nebenjob erfordern.
Wäre mir auch lieber, wenn es Transfer auf Knopfdruck gäbe - gibt es aber nicht!

Denk doch mal mehr an dich Mädel…
Tut man dies, wird man als egoistisch und arrogant abgestempelt.
Na was denn nun?

„Komm her!“
„Nein, ich mag dich, das geht nur schief!“
„Hmmm…“
Da erspart man anderen Menschen das Übel von Nähe und schon ist das Gegenüber beleidigt…

Normalerweise würde ich sagen „lasse reden“, doch das alles an einem Tag nervt nur noch.
Haben diese Menschen nichts zu tun, keine Hobbys, keine Freunde, keinen Friseur, den sie damit zumüllen können?
Nein? Na dann mein herzliches Beileid!

20.09.2011 / 21:40 Uhr

Unruhe

Mein Innerstes spielt verrückt, es macht mich nervös und stört.

Die Gedanken pendeln noch immer zwischen gut und böse hin und her.
Namen muss ich ja nicht wirklich nennen.

Heute höre ich dafür nur einseitig meine Gedanken, ich bin halbseitig taub, Dank der Zugluft in Dresden.
Dies lenkt mich wenigstens ein bisschen ab.
Leider höre ich auch mein Lieblingslied nur halb.

Ganz so verpeilt wie gestern, bin ich heute allerdings nicht.
Gestern übersah ich meinen Lieblings-Sebb im Fahrstuhl, heute verpasste ich nur die Tankstelle um ein paar Liter, aber das Auto hielt brav durch bis zur nächsten Tanke.

Mir kam der Benz entgegen, beidseitiges Schmunzeln aber noch immer keine Nachricht von ihm.
Dafür soeben eine SMS vom Fabelhaften.

Gut, ich verdränge jetzt Beides und schreibe einfach ein klein wenig, mach die Wäsche fertig, trockne meine frisch aufgehellten Haare und ärgere mich darüber, dass ich kein SIXX mehr empfange, seit wir auf Satellit umgestiegen sind.

Eigentlich plagt mich mein schlechtes Gewissen, das Verlangen nach Gewissheit und überhaupt fühl ich mich gar nicht wohl in meiner Haut.
Uneigentlich strahle ich allerdings wie ein Sommerblümchen und könnte springen, singen, tanzen, lachen…

Ja, die Frau ist eine gespaltene Persönlichkeit mit einer Nuance manischer Depression.
Was soll´s, Hobbys muss man nunmal haben.

*kreisch* der Benz is online…mal so am Rande…
Und es sind 13 Minuten vergangen und ich habe noch nicht auf die SMS geantwortet.

Rollentausch?
Mist, alles kompletter Schwachsinn.
Ich sollte mich jetzt auf meine 4 Buchstaben pflanzen, auf denen ich ja schon hocke, aber zur Abwechslung mal etwas Gescheites tun am Laptop.
Mich um ein Studium kümmern, das Protokoll fertig schreiben, irgendetwas für das geplante Projekt recherchieren.
Aber nicht auf Nachricht von einem fast Fremden warten, Youtube schänden und sonstige sinnfreie Dinge tun.

Ha *Nachricht* !!!

Ich brauch ein Ziel, das kann doch nicht so schwer sein!

20.09.2011 / 20:49 Uhr

Dienstag, 20. September 2011

Jona Vark


Es läuft seit Stunden, jeder Ton erneuert meine Gänsehaut.

Ja, der Post bei Facebook hat wahrscheinlich tatsächlich erreicht, dass sich der Fabelhafte vorhin bei mir meldete.
Und das gleiche Spiel wie immer, ein paar Floskeln, Belanglosigkeiten und dann „geile Fotos“.
Die kann er sich gern malen.

Ich versuche wirklich permanent an ihn zu denken, um mich von dem Mann abzulenken, der mir gestern Abend im Auto noch sagte, dass er mich sehr gern mag.
Das ist wahrlich kein Grund aus dem Häuschen zu sein, wenn es da nicht noch andere Nachrichten und Momente geben würden.

Momente, in denen er sich nähert, zaghaft, unbeholfen, kurz.
Und doch lang genug, um den Moment in mir zu verfestigen.
Er hat mir gezeigt, was mir fehlt, was ich seit langer Zeit vermisse und dadurch verdrängt habe.

Nähe.
Nichts als ehrliche und aufrichtige Nähe, die ich vom Fabelhaften so nicht bekomme, nie bekam und sicherlich nicht bekommen werde.
Nachdem ich mich diesem Wissen nicht mehr entziehen konnte, kam es zum Bruch.
Durch mich - eigentlich unvorstellbar, denn ich hänge an dem Mann.

Nun habe ich ihm genau das geschrieben, dass ich Nähe und Wärme brauche, keinen Sex und sonst was.
Vor der Reaktion habe ich allerdings Angst und ich kann mich da auf mein Gefühl verlassen.
Und so sei es…
Er könne angeblich anders.

Ich fahre die Geschichte wohl gerade gewaltig in den Sand.
Und prompt steht er, M., bei dem Gedanken an Sand gedanklich vor mir.
Der Song läuft hoch und runter und ja, auch er hat was mit dem „Benz“ zu tun.
Nur in seinem Auto hörte ich das Lied die letzten Tage, der Song gab mir gestern den Mut, ihn so lange aufzustacheln, bis wir gemeinsam Essen fuhren.

Musik treibt, Musik bewegt…
Ein für mich guter Song gibt mir Kraft, setzt mich in Bewegung, rührt mich.
Und jetzt gab mir Jona Vark die Kraft, dem Fabelhaften endlich die Wahrheit zu sagen.

