Mittwoch, 31. August 2011

Leerlauf


Leere vermischt mit Verzweiflung.
Das Gefühl, dass mir zur Zeit alles aus den Fingern gleitet, auch wenn ich es nur kurz berühre, nimmt zu.

Vor der Arbeit graut es mich, auch wenn es erstmal nur der Donnerstag ist und ich genau weiß, dass ich zum späten Nachmittag auf ganz besondere Kollegen treffen werde.
Menschen, die mir ans Herz gewachsen sind und die ich daher sehr mag.

Es tröstet mich nicht.
Meine Chefin wird an dem Tag wahrscheinlich nicht da sein, sie sprach jedenfalls vergangene Woche davon.
Ich kann es für mich nur hoffen…

Meine liegen gebliebene Arbeit und einen kleinen Vorlauf möchte ich an diesem Tag schaffen um den Freitag zu umgehen.
Der Tag gehört mir allein und der Abend soll zum Feiern da sein.
So auch der Samstag und eventuell der Sonntag.

Mir ist zwar nicht mehr danach, aber da muss ich nun durch.
Ebenso durch diese ungewisse Situation mit IHM und die fehlende Antriebslosigkeit, mir neue Ziele zu stecken.

Vielleicht hatte J.S. doch Recht und man sollte auch über die eigenen kleinen Geheimnisse Stillschweigen bewahren, bevor sie zerplatzen wie Seifenblasen.
Doch egal an was die diesjährige Pechsträhne liegt - und sie zieht sich tatsächlich Monat für Monat durch das Jahr - es muss sich etwas ändern.
ICH muss etwas ändern.
Je eher desto besser, auch wenn mir keine Lösung parat liegt.

Selbst das Vorhaben mit dem „Benz“ scheint zu zerbröseln.
Es fehlte ja auch die dritte Sternschnuppe…
Achja, der Wunsch der zweiten gesichteten Schnuppe ging ja auch komplett nach hinten los.
So sei es - danke Pechsträhne.

Nur eine kleine Motivationshilfe möchte ich, etwas, dass mich wieder kämpfen lässt.
Ein kleiner Funken der mir zeigt, dass das morgendliche Aufstehen nicht auf ein Drama hinausläuft.
Leider fehlen mir gänzlich Mut und Kraft für einen Neustart, für einen kompletten Neubeginn, welcher gerade jetzt so sinnvoll und irgendwie nötig erscheint.
Auch wenn sich über den Tag verteilt viele liebe Freunde bei mir melden, nach dem Befinden fragen, mir einfach nur Neuigkeiten mitteilen oder sich einfach nur ausquatschen wollen - ich fühle mich nutzlos.
Das Nützlichsein im Job gibt mir nichts mehr, das ist eher ein Ausnutzen, gepaart mit Vorwürfen und Unlogik.
Auf dieses Gebrauchtwerden möchte ich gern verzichten.

Und nun?
Die Minuten vergehen, werden zu Stunden und nichts passiert.
Einerseits gut, es kann nichts schief gehen, andererseits ein Stillstand, den es nicht geben dürfte.

So nutze ich die wenigen Minuten vor dem Schlafengehen noch um mir etwas zu wünschen:
Ich wünsche mir Kraft!

31.08.2011 / 00:21 Uhr

Wenn es so einfach wäre…


…ist es aber nicht.

Bist du es, der hier die Strasse rauf fährt Richtung Wald?
Solltest du dich so taktlos nah umorientiert haben?
War ich es, die es zum Ende brachte?
Ist es deine Entscheidung, weil du kein Interesse mehr hast?

Wenn es nicht so verdammt weh tun würde, wäre diese Stille leichter zu ertragen.
Es geschieht immer und immer wieder.
Als Mädchen auf dem Weg zur Frau, lernt man diesen Schmerz kennen, begegnet ihm immer wieder und denkt sich, beim nächsten Mal geht es schneller vorbei.
Nein, geht es nicht und es fühlt sich jedesmal unerträglich an.

Ich hörte heute auf meine Freundin und schrieb dir.
Es geschah nichts, rein gar nichts, nicht eine winzige Reaktion deinerseits.
Und ich kann es nicht verstehen und verstehe es trotzdem.
Wenn ich nicht mit meinen Launen auskommen kann, wie solltest du es dann tun?

