Ich tu was…
Nur was?
Noch immer hält dieser Zustand von innerlicher Zerrissenheit an.
Zu tun gibt es genug, nur der Antrieb fehlt und das deutliche Ziel.
Es gibt keinen roten Faden, der sich exakt durch Pläne und Vorhaben zieht.
Alles wirkt nur angefangen und nicht weitergeführt.
Möglicherweise, weil wirklich alles nur meinerseits angefangen und nicht beendet wird.
Die Gedanken kreisen viel um die beiden Männer, die mich gefangen halten.
Dazu kommen die zwei Begegnungen mir Erik gestern und vorgestern.
Seine Blicke sind freundlich, er zeigt mir, dass er gewonnen hat.
Sein unausgesprochenes „Nein“ pendelt zwischen uns, wie ein schwingendes Orakel.
Dieser Ort hier wird langsam unerträglich.
Ich begegne den Dreien, ob ich will oder nicht.
Auch wenn der Benz in der kommenden Woche umzieht, weg von hier, so wird dieses „Problem“ noch lange nicht erledigt sein.
Die Erinnerungen an die Tage der vergangenen Woche bleiben haften.
Auch das Gefühl von Harmonie und Einverständnis, diese wortlose Verstehen und das Kennenlernen von Neuem in jeder Hinsicht.
Ich vermisse diesen Zustand.
Aber wie er schon sagte, es ist mittlerweile nur noch ein „Traum“, der Alltag zerschlug diese Zeit.
Obwohl auch er dauernd daran denkt und sicherlich nicht gegen eine Wiederholung abgeneigt ist, auch wenn er sich diesbezüglich nicht aus dem Fenster lehnt.
Zwingen kann ich ihn dazu nicht, auch wenn ich es aus Eigennutz gern tun möchte.
Irgendwie hoffe ich, dass es nach seinem Umzug im gewohnten Prinzip weitergeht - aus den Augen, aus dem Sinn.
Zwar sagt mir mein Bauchgefühl, dass es nicht ganz so einfach wird, aber es muss sein.
Schließlich kann ich meine Wünsche nicht auf ihn umlegen, auch wenn dies relativ praktisch, aber sinnlos, wäre.
Ab Oktober werde ich wieder beim Inder als Fahrerin arbeiten.
Mir fehlt das Geld und die Ablenkung tut mir auch gut, dessen bin ich sicher.
Gestern war ich am späten Nachmittag dort, um mal meine Lieblingskollegin zu besuchen.
Schon am Auto wurde ich von 3 Kumpels herzlich begrüßt, umgeknuddelt und irgendwie befummelt.
Da wir uns in den 11 Monaten seit ich dort bin, schon miteinander angefreundet haben, ist dies aber auf die Art in Ordnung.
Marcel hatte zwar ein wenig miese Laune, aber dies glich Sören wieder aus mit seinem Strahlen und Hannes ist sowieso in Gedanken immer nur beim Thema Nummer 1 unter Männern.
Von meiner Kollegin erfuhr ich dann auch die Neuigkeiten der letzten 14 Tage aus unserem Heimatort.
Der liebe Opi aus der Tischlerei ist verstorben, der ehemals beste Bäcker der Region liegt mit Hirnschlag zuhause, unser Firmenkater, Hr. Meier, wurde überfahren und musste eingeschläfert werden, Geli hat wegen Suff geschlossen, u.s.w….die Mutter einer Kollegin ist auch gestorben.
Die Lebensgefährtin vom Fabelhaften grüßt neuerdings sehr freundlich meine Kollegin…
Um den süßen Kater tut es mir am meisten leid, der kleine Mietzer hat mich die 9 Jahre auf Arbeit begleitet, sein Ringelschwanz und das zarte Gesichtchen waren für eine Katze nicht so typisch, abgesehen vom Namen.
Alles in allem, ist viel zu viel geschehen, nix Gutes, aber die Zeit geht nunmal voran.
Nur ich stehe auf meinem Punkt fest und komme nicht vorwärts.
Das Projekt für´s WOS 2012 muss bis kommenden Freitag fertig, bzw. eingereicht sein.
Den Titel und einen Satz habe ich bereits.
Nicht sehr viel, aber die Konzentration ist auch nicht wirklich dafür vorhanden.
Ich brauche einen Antrieb, irgendein positives Zeichen, egal in welcher Hinsicht oder auf was es sich bezieht, hauptsache etwas Positives.
Sogar auf eine kleine Nachricht vom Fabelhaften warte ich, denn ich vermisse ihn wirklich, nur fehlt mir die Kraft, um dieses Spiel weiter zu spielen.
Die Interessen meinerseits haben sich geändert, der Kopf schaltete sich ungefragt ein und beschwor mich, mich nicht weiter benützen zu lassen.
…und zu mehr ist der Mann ja nicht bereit.
Doch das kenne ich ja nun schon zur Genüge.
Bei J.D. war es letztlich nicht anders und es freut mich, dass es der Breitpo-Moni nicht anders ergeht.
Nun sind mittlerweile viele Stunden vergangen.
Ich traute mich nach draußen in die sonnige Natur, um die notwendigen Einkäufe zu erledigen.
Den Benz traf ich zwar nicht, aber dafür Erik.
Er lächelte.
War das nun so ein Lächeln wie damals die SMS, sarkastisch?
Oder freute er sich wirklich?
Es verwirrte mich jedenfalls nur noch mehr.
Dann kam mir der Fabelhafte noch entgegen, mit Zwerg auf dem Arm, der Tussi und dem großen Mädel.
Wenn so eine glückliche Familie aussieht, erschieße ich mich lieber, als mir so etwas zu wünschen.
Unsere Blicke trafen sich, mir zog sich der Magen zusammen und er sah auch leidend aus.
Hab ich klasse angestellt.
Nun ja, er kann jetzt seiner Frau die ganze Aufmerksamkeit schenken, vielleicht ist sie ihm dafür dankbar.
Wenn ich da an die vergangenen Tage mit M. dachte - egal ob dort oder hier - uns hielt man für ein glückliches Paar.
Wahrscheinlich deswegen, weil wir keins waren und deshalb miteinander Spaß hatten.
Und den hatten wir ja wirklich rund um die Uhr.
Ach verflixt, schon kreisen meine Gedanken wieder um das Gewesene, um das Vergangene, was sich nicht zurück holen lässt.
Nur die „Träume“ bleiben, die Wünsche, so etwas noch einmal zu erleben, vorzugsweise natürlich mit ihm.
Hintergedanken wie „Bindung“ oder „dauerhaft“ gibt es dabei nicht, nur das Verlangen nach Vertrauen und Harmonie.
24.09.2011 / 21:27 Uhr