Das Schlimmste, er versteht mich…
Ich kann es ihm glauben, er lügt mich nicht an.
Und nun geht es uns beiden schlecht…


20.09.2011 / 23:53 Uhr

Sonntag, 18. September 2011

Gedankensprünge


In den letzten 7 Tagen ist viel geschehen, allerdings fehlen mir noch immer die Worte, um das Erlebte zu beschreiben, um darin einen nachvollziehbaren Charakter einzubauen.
Irgendwie nimmt mir der Alltag die Kraft dazu.
Ich mag die Erlebnisse nicht zerreden, nicht in Wirrwarr hüllen oder übertrieben klingen lassen, obwohl sich alles so abgespielt hätte, wie ich es niederschreiben würde.

Aber eine kurze Zusammenfassung ist sicherlich irgendwie möglich, auch wenn dies wahrscheinlich Tage in Anspruch nehmen wird.

Samstagnachmittag vor einer Woche bekam ich vom „Benz“ eine SMS, das wir, wenn ich Lust und Zeit habe, am nächsten Tag an die Ostsee fahren könnten.
Früh um 5 Uhr wohlgemerkt.
Ab dem Moment verfiel ich dezent in Panik, denn natürlich wollte ich, war ja auch schon vor Wochen schon ausdiskutiert worden.

Gefühlte 1000 mal packte ich meine Tasche ein und aus, stellte fest, dass sie zu klein ist, die Größere war wie durch Zauberhand verschwunden und überhaupt funktionierte ab diesem Moment nichts mehr bei mir.
Nicht mal das Schlafen, denn nach einer Stunde hin- und herwühlen, saß ich wieder angespannt und aufgeregt am Laptop.

Tag 1:
Es wurde halb 5 Uhr morgens, ich schickte ihm schnell noch eine SMS, dass ich eine Viertelstunde länger brauche.
Glücklicherweise weckte ich ihn erstmal mit der Nachricht.
Bepackt wie ein Flüchtling (allerdings immer noch mit der kleinen Tasche) saß ich dann wartend auf der Rasenkante vor dem Haus.

Er schien dann auch endlich, wir packten meinen Kram ins Auto und ich konnte feststellen, dass er nicht minder aufgeregt war.
Die Fahrt war herrlich entspannend, lustig und unterhaltsam.
Wir diskutierten über alles und jeden, rauchten zuviel und nahmen uns vor, zwischendurch mal mein Frühstückskörbchen zu leeren.

Dazu hätte er mal an einem Rastplatz o. ä. halten müssen, tat er aber nicht…aber beim nächsten Platz dann, ist klar, tat er auch nicht.
Die Zeit verging wie im Flug und kurz nach 10 Uhr standen wir in Karlshagen auf einem Parkplatz.
Ein schnelles Frühstückspäuschen wurde eingelegt, ich zog mich Dank der Sommertemperaturen spontan um und dann wanderten wir 100m über die Strasse und plötzlich…Sand, Sonne, Meer.

Ich hätte quieken können vor Freude, tat es nicht, wegen dem guten Eindruck, aber innerlich jubelte die ganze Frau.
Schuhe aus, quer durch den Sand und ab ans Wasser, vorsichtig einen Fuß rein…einfach herrlich.

Leider hatten wir noch keine Unterkunft, also ging es sehr schnell zum Auto zurück um noch ein Schlafgemach für die kommenden Tage zu ergattern.
Dies geschah ebenfalls schneller als gedacht, auch wenn die Hausmutti erstmal ein wenig garstig war.
Allerdings verdanke ich der Frau einen Tag mehr Meer.

Da wir eine komplette Ferienwohnung mit allem Schnickschnack hatten, gestaltete sich auch die Zimmerwahl ziemlich einfach.
Jeder nahm ein Schlafzimmer, er bezahlte noch fix und schon flogen die Taschen in die Ecken, Badezeugs an und zurück an den Strand.

Ruhe zog irgendwie nicht ein, außer als jeder von uns mal abwechselnd ins Wasser ging.
Ansonsten hielt das muntere Geplapper an.
Irgendwann mussten wir dann doch nach Stunden diesen warmen weichen Boden verlassen und unseren Hunger stillen.
Erst fürs Frühstück fix einkaufen gegangen und dann noch schneller ab ins nächste Restaurant. (nachdem ich die versprochene Postkarte noch organisiert hatte)

Gegen 20 Uhr waren wir zurück im Ferienhaus, rein, den Sand krampfhaft versucht loszuwerden und TV an.
Ich murmelte nur lachend, dass ich mir grad wie 40 Jahre lang verheiratet vorkomme, kaum drin in der Bude läuft auch schon die Glotze.
Er musste genauso lachen, plumpste auf die Couch und gut war.

Der Abend nahm jedenfalls noch einen wunderbaren Ausklang.
Nur leider meine Nacht nicht.
Denn als ich mir mein Bett mal richtig ansah, stellte ich verzweifelt fest, das es weder über Kopfkissen noch Decke verfügte.

Der Fetzen, der sich als Decke tarnte, war die Verarsche des Jahres.
Da half auch der Lappen vom 2ten Bett nicht wirklich viel.
Ich schnappte mir also noch die Sofadecke und versuchte mir aus den 3 Taschentüchern ein Nachtlager zu basteln.
Glücklicherweise hatte er ja das doppelt bestückte Ehebett.

Tag 2:
Als er am nächsten Morgen in mein Zimmer stürmte und nach der Uhrzeit fragte, muss ich wohl einen recht seltsamen Anblick geboten haben.
Er verzog sich jedenfalls ziemlich rasch wieder in seine Ecke und ließ mich brummen.
Ich stampfte dann irgendwann dem Aufstehen entgegen, bereitete langsam das Frühstück vor und schaute mir in Ruhe die Gilmore Girls an, danach 1 Stunde im Garten wartend.