Doch wann haben wir den Moment verpasst, als Gefühle ins Spiel kamen?
Warum konnte niemand von uns beiden standhaft bleiben - kalt und emotionslos?
Es sind zu viele Fragen, zu viele Gedanken und zu viele Gefühle.

Schlimmer noch, als nur den Liebhaber mit dir zu verlieren, ist das Wissen, auch den Freund - den vielleicht besten Freund diesseits - verloren zu haben.
Du warst die letzten 9 Monate da, kamst in mein Leben als ich neuen Sinn suchte, gabst mir die Kraft meinen Weg zu gehen und dich auf deinem ein Stück zu begleiten.

Es wurde mehr daraus.
Zuviel anscheinend.

So wie heute, habe ich noch nie wegen einem Mann geweint, noch niemals zuvor.
Ich wusste nicht, wie heiß Tränen sein können, wie stark sie sind um so einen weiten Weg über nahezu den ganzen Körper zu rinnen.
Und immer wieder gibt es einen neuen Auslöser, eine Momentaufnahme, die mit dir in Verbindung steht und sie fließen wieder und wieder und wieder…

Du wirst mir fehlen…fabelhafter Freund…


31.08.2011 / 00:51 Uhr

Wunder geschehn…


…jedenfalls kleine, angenehme und irgendwie lebensrettende Wunder.

Nachdem sich gestern nun mein Auto und der DVD-Player von mir verabschiedet haben, wartete ich eigentlich nur darauf, dass noch der Lappi explodiert.

Nichts dergleichen geschah.
Im Gegenteil.
Unsere Sekretippse hat es tatsächlich geschafft, mir das Resthonorar zu überweisen.
Davon konnte ich sofort das Finanzamt befriedigen und ein Rad für mein Baby kaufen.
Nun bleibt zwar nichts mehr übrig für die Urlaubswochen, aber mein Magen grummelt nicht mehr so laut wenn ich Richtung Briefkasten wandere.

Dagegen macht sich ein anderes Grummeln in mir breit - eine fette Erkältung, die ich diese Woche ganz und gar nicht gebrauchen kann.
Schließlich steht DAS Wochenende vor der Tür!
Kirmes und ich bin krank?
Nein, das geht nicht.
Mit der Kratzstimme kann ich leben, erklär ich halt allen, dass mein Stimmbruch einsetzt - Wechseljahre.
Aber Fieber, Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Schüttelzeugs?
Nein, nein, nein, das muss weg.

Vor allem macht es die Versuche der Ablenkung etwas mühsamer als geplant.
Seit 4 Tagen hab ich nun nichts mehr von ihm gehört.
Er fehlt mir zwar, aber ich komme damit klar.

Eine Chat-Diskussion in der vergangenen Nacht hat mir die Augen geöffnet.
Es gibt noch andere Personen, die auf Reaktionen ihrer Liebsten warten.
Und das erinnerte ich mich daran, dass ich auf J.D. knapp 8 Jahre wartete um dann 4 Jahre Zeit mit ihm zu verbringen, die mir nicht viel brachte.
Und es erinnerte mich auch daran, dass ich in den vergangenen 3 Jahren immer wieder auf ein Wunder wartete, welches mit Erik zusammenhing.

Nun will ich nicht mehr warten.
Ich sollte nur aufhören mein Handy zu hypnotisieren, doch das wird noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen, es ist Gewohnheit.
Es lohnt sich nicht, es springt für mich nichts dabei raus.
Nicht bei diesem Mann.
Zuckt er sich, ist es gut - tut er es nicht, wird es zwar weiterhin noch eine Weile weh tun, aber auch das werde ich überleben.

Danke für diese Erkenntnis R. ;)

29.08.2011 / 19:00 Uhr

Ihr Zwei


Erik:

Der Mann, mit dem ich zusammen alt werden kann.
Die Art von Liebe, bei der man als Paar mit 80 Jahren noch Händchen haltend vor dem Häuschen auf der Bank sitzt.
Die Liebe, in der man sich grenzenlos vertraut, auch durch Weltmeere getrennt spürt, wenn es dem anderen schlecht geht.
Sich fallen lassen kann und weiß, man wird aufgefangen - wortlos und mit ganzer Kraft.