Irgendwann kam das Herzl geschlichen und fragte doch tatsächlich, ob ich evtl. eine Decke bräuchte.
Naja, ich als netter Mensch erdolchte ihn lachend mit Blicken und neckend endete auch die Mahlzeit.
Schließlich hatten wir ein dickes Tagesprogramm.

Wir landeten anderthalb Stunde später in Stralsund und schlenderten staunend und fotografierend durch das Deutsche Meeresmuseum, anschließend durch das Ozeaneum und letztlich über den Hafen, wo wir bei einem als Clown verkleideten Imbissmenschen unsere fangfrischen Fischsemmeln vernaschten.

Was wir in den Museen miteinander zu lachen hatten, gibt’s wirklich in keiner Comedysendung.
Das lag allerdings daran, dass ich einfach nicht lesen kann, und das, was ich las, nie dort geschrieben stand.
Selbstverständlich zwinkerte mir auch eine tote Seemöwe zu und irgendwann saßen wir lachend auf dem Fußboden im Museum, welchen ich natürlich auch fotografieren musste.

Zwischendurch entdeckten wir am Benz noch einen ordentlichen Strafzettel wegen was auch immer.
Da parkt man schon mit einem Mercedes auf der Judenstrasse und prompt gibt’s Ärger.
Den Witz daran kann eigentlich nur er verstehen.
Schließlich hat er auch die Aktion in der Poststelle halbwegs mitbekommen, als man da für eine Postkarte 34 Reichsmark löhnen sollte.

Auch der Abend endete vorerst auf der Couch vorm TV…nicht lange, dann wurde es interessanter.
Lag es am Wein oder sonst was, aber die Lachkrämpfe unsererseits mussten die halbe Nachbarschaft wach gehalten haben.
Ab und an liefen ihm schon die Tränen, wir plumpsten von der Couch und alles in allem fanden wir trotzdem noch Zeit zum Film auswerten und Fotos gucken.

Mittlerweile hatte auch mein Handy einen glühenden Bereich erreicht, denn ich fragte mal beim Fabelhaften an, ob alles in Ordnung sei.
So erfuhr er auch erstmal, dass ich nicht mehr in der Heimat war.
Ich bekam noch Decke und Kissen und konnte endlich wie ein Mensch schlafen, der Tag war geschafft.

Tag 3:
Der gleiche Zirkus wie am Vortag, nur dass ich zu zeitig wach wurde durch Räucherfischgeruch und Wildvögeln (Zwitzscherdinger) irgendeiner Gattung.
Diesmal duschte ich extra laut, damit das Schnuckel auch munter wird, aber irgendwie ging mein Plan nicht ganz auf.

Als er wach werdend in der Wohnküche erschien, hatte ich schon den größten Teil des Streits mit dem Fabelhaften hinter mir.
Seine Eifersüchteleien waren nicht von schlechten Eltern und ich stritt auch nichts ab oder log ihn an.
Warum auch, letztlich bin ich ein freierer Mensch als er, der Fabelhafte.

Wir fuhren nach Zinnowitz und er zeigte mir dort die Promenade, die Touristenmeile, die Seebrücke mit Tauchglocke.
Es stürmte ohne Ende, ich krampfte mich als Halt an seinem Schlüsselband fest, um wenigstens irgendwo angebunden zu sein.
Selbst die Hunde krochen fast mit den Bäuchen über die Brücke.

Ich war froh, als wir von dem Teil runter waren und ich sandigen Boden unter den Füßen fühlte.
So entschlossen wir uns auch, die wahrscheinlich vorerst letzten Sonnenstrahlen noch mal für unseren Strandteil zu nutzen.
Sodann ging es auch rasch zum Auto zurück, bewaffnet mit Nahrung von unterwegs, um den Plan in die Tat umzusetzen.
Es war ein herrlicher Strandnachmittag, nicht sehr warm, irgendwie ohne Wasser, da sich die Ostsee Richtung Rügen verlagert hatte, aber dennoch sehr gelungen.
Denn auch da lachten wir uns wieder krumm und schief, kugelten uns durchs Wasser, durch den Sand, hüpften von Sandbank zu Sandbank und versuchten nicht existierende Fische zu fangen.

Es machte irrsinnig Spaß, den Kerl bei seinen Verrücktheiten zu beobachten.
Das Gehampel, die Verspieltheit und die Echtheit seines Wesens waren sehr beruhigend.
Wir spazierten ewig durch das Wasser, fotografierten, posierten, spielten und sponnen.

Leider zog ziemlich schnell ein kalter Wind auf und wir beschlossen, erstmal zurück ins Haus zu fahren um dann weiter zu sehen, was wir mit dem Abend anfangen könnten.
Nach dem Duschen und dem Essen tat er mir noch einen Riesengefallen.
So wie ständig eigentlich.

Wir fuhren noch an den nahegelegenen Hafen um den Sonnenuntergang zu betrachten, auf das ehemalige Militärgelände, um Hitlers erste Rakete zu bestaunen, die alten Flugzeuge zu betrachten und die Minenfelder zu umkreisen.
Eigentlich wollte er mir das U-Boot zeigen, was er kannte, welches aber erst am nächsten Tag entdeckt wurde.

Denn bei der abendlichen Fotoauswertung stellten wir entzückt fest, dass ich für mein Handy doch eine Internetkarte habe.
Naja, man kann ja nicht an alles denken.
Wir schafften es an dem Abend sogar mal, gemeinsam die Sofadecke zu nutzen.
Von blauen Flecken rede ich mal nicht.

Auch gut, dass manche Situationen nur in unserem Gedächtnis bleiben werden, da ich diese sicherlich nicht öffentlich niederschreiben werde, auch wenn der Lepra-Witz einen Orden verdient hätte.
Letztlich war es auch unsere letzte gemeinsame Nacht an diesem Ort.
Keiner von uns wollte freiwillig von der Couch runter, um ins Bett zu gehen, zu schlafen und die harmonische Ruhe vorzeitig zu unterbrechen.

Wir nutzen jede Sekunde intensiv um alles zu genießen, was an Möglichkeiten geboten wurde, egal ob es die Ausflüge betraf oder die Zweisamkeit.
Und ja, es war Harmonie pur.
Man verstand sich blind, einer ergänzte den anderen im Denken und Tun, es bestand Einigkeit ohne geringste Diskussionen und Spaß und Freude gab es eh in jedem Moment des Wachseins.
Es war einfach PERFEKT, ein Dreamteam, ohne Frage.

Tag 4:
Meine Laune kippte schon zum Frühstück dezent ab.
Er hatte liebevoll den Tisch gedeckt, ich das Fehlende ergänzt, den Abwasch schon im Spüler gestapelt und trotzdem blieb der Morgen sehr ruhig.
Wir wussten, dass unsere Tagespläne vor der Abfahrt reichlich sind, aber in Gang setzte ich mich nicht wirklich.

Das morgendliche Reden übernahm er, beim Essen und auch im Garten beim Rauchen.
Ich erwähnte mit Nachdruck, dass ich NICHT heim möchte, worauf er begann, dem Ascher sein Leid zu klagen.
Lachen konnte ich darüber nicht, auch wenn der Anblick herzzerreißend süß war.

Ich verzog mich nach draußen auf die Straße, lehnte mich an die Laterne, schaute mir noch einmal die Gegend an und weinte leise vor mich hin, in der Hoffnung, dass er zwischenzeitlich ins Haus verschwinden möge.

Er blieb sitzen und wartete stillschweigend, gab mir die Zeit, Abschied zu nehmen.
Wir gingen gemeinsam ins Haus, zogen uns vielschichtig an, setzten uns ins Auto und fuhren noch einmal nach Peenemünde.
Nur diesmal gleich zum Maritim Museum, wo sich tatsächlich das alte U-Boot befand.
Der Sturm zog und schob uns fast ins Meer, trotzdem blieben wir lange an dem alten Schmuckstück und nutzen die Zeit für ein paar letzte Fotomomente.

Von da aus ging es sofort zur Schmetterlingsfarm, in der wirklich tropisches Klima herrschte, danach ins Kopfstehhaus, wo mich leichte Seeübelkeit überkam.
Danke an die Konstrukteure dieses Wunderwerkes.
Die meiste Zeit schwiegen wir, er spürte meine Traurigkeit und ließ mich die letzten Eindrücke genießen.

Das Aufräumen und Packen gestaltete sich dagegen schwierig, er versuchte mich des Öfteren zum Lachen zu bringen, was nicht richtig gelang.
Ich schloss mich im Bad ein, ningelte mich aus um nicht vor ihm in einen Wasserfall auszubrechen.

Die Rückfahrt verlief auch größtenteils sehr ruhig, ab und an schniefte oder seufzte ich vor mich hin, er streichelte mich dann zur Beruhigung, aber die Stimmung der Hinfahrt kam nicht auf.
Wenigstens hatte er sich sehr, sehr schnell an meinen Musikgeschmack gewöhnt und wunderte sich nur, dass ich selbst die kuriosesten Schlager mitsingen konnte.
Man kam in fast verfängliche Beziehungsgespräche, was ehemalige Partner betrifft oder evtl. Zukünftige.

Ich gestand ihm, dass er seit vielen Jahren die erste Person war, mit der ich 24 Stunden am Tag für so lange Zeit verbrachte.
Er war erstaunt, freute sich aber über das ihm entgegengebrachte Vertrauen.
Die Heimfahrt verging für mich zu schnell, ich krauchte immer weiter in den Sitz, je näher wir meinem Zuhause kamen.
Da half dann auch kein Kraulen und Knuffen mehr, das Ende war absehbar.

Vor der Hautür ging es dann doch relativ kompliziert vorwärts, aber was soll ich machen, bin nunmal eher emotional als kopflastig.
Was ich damit anrichtete, erfuhr ich allerdings erst am nächsten Morgen.

Das Heimkommen war schockierend, die Wohnung leer, niemand da, um die Tagesfotos auszuwerten oder um mit unter die Sofadecke zu kuscheln.
Stille, abgrundtiefe Ruhe.

Der Fabelhafte schrieb, wollte wissen, ob ich schon wieder da wäre.
Ich klagte mein Leid, worauf er meinte, dass eine derartige Depristimmung nur mit hemmungslosem Sex zu bekämpfen sei.
Na danke, kein Bedarf.
Er bettelte noch eine Weile und dann gab ich ihm zu verstehen, dass mein Interesse nicht vorhanden sei - nicht an Sex, nicht an ihm.

Und nun?
Nun ist die letzte Urlaubswoche rum und ich steh zwischen den Stühlen, zwischen der Entscheidung „ja“ und „nein“.
Ich kann ohne ihn leben…
Doch will ich das wirklich?

Die Harmonie der letzten Tage hat mir jedenfalls gezeigt, dass ich einen gewissen Halt brauche, den ich bei ihm nicht finden werde.
Somit war es nicht nur ein Urlaub der umwerfenden Art, sondern auch eine Reise der Erkenntnis.

18.09.2011 / 14:32 Uhr

Samstag, 10. September 2011

Ein anderes Gefühl von Sehnsucht

Das Sonnenlicht schmerzt in den Augen.
Die Helligkeit lenkt ab.
Gedanken, die nicht gedacht werden sollten, breiten ihre Schwingen über mein Tun aus.
Du.
Hier und dort, überall.
Nur du.
Deine Nähe fehlt mir.
Deine Worte, deine Blicke, deine Berührungen.
Du fehlst mir.
Geschehe was wolle, aber lass es mit dir zusammen geschehen.
Werde abhängig, werde sentimental - wie ich.
Habe Angst vor dem Anderen, dass von uns Besitz ergriffen hat.
Spürst du sie auch?
Die Angst vor dem Neuen.
Genieße es, nutze es aus.
Wie ich.