Der Mann, der meine Sinne teilt - mein Kunstverständnis, Romantik, Poesie, Natur und Träumereien.
Er, der meine Seele mit Blicken streichelt…


Der Fabelhafte:

Die Art von Liebe, wie es sie selten gibt.
Die Mischung von Freundschaft, Vertrauen, Sehnsucht, Glück, Trauer, Freude, Spaß, Leidenschaft, Feuer, Sturm, Phantasien und einem Funken Hass.

Eine Verbindung von all dem, was sich Leben nennt.
Gefühle, die 24 Stunden am Tag aktuell sind, sich nicht ausblenden lassen, nichtmal im Schlaf.
Diese Liebe verfolgt einem auf Schritt und Tritt - und sie tut weh, sie macht fröhlich, glücklich, zufrieden, stur, lässt einen durchdrehen - alles auf einmal.

Du bist fabelhaft, eine andere Beschreibung gibt es für dich nicht.
Der Fabelhafte - Fabi - ein Synonym für eine Person, die plötzlich in mein Leben trat.
So unverhofft, so ungewollt und nun so verinnerlicht.

Unsere Geschichte darf es nicht geben, aber sie existiert seit Monaten.
Wir sind uns so ähnlich, haben viele Geheimnisse aus vergangenen Zeiten, die uns geprägt haben.
Gegenseitig vertrauten wir uns Momente unseres Lebens an, die sonst kaum jemand oder gar niemand weiß.

Geheimnisse, die nur wir miteinander teilen können - so, wie du mir dies eines Nachts sagtest.
Und es stimmt, nur wir können miteinander reden, schweigen und uns trotzdem verstehen.
Deinen Schmerz verstehe ich, doch du auch meinen?
Ja - wir müssen uns gegenseitig verletzen, um die Gefühle nicht die Oberhand gewinnen zu lassen.

Wir beide wissen, dass es irgendwann vorbei sein wird.
Keiner von uns wird den Schritt wagen, der eine Zukunft hoffen lässt…
Doch du bist derjenige, mit dem ich sie gern verbringen möchte…


29.08.2011 / 01:19 Uhr

Sonntag, 28. August 2011

Warten II

Warten auf Veränderung, warten auf ein Zeichen, warten auf den neuen Tag.

Ich warte und kann nicht mal genau bemimen auf was.
Würde er sich jetzt melden wäre ich zu müde um sofort zu springen.
Meldet er sich morgen sieht es nicht anders aus.
Allerdings kam die letzte SMS vor ca. 53 Stunden…das ist zu lang.

Ja ich habe Fehler gemacht, wahrscheinlich alle schlimmen Fehler an einem Tag.
Na und?
Wer ist schon perfekt?

Das dazu.

Ansonsten gibt es einen weiteren Grund zu warten.
Nächste Woche um die Zeit habe ich Matze Reim überstanden und springe hoffentlich vergnügt über die Kirmes.

Wer wird diesmal alles da sein?
Er und / oder er?
Wird es wieder so chaotisch wie zur Sportlerfete?
Sicherlich nicht und selbst wenn, dann sind da noch die warmen strahlenden Augen von J.S. die mich schon immer beruhigt haben.

Eine Sternschnuppe brauche ich noch, noch ein Wunsch muss gewünscht werden.
Der vielleicht Wichtigste sogar, wenn ich bedenke das kommenden Freitag mein Urlaub beginnt.
Auf was will ich hier eigentlich raus?
Achja, ich habe keine Ziele mehr vor Augen.
Nicht ein einziges Ziel.


27.08.2011 / 23:55 Uhr

Samstag, 27. August 2011

Sternschnuppensalat II


Die drückende Luft in der Wohnung zwang mich schon den ganzen Abend lang immer wieder hinaus in die abendliche Kühle.
Ein leichter Wind, aber dennoch alles zu mild, um sich wirklich Abkühlung zu verschaffen.

Und gegen 00:30 Uhr sah ich sie dann - direkt vor mir fiel die ersehnte Sternschnuppe.
Diesmal war der Wunsch überlegt formuliert.
Der völlig falsche Wunsch, der diesmal der Richtige war.
Für mich jedenfalls.

Kaum das ich die Worte in den Nachthimmel flüsterte, spürte ich ein unbändiges Gefühl des Glücks.
Kann etwas, dass sich so gut anfühlt, wirklich falsch sein?
Für den gesunden Menschenverstand sicherlich, doch nicht für einen verträumten Charakter.

Nun denn…ich werde warten, dass sich einer oder beide Wünsche erfüllen…


27.08.2011 / 01:12 Uhr

Freitag, 26. August 2011

Irgendwann…

…schlag ich der Frau ins Gesicht, bespucke sie und kotz sie von oben bis unten voll!

Ich könnte jetzt sehr tief in die allerunterste Schublade greifen, um meine Gefühle ihr gegenüber zu äußern, aber nein, ich tu es nicht.
Sie brachte mir heute mein Honorar mit zur Kreisverbandsvorstandssitzung - 50, 00 € von vertraglichen 300, 00 €.
Gut, es reicht nicht für die Finanzamtrate, nicht für den Urlaub….eigentlich für gar nichts.
Ach doch, tanken und einen Tag Kirmes.
Kein Stadtfest, keine 3 Kirmestage und es wird auch ein trockenes Reim-Konzert - wenigstens die Karte hab ich schon mal.
Vielen herzlichen Dank dafür!!!!

Von den gezischten Vorwürfen zwecks Krankseins rede ich gleich gar nicht.
Ich habs mir nicht rausgesucht und ja, der Krankenschein wurde wieder verlängert.
Ich gehe also einen Tag nächste Woche arbeiten um dann 2 Wochen Urlaub zu machen, welchen ich mit Trick 777 heute gerettet habe - braves Kind.

Relativ ideenlos sitze ich nun hier, mit Herzstechen (jaaaa, es liegt am Umfeld) und schlürfe Cappuccino.
Irgendwas mit Leuko…dingsbums hab ich, also mein Blut ist nicht gesund.
Genaueres erfahre ich noch.
Daher auch die Neuro wahrscheinlich, die Pusteln und die schnellen blauen Flecken, schon wenn ich nur schief angesehen werde….ach das ist doch alles Mist.
Gegen die geschätzten 200 Fruchtlotions von Balea reagiere ich auch allergisch, fein nur, dass ich mich damit bis zum 6ten Weltkrieg bevorratet hab.
Die Schilddrüse ist auch im Eimer, erbringt nicht mehr die notwendige Funktion.
Was noch…achja, die lieben Nerven.

Guten Tag, mein Name ist Wrack.

Nichts beruhigt mich, aber gleichzeitig bringt mich auch nichts mehr weiter hoch.
Ich koche auf gleichmäßiger Flamme und nichts und niemand konnte die letzten Stunden daran etwas ändern.

Selbst als ich den Fabelhaften heute im Außenbereich seines Stamm-Feierabend-Ichwillnichtheim-Bierchen-Lokals sah, blieb ich ruhig.
Ich schrieb ihm zwar eine Lolita-SMS, aber auch dies geschah relativ regungslos.
Kein Kribbeln, kein verlangen, keine Tränen.

Und nun?
Ich fühle mich hilflos.
Jetzt wäre der beste Moment, um mein Buch weiterzuschreiben.
Nur würde nach wie vor ein Stocken einsetzen, wenn es um das Kapitel „Familie“ gänge.
Eine psychische Schreibblockade sozusagen.

Ob ich die Aggressionen mit Putzen tatsächlich in den Griff bekomme, steht in den Sternen.
Aber der Versuch der Ablenkung ist es wert.
All das Angestaute in mir muss weg, die Gedanken ans Stadtfest und J.S., an den Fabelhaften und an Freunde und Bekannte, die ich mit meiner Wut nur noch nerve.

Es wird ein Wochenende, das blitzschnell vergessen werden muss, noch bevor es richtig beginnt.
Nur schnell einkaufen, dann heim und einschließen.