10.09.2011 / 17:09 Uhr

Leben


Samstag, Sonne und ich sitze zuhause.
Furchtbare Kopfschmerzen plagen mich, welche durch die Geräusche der Rasenmäher und Motorräder aus der Nachbarschaft noch verstärkt werden.

Der Tag ist zu hell, alles ist zu laut und ich sitze in meinem persönlichen Chaos und möchte heulen.
Je mehr ich ausmiste, desto weniger Platz habe ich unlogischerweise geschaffen.
Egal was ich anpacke, es ist überflüssig.
Es nimmt Platz weg, steht im Weg und passt nirgends dazu.

Wie im wahren Leben…

Ich habe heute zu lange geschlafen.
Der erste Versuch des Aufstehens nach 5 Stunden hin- und herwälzen im Bett, war eindeutig zu zeitig.
Danach fiel ich in eine Traumphase, die so nicht hätte aufwühlender sein können.
Der Job, die Kollegen schoben sich in meine Traumwelt, Räume, in denen ich viel schöne Zeit verbrachte.
Ich mag nicht daran denken, der Abschnitt ist vorbei, ein abgeschlossenes Kapitel.
Ebenso wie die Person, die sich träumerisch als Kollege in das Geschehen schmuggelte.
Erik.

Zwei Kapitel innerhalb eines halben Jahres wurden beiseite gelegt.
Veränderungen, mit denen ich nur schwer umgehen kann.

Im weiteren Traumverlauf handelte es sich um das Feuerwehrfest und den Fabelhaften.
Er, der plötzlich als Single vor mir steht, die Hände ausstreckt und mich mitnimmt in ein neues Leben.
In ein gemeinsames Leben.

Das Aufwachen war nicht gewollt, nicht in diesem Moment.
Mein Unterbewusstsein muss mich sehr hassen, um mir so was anzutun.

Ich werde mir zukünftig mehr Mühe geben, nicht nur bei der Bewältigung des Alltags - nein - auch bei ihm.
Irgendetwas in mir schreit regelrecht, dass es sich wirklich lohnt, auch wenn logisches Denken genau dies abstreitet.

Die Chatunterhaltung mit meiner Schwester heute Morgen / vergangene Nacht, riss wieder alte Wunden auf.
Derartige Unterhaltungen in live hätte ich gern vor Jahren erlebt.
Gemeinsamkeiten im Handeln, Denken und Träumen wurden festgestellt, Wünsche und Erkenntnisse glichen sich aufs Haar.
Vielleicht war diese Getippe der Grund, warum mir heute der Schädel schwirrt, warum die Träume so zusammenhangslos Lebensabschnitte von mir aufrollten.

Die Suche nach dem roten Faden im Leben gestaltet sich zunehmend schwieriger.
Michi´s Nachricht heute Morgen, dass wir einen Mann für mich suchen müssen, damit ich eine Familie gründen kann, ärgerte mich.
Ist es denn wirklich das einzig Wahre, was das Leben einer Frau ausmacht?
Wenn das denn wirklich so wäre, warum ist Michi selbst dann nicht glücklich mit ihrem Leben?

Ich ziehe Vergleiche und gewinne irgendwie mit meiner Entscheidung, kein Heimchen am Herd geworden zu sein.
Es wäre eine Situation, mit der ich jetzt noch weniger klar käme, dessen bin ich mir sicher.

Weitere Vergleiche bringen mich allerdings ein wenig zum Schmunzeln.
Die Unterhaltung gestern mit Plümschän.
Der Vergleich zwischen der Kaffeemaschine und Apple, irgendwie ein interessantes Verhaltensmuster.
Er sieht sich und sie als etwas „Besseres“ an, demnach auch dieses qualitative Markenbewusstsein.
Der Fabelhafte denkt ebenfalls so.
Ich erinnere mich an seine Worte, die auf meine Freunde bezogen waren, welche doch unter meinem Niveau wären.

Sind es die unnahbaren Menschen, die durch Materielles ihre Unzulänglichkeiten begleichen wollen?
Anstatt Nähe und Gefühl zu geben und zuzulassen gibt es „Marke“?
Gehört man zu den besseren Menschen dieser Welt, wenn man nach außen hin für sich steht und niemanden - bis auf wenige Ausnahmen - an sich heran lässt?
Möglich.
Die Parallelen der beiden Männer, in dieser und anderer Hinsicht, lassen diese Annahme zu.
Meine eigene Auffassung dazu, und mein Kaufzwang von Besonderheiten, werde ich jetzt noch nicht offen zugeben, auch wenn es ersichtlich ist.
Es wäre ein Zugeständnis…

Die Minuten vergehen, ich müsste etwas tun, viel tun und finde keinen Antrieb.
Dieser liegt sehr wohl augenscheinlich vor mir, dennoch fehlt die Umsetzungskraft.
Jeder Schritt tut weh und fühlt sich sinnlos an.
Ich WILL, dass es sich sinnlos anfühlt, um besser leiden zu können, um Ausreden parat zu haben, für Situationen, die ich mir eigentlich herbei sehne.

Selbstzerstörerisch war ich schon immer, nur langsam nimmt dies Ausmaße an, denen ich gar nicht mehr gewachsen bin.
Grenzenlose Faulheit macht sich in mir breit.
Ein Schritt, ein Handgriff.
Leichter gesagt, als getan.

Aber es lenkt ab, der Spaß kommt beim Tun wie angeblich der Appetit beim Essen.
Nun ja, Spaß sieht definitiv anders aus bei mir, aber letztlich ist es ein lohnenswertes Unterfangen.
Putzen als Ablenkung, Umgestaltung als Neubeginn.

So sei es, weil es das Leben so will…


10.09.2011 / 16:49 Uhr

Ängste


Herrührend durch den Film, beginne ich mir wieder Gedanken um den Fabelhaften und mich zu machen.
Ich möchte es nicht, doch es kommt ganz automatisch und Ablenkung gibt es nicht.

Wie weit wird es bei uns noch gehen, was werden wir uns noch antun, wie nahe werden wir uns noch sein?
Schaffen wir beide den Absprung, das Lösen voneinander, bevor es anderen auffällt?
Werden wir leichtsinnig in unserem Taumel und verraten uns selbst?

Langsam versuche ich die Gefühle für ihn einzudämmen und mir selbst gegenüber zu verleugnen.
Ich lerne den Abstand zu schätzen und meide Begegnungen, versuche tapfer, mich nicht als Erste zu melden.
Leider erst seit 2 Tagen, aber ich leide nicht drunter unter der bisherigen Ruhe und verspüre auch nicht den Drang, an der Stille etwas zu ändern.

Die Ohnmacht, tiefe Empfindungen hilflos aufkommen zu lassen, möchte ich bei ihm nicht mehr spüren.
Diese Wehrlosigkeit und das Ausgeliefertsein einem anderen Menschen gegenüber, ausgelöst nur durch wenige Worte, einem Blick oder der bloßen Anwesenheit, sind unerträglich für mich.

So möchte ich in einer echten, greifbaren Beziehung empfinden, aber nicht mehr bei unserer Story.
Die Gedanken kann ich nicht abstellen, aber ich kann mich bemühen (ich muss und ich werde!), sie auf ein Minimum zu reduzieren.

06.09.2011 / 03:00 Uhr

Brokeback Mountain


Was für ein grausamer Film.
So ruhig, bewegend und fesselnd.
Wenige Worte, stille Handlungen und doch so unendlich viel Inhalt.

Und schon nach kurzer Zeit nehmen meine Gedanken ihren Lauf.
Die Schauspieler werden durch reelle Personen besetzt und funktionieren in ihren vorgegebenen Rollen.
Sicherlich entspricht die Szenerie nicht dem Hier und Heute, aber die Beweggründe, Handlungen und Gefühle sind der Wahrheit sehr nah.

Es ist nicht das typische Genre von Film, welches ich sonst bevorzuge.
Dennoch war ich sehr überrascht, mitgerissen und fasziniert.
Ich konnte mitfühlen, empfinden, was die Zwei empfanden.
Und ich litt genauso, wie der Hinterbliebene litt.
Auch ohne Verlust, doch allein die Vorstellung, es könnte so oder anders passieren, nahm mir den Atem.

Ein Film mit Charakter, mit Hintergrund, den man ohne emotionales Grundempfinden eventuell nicht richtig zu schätzen weiß.

Nein, dies ist jetzt keine Bewertung über einen Regisseurs-Geniestreich, sondern nur ein Wiedergeben meiner Empfindungen, meiner Reaktionen zu einer Geschichte, die aus dem wahren Leben stammen könnte.

In mir spiegelten sich einzelne Szenen wieder, die ich nicht unkommentiert lassen konnte - daher dieser Blog.


06.09.2011 / 02:38 Uhr

Flohmarkt für Gefühle


 
Man denkt, man tut das Richtige und richtet mehr Schaden an, als vorher schon kaputt ging.
Gefühle und Gedanken, Erklärungen und Entschuldigungen werden schriftlich festgehalten. Hoffentlich verständlich genug, vor lauter Aufregung, formuliert und letztlich 100 mal neu geschrieben.
Bis man das Gefühl hat, jetzt passt es - er wird es verstehen und wissen.

Doch möchte man ja keinen Roman über die letzten Monate verfassen, sondern nur einen kleinen, für einen selbst notwendigen Brief.
Die originalen 5 Seiten werden auf 3 kleine Seiten gerafft, zitternd und mit Begleitschutz an den gewünschten Leser überbracht.
Der Inhalt: die Wahrheit und ein Ort, 3 Tage , 3 Möglichkeiten…

Dies ist mittlerweile Vergangenheit.
Sternschnuppenwünsche sind ebenso sinnlos wie Horoskope.
Letztlich war der Gedanke utopisch.

Und nun?
Es ist Zeit neu anzufangen.
Ein Berg, hochgestapelt mit Gefühlen und Träumen, muss nun abgetragen werden.
Stück für Stück.
Doch wohin damit?
Ein Flohmarkt für Gefühle und Träume.

Biete Gefühle und Träume zum kleinen Preis.
Sie sind nicht mehr neu, haben Gebrauchsspuren.
Ihr Wert, Dank der daran hängenden Erinnerungen, ist unzahlbar.
Sie sind phantasievoll, liebevoll, etwas verrückt, ehrlich und kommen von Herzen.
Kreativ verpackt, aber leider unsortiert.

Schade, wenn man so etwas Kostbares hergibt, doch ist es so besser, als sie ein Leben lang ungenutzt zu stapeln…


06.09.2011 / 01:26 Uhr

Montag, 5. September 2011

Unnormal…


„Ich würde mich selbst nicht erkennen, wenn ich mir begegnen würde.“
So Carry im ersten Film von SatC.

An dieser Stelle sollte jetzt eine kleine Erzählung folgen, die kurz die Geschehnisse des Freitagabends wiederspiegelt.
Es geht nicht.
Mein Magen krampft, mich frierts und schüttelts und es ist reine Körperbeherrschung, mich nicht vor dem Monitor zu übergeben.

Somit zurück zum ersten Arbeitstag am Donnerstag.
War nicht sonderlich weltbewegend.
Glücklicherweise wurde ich des Öfteren unterbrochen, sei es durch Gespräche oder dem Chat nebenbei.