Keine Problemlösung, sondern reiner Selbstschutz…

Vergangenheit


Nun stellt sie Fragen und unterstellt.
Katrin - meine Schwester - beginnt mit den Dingen, vor denen ich bei Finchen Angst hatte.
Sie nimmt kein Blatt vor den Mund.
Ich möchte keinen Streit, weiß aber auch nicht, wie ich angemessen auf ihre Nachrichten antworten soll.

Eigentlich würde ich gern wieder alles abbrechen und doch ist es irgendwie angenehm, wenigstens in einer Community eine Schwester zu haben.
Es ist ein Stück Normalität.
Auch wenn unsere Verhältnisse untereinander alles andere als normal sind.

Doch wie verfahre ich nun weiter?
Erstmal drüber schlafen und die ungeklärten Probleme - an denen ich weder Schuld bin noch daran etwas ändern kann - mit ins Bett nehmen.
Verdammt, eure Probleme sind über 40 Jahre her, ich bin 32…warum landet der Dreck bei mir?

Nehmen wir noch meine Chefin dazu.
Erst verführt sie mich zum Betrug und nun werde ich an der kurzen Leine gehalten.
Ihr ist es egal wie hoch ich mich verschulde weil kein Land mehr sichtbar ist, letztlich habe ich keine Beweise.
Habe ihr vertraut, in Naivität gehandelt und zahle nun die Strafe.

Innerlich bete ich, der Doc möge mich noch eine Woche krankschreiben, danach die 2 Wochen Urlaub und ich wäre diese Personen - das Team -  insgesamt 5 Wochen los.
Denn Recht hat er, das Unternehmen macht mich kaputt.
Kaum kommt eine Mail oder SMS bekomme ich Herzrasen.

Aber wen soll ich dafür verantwortlich machen, für all das?
Mich? Andere?
Ich möchte es gern jemandem erzählen, dass es aus mir raus ist, doch wen kann ich in der Hinsicht vertrauen und wer wird mir das alles glauben?

Eigentlich nur einer, derjenige, der nicht mehr mit mir redet.
Aber warum darüber beschweren, ich wollte ja schließlich den Abstand.
Nun sehe ich auch klarer, wieso und weswegen…
Erst schrei und bettele ich, er möge Gefühle zeigen und zulassen und kaum tut er es, weise ich ihn zurück.
Nur nicht nur mehr Gefühle in mir aufkommen lassen, es ist so schon schwer genug.
So verliere ich durch eigene Schuld auch noch meinen Vertrauten…

Es stimmt, man wird im Leben immer bestraft, egal was man Unrechtes tat, die Strafe folgt.


24.08.2011 / 23:02 Uhr

Mittwoch, 24. August 2011

Magengrummeln II


Es ist Mittwochmorgen, bzw. Dienstagnacht und ich sitze noch immer nachdenklich am Laptop.

Noch eine Woche bis zur Ausstellung, noch 10 Tage bis zur Kirmes und somit bis zu meinem nächsten Urlaub.
Ein ungutes Gefühl macht sich diesbezüglich breit.
Was ist, wenn mir die Chefin die freien Tage streicht, nur weil ich 2 Wochen krank war?

Es wäre ungerecht und ich kann nur im Mindesten erahnen, wie ich wahrscheinlich ausrasten würde.
Ich werde vorsorgen sobald ich am Arbeitsplatz eintreffe, soviel ist sicher.

Wenn die Wochen vergangen sind, ist auch nahezu das dritte Quartal des Jahres vergangen.
Im Oktober werden uns die ersten Weihnachtsartikel entgegenlächeln, man wird sich wieder über dieses viel zu zeitige Tamtam aufregen und trotzdem eine leichte Vorfreude verspüren.

Ja, ich freue ich auf die Weihnachtszeit - auch die vielen Wochen davor, die ihre Zeichen in die Richtung lenken werden.
Eine Zeit der Harmonie und Freude, Zeit für Familie und Besonnenheit.
Nun gut, es ist das Fest der Liebe.

Ich mag dieses Fest selbst nicht, nur die Atmosphäre davor.
Und dieses Jahr werde ich singen, den Schnee wieder lieben, die klirrende Kälte in mich aufsaugen und in kindlicher Naivität mit großen Augen durch die Welt laufen.

Vielleicht werde ich auch wieder nach Berlin fahren, um den Vor-Weihnachtsmarkt am Potsdamer Platz zu genießen, den mit der künstlichen Rodelbahn und den Eisangel-Ständen, dem Riesenrad, das so hoch ist, dass man halb Berlin daraus überblicken kann.
Ich war drin, trotz meiner Höhenangst und bin stolz auf mich.

Und vielleicht fährt er mit mir mit.
Der Mann, der es tatsächlich nach Jahren geschafft hat, innerhalb kürzester Zeit in mir Gefühle hervorzulocken.
Jene Gefühle, die ich so tief vergraben hatte und aufsparen wollte für einen Menschen, für den es sich wirklich lohnt, sie wieder auszugraben.
Es wird sich bei ihm nicht lohnen und dennoch sind sie da.

Es ist Irrsinn.
In einer lauen Sommernacht sitze ich am Laptop und denke an Weihnachten und eine Zeit, die ich mit einem Mann verbringen möchte der das weder darf noch kann, vielleicht auch gar nicht will.

Doch aus irgendeinem Grund überkam mich einfach das Gefühl, ein Resümee über die vergangenen Monate zu ziehen.
Jetzt, nachts, mitten im Sommer.

Das Jahr hat mir nicht viel Gutes bisher eingebracht.
Doch bin ich auch ein wenig dankbar für manche Erfahrungen, dankbar für Minuten die ich mit speziellen Personen verbringen durfte und dankbar für jede einzelne Stunde mit ihm - auch wenn ich ihn oft dafür verfluchte.

Letztlich zeigte er mir, dass ich noch lebe und fühle, holte mich aus meinem Tief um mich über das dünne Drahtseil balancieren zu lassen, das er spannte.
Für einen Steg oder gar eine Brücke war und ist die Kraft nicht vorhanden.
Doch auch so muss ich diesen Weg bestreiten.

Es ist ein Jahr des Umbruchs, nicht nur beruflich sondern auch privat.
Vielerseits hörte ich bisher, dass ich weicher geworden wäre im Umgang mit anderen.
Für mich zu weich, zu viele offen gezeigte Emotionen.
Wer es erlebte und mich so nicht kannte, war meist schockiert.
Anlehnungsbedürftig, verschmust, lächelnd, weinend, tanzend und singend - je nach Gefühlszustand.
Für viele Freunde und Bekannte war es grad noch im Rahmen des Erträglichen, für Fremde mitunter lächerlich.
War das Burn-Out daran schuld oder er - oder spielte beides zusammen, um mich zu der emotionalen Litfasssäule zu machen, die ich heute bin?

Noch reichlich 4 Monate und das Jahr ist vorbei…
Gern werde ich sicherlich nicht darauf zurückschauen, aber die denkwürdigen Augenblicke, die prägenden Momente, für immer tief in meinen Erinnerungen vergraben.


24.08.2011 / 02:09 Uhr

Sternschnuppensalat


Was für ein lauer Abend das doch war, ein klein wenig windig manchmal, aber doch so angenehm.
Der Himmel nahezu sternenklar.

Lang sah ich hinauf und beobachtete die funkelnden Sternchen.
Ich wünschte mir ein oder zwei Sternschnuppen für meine Wünsche.
Und auf einmal sah ich sie - die Eine - über dem Dach des Hauses.
Kurz und grell, ein heller Schein am Abendhimmel.

Schnell wünschte ich mir…
Ja, das was der Verstand sagte.
Nicht der Wunsch meines Herzens kam über meine Lippen.
Der Verstand siegte.
Und urplötzlich bereute ich es…


23.08.2011 / 01:21 Uhr

Verdrehte Welt



Was wäre, wenn ich den Spieß im Spiel zwischen Fabi und mir einfach mal umdrehe?
Wenn ich ihn kurz und gefühlsfrei abfertige und es ihm deutlich zeige, dass er mir nichts bedeutet.
Das ich ihn von mir schiebe, wenn er Nähe sucht, ihn behandle wie ein Spielzeug.
Sobald ich keine Lust auf ihn habe, wird er beiseite gelegt.