Danke auch an R. für seine Stippvisite und das Reden und Zuhören.
Hat mir viele Gedankengänge erleichtert.

Die Ausstellung unserer Initiative abends lief ganz gut.
Leider war niemand von der Landjugend da - schade, hatte mich auf die Jungs gefreut und eigentlich wars ja auch versprochen gewesen.
Aber man kann nicht alles haben.

Da der Tag irgendwie in die Knochen ging, wurde nichts mehr aus einem Treffen zwischen dem Fabelhaften und mir.
Traurig aber wahr…wieder eine Woche ohne ihn, aber wenigstens verstehen wir uns wieder.

Den Anfang machte ich am Mittwoch per FB-Chat.
Was sich daraus entwickelte und wie lang ich ihn an den Rechner fesseln konnte, war faszinierend…

* verflixt, ich hab eine Schreibblockade - bis zu diesem Abschnitt benötigte ich schon 48 Stunden *

Freitag:
Frühmorgens auf Arbeit mit dem Wissen, dass ich ohne meine Kollegen im Büro bin, sondern nur mit den Damen der Verwaltung.
Ok, die ersten 2 Stunden war ich ganz allein.
Das war perfekt - Staub wischen, Kisten ausräumen, Papiere ausmisten und dann ganz wichtige Sachen wie terminieren, koordinieren und facebooken.

Ab mittags dann dezent in Hektik verfallen wegen des Kirmesabends.
ENDLICH mal wieder nach 2 Jahren 3 Tage Party.
Ja denkste.
Klar war es eine gewisse Zeit lang schön, man traf alte Bekannte, gute Freunde, es wurde gelacht, getanzt und getrunken, aber nichts fiel aus dem Rahmen.
Eigentlich…

Ich konnte sogar einige Zeit - wenn auch viel zu wenig - mit J.S. verbringen, viel reden, kurz knuddeln, seinen Blick aufsaugen ebenso wie sein Lächeln und mich heimlich darüber freuen, das er sich über das Fehlen meines Autos an der Firma wunderte.
Hach, göttlich er denkt an mich und schaut nach mir.
Das war übrigens das Beste am Abend.

Abgesehen davon, dass er immer noch mit diesem komischen Krakel liiert ist und wir nicht mehr rumkuscheln, war er eigentlich derjenige, der diesen Tag für mich wichtig werden ließ.

Der Rest bleibt besser im Verborgenen.
Nur soviel….eine Freundschaft endete, weil ich kein Feigling sein wollte…

Samstag:
Der letzte Mai Tai Samstagmorgen (ich war erst gegen 5 Uhr zuhause) war definitiv schlecht und ich hatte nur den einen.
Den kompletten Samstagvormittag im Badezimmer zu verbringen war nicht Teil meiner eigentlichen Tagesplanung.

Auto vom Festplatz holen, einkaufen, Nahrungssuche, stylen und Vorfreude haschen für den Abend, mussten auf 1,5 Stunden reduziert werden.
Naja, die Spuren der vergangenen Nacht konnten eh nicht weggeschminkt werden und die Laune blieb auch irgendwo unter der Dusche haften.

Und da ich immer noch nichts gelernt habe, was das Einkaufen Samstagnachmittag im Nachbarort angeht, hatte ich wieder das Vergnügen am Fabelhaften mit Anhang vorbei zu fahren.
Sie in einem kurzen roten Kleid - verdammt und nein, ich sing jetzt nicht das Männleinlied - und er seriös, als ob er von Arbeit käme.
Anhand dessen was sie aus dem Kofferraum packten nehme ich an, sie waren bei ihren Eltern im Garten oder schlimmer, im Freibad.

Wo auch immer, er dort und nicht bei mir.
Und immer wieder schön: nie lächeln die Beiden zusammen…warum auch, sind ja nur ein Vorzeige-Pärchen.
Ich schrieb ihm kurz eine SMS, deren Antwort darauf viel zu lange dauerte.
Aber wenigstens kam was.

Zuhause gings dann flott, schnell umgezogen, Haare verknotet, eine halbe Packung Käse verputzt und ab gings Richtung Wasserschloss zum Matze-Konzert.
In Gedanken immer abwechselnd bei der Kirmes und beim Fabelhaften.

Silvia war schon da, Falko, Michi und die Kids Maria und Annabell (Leihkind) kamen nach einer gefühlten Ewigkeit dazu.
Es dauerte unendlich lang eh wir drin waren, alles proppevoll, laut, teuer und irgendwie sinnlos.
Nun gut, mitgehangen, mitgefangen.

Ein paar Bekannte traf ich dort trotzdem, erkannte sie auch noch in der Dunkelheit und schaffte es sogar, mit Falko textsicher mitzuhalten.
Nur seine Lautstärke konnte ich nicht übertönen.
Mein Gehör und die Kopfschmerzen danken es ihm jetzt noch.

Streit gab es auch, nur ich war ausnahmsweise mal nicht drin verwickelt sondern tröstete ein paar Minuten die Kids und gut.
Matze grölte grad sehr charmant „Hey ich hab mich so auf dich gefreut“, als mein Handy blinkte.
Jippieh, passend dazu eine Nachricht vom Fabelhaften.

Die umstehenden Leute schmunzelten, als ich mich strahlend mitten ins Gewühl auf den Boden pflanzte und brav SMS schrieb.
Klar für ein 40€-Konzert lässt man diverse Dinge schon mal weg, so wie die Simserei oder ähnliche sinnfreie Dinge.
Nee, ich nicht - nicht bei ihm.

Irgendwas hab ich entweder falsch ausgedrückt oder er hat es mal wieder falsch verstanden, jedenfalls kam nach einem bestimmten Text meinerseits nichts mehr von ihm - bis jetzt noch nicht.

Nach dem Konzert haben wir schnell die Kids heimgebracht und ab gings auf die Kirmes.
Das allerdings hätten wir uns sparen können.
Da waren zwar noch ein paar Leute, viele kannte ich auch, aber die Stimmung konnte man getrost unter Ulk verbuchen.

Denis zerrte mich gleich auf die Tanzfläche, da erkannte ich dann auch die Band - ach nee, wiedermal die Top Dance Band - und irgendwie nahm auch da wieder das Übel seinen Lauf.
Leider befanden sich auch die netten Personen der „Neukirchener High Society“ im Zelt.
Das die sonst so schleimige Dagmar ihrer Freundin zubrüllte „Ich warne dich“ entging mir nicht, auch verstand ich den Hinweis.
Aber ok, man schlägt sich nicht auf öffentlichen Veranstaltungen solange diese nicht als Weibercatchen deklariert sind.

Lange dauerte der Abend nicht mehr.
Ich winkte kurz zu den Technikern, mehr Nähe bekam ich von J.S. nicht an dem Abend, trank meine Cola und tanzte noch zweimal mit Denis.

Man wunderte sich, warum der Klampfenklopfer der Band schnurstracks auf mich zukam und mich drückte, aber was gemurmelt wurde verstand ich nicht, mir war es auch egal.
Das er eigentlich ein Bereichskollege aus der Jugendarbeit ist, wusste wahrscheinlich niemand außer mir.
Bin ich halt ein Groupie, von mir aus.

Die Band beendete ihr Spiel, die Bars räumten zusammen, es gab einfach keinen Tropfen mehr und plötzlich gingen auch die Lichter aus.
Ok, war das Fest halt alle.
Meine Laune war eh am Boden.

Man verabschiedete sich mehrfach, außer von Mike und J.S., zu denen ich nicht ging, und ab gings zu den Autos.
Ich quatschte noch kurz mit dem Sohn meiner Lieblingskollegin und dessen Freundin (die gewarnte Freundin von Dagmar) und der Abend war samt Nacht irgendwie gelaufen.
Als ob der Lichtschalter auch das Aus der Nacht war, ein seltsames Gefühl.

Am Auto brüllte mich Dagmar noch an, warum ich fahren will, wenn ich gesoffen hab.
Eigentlich wäre das der Moment zum explodieren gewesen, nur fielen mir die guten Konter erst zuhause ein.
Ich brüllte nur zurück, dass ich trotz Red Bull und Cola extrem fahrtauglich bin und krachte die Tür zu.
Was nimmt sich dieses froschartige Wesen eigentlich raus, SO mit mir zu reden?
Sorry an alle Frösche dieser Welt…

Ich weiß wo die arbeitet und glücklicherweise bin ich da auch nicht selten shoppen.
Rache ist bekanntlich süß und schmerzhaft…warte ab spitzzüngiges Wesen!
Meine Laune war dann mittlerweile ganz auf dem Nullpunkt.
Ich war zu kaputt, die letzten Wochen hatten nunmal Spuren hinterlassen und dann werd auch ich des Streitens müde.

Allerdings bewog es mich dazu, dass WE noch einmal zu überdenken.
Das Fernweh steigerte sich, die Gedanken nahmen unwillkürlich ihren Lauf und an einen ruhigen Schlaf war nicht mehr zu denken.
So zog sich das auch durch den Sonntag.
Dies war ein umsonst gelebter Tag.

Von Erik habe ich weder etwas gesehen, gelesen oder gehört.
So sei es.
Der Brief brachte also keinen Erfolg und es sei bewiesen, dass Sternschnuppen keine Wünsche erfüllen und Horoskope nicht auf Wahrheit beruhen.

Deprimiert mich das nun?
Ja, in gewisser Hinsicht schon.
Aber die Schwäche kann man auch auf eine Ziellosigkeit zurückzuführen.
Irgendetwas muss ich tun, für mich selbst und zwar schnell.
Und ich meine damit weder shoppen, noch ausgehen oder ähnliches.

Es gibt noch soviel zu berichten und das, was schon geschrieben steht, noch auszubauen, aber irgendwas hindert mich daran.
Nichtmal der Regen und das Gewitter jetzt im Hintergrund bewegen mich oder spornen mich an.
Ich fühle mich leer.

Es besteht keine übermenschliche Sehnsucht nach dem Fabelhaften, kein Verletztsein wegen Erik, keine Traurigkeit über die wenigen Minuten mit J.S., einfach nichts dergleichen.
Ebenfalls fehlt die Freude auf die kommenden zwei Urlaubswochen, auf mein Auto, dass morgen bestimmt wieder fährt mit seinem neuen Schuh.

Leere.

Kein Gefühl des Verliebtseins, keine deutlichen Wünsche, keine Pläne, immer noch keine Ziele, keine Glücksgefühle, keine Trauer.
Ich mag nicht essen, nichts trinken, nicht wach sein, nicht schlafen.
Möchte nicht TV schauen, keine Musik hören, nicht lesen und auch nicht rausgehen.

Leere.

Desinteresse an allem, Schlappheit, Trägheit bestimmen mein Handeln, das somit nicht stattfindet.
Zuviel Kaffee, zu viele Zigaretten und zu wenig Gesundes.
Keine Frischluft mangels Verlassen der Wohnung, eine gewöhnungsbedürftige graue Gesichtsfarbe, keinen Antrieb daran etwas zu ändern.

Leere.

Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, generelles Unwohlsein.
Genervtsein, weil der Fernseher zu laut ist, doch bin ich zu faul aufzustehen und ihn abzuschalten.
Alles eventuelle Zeichen, dass ich endlich etwas tun sollte.
Es ist mir egal.

Leere.


05.09.2011 / 02:57 Uhr