Ob er es verstehen, den Hintergedanken erkennen würde?
Auf einen Versuch kommt es an…

23.08.2011 / 01:18 Uhr

Montag, 22. August 2011

Dummheit


Darf ich bitte sterben?
Ganz schnell und schmerzlos und vorzugsweise Ende September?
Geht das bitte? Ja? Danke!

Ich habe noch immer seinen Duft in der Nase…
Sehe seine wunderbaren Augen und das süße Lächeln gedanklich vor mir…
Spüre seine Hände und seine weichen Lippen…

Mein Körper schmerzt, die Augen brennen…
Habe einen Knoten im Magen und blankes Eis in den Adern…
Die Pusteln der Brennnesseln lassen mich spüren, dass ich noch lebe.

Es muss aufhören, ich muss ihn wegschicken, gehen lassen und vermeiden ihm zu begegnen.
Dauerhaft und für immer und ewig.
Nichts mehr darf passieren, keine Begegnung, keine Nähe und auch keine Freundschaft.

Noch nie kam ich mir so dreckig, billig und benutzt vor.
Und es tut weh, so unglaublich weh…
Wie kann ein Mensch nur so plötzlich von Engel auf Dämon umschalten?

Dem Engel hätte ich fast meine Gefühle gestanden, nur beinah und versehentlich, weil es der Moment so hergab.
Weil die Sterne strahlten, ein verspielter Wind wehte und es in seinen Armen so wunderbar war.
Das erste Mal, dass er es von sich aus so wollte und mich festhielt, nicht los ließ.

Eine Stunde später…ein Dämon.
Wieso ich mich nach der Lüge noch mal mit ihm traf, kann ich nicht erklären.
Doch ich tat es - wohl in der Hoffnung, dass der Zauber da fortgeführt wird, wo er ein paar Minuten zuvor endete.

Weit gefehlt.
Es war nicht mehr dieselbe Person wie zuvor…

Nun, 2 Stunden später sitze ich hier und denke nach.
Unentwegt frage ich mich, warum, wieso und weshalb das alles nicht eher enden konnte.
Warum ich es schaffte, mich unendlich in diesen Mann zu verlieben, ihm zu vertrauen und ihm zu geben, nach was er verlangte

Wieso ich mich nach ihm richte, meine Zeit nach ihm einteile, auf ihn warte und doch das Unheil ungebremst auf mich zukommen sehe…
Weshalb ich so mit mir umspringen lasse…hörig bin, klein und unschuldig, hilflos….
Warum schreit jede einzelne Faser meines Körpers nach der Nähe dieses Mannes…suchen meine Augen seinen Blick, greifen meine Hände nach den seinen…

Es soll aufhören, es muss aufhören, doch wie werde ich standhaft und kann dem Verlangen ausweichen, seinem und meinem?!
Ein Treffen das alles veränderte.
Ich weiß, dass er spürt, dass etwas verkehrt lief.
Er wird nachfragen, dessen bin ich sicher.
Und dann?

~                                                                             ~                                                                             ~

Man kommt heim, sieht schon von draußen, dass der Weggang eher einer Flucht glich.
Das Licht in der Wohnung brennt noch, der PC läuft, im Bad sämtliche Kosmetik offen und der Kleiderschrank zerwühlt.
Alles aus Vorfreude um schnell das nachzuholen, was 3 Wochen unmöglich war zu genießen.

Ihm gefiel was er sah.
Und mir gefiel, dass er es äußerte.
Die Mühe war somit nicht umsonst und die Vorfreude, das Aufgeregtsein, auch nicht.

Ist es denn eigentlich normal, sich in dem Alter noch so zu fühlen und aufzuführen, wie ein frisch verliebter Teenie vor dem ersten Date?
Dieses Kribbeln im Bauch, der schnelle Herzschlag und das Trällern unter der Dusche?
Die Hektik beim Fertigmachen, das Schneiden beim Rasieren, die Knoten im Haar anstelle es glatt zu kämmen, der zittrige Lidstrich, der ständig abgewischt und neu gemacht werden muss?
Es ist unersetzlich…

~                                                         ~                                                         ~

Ich erfuhr, dass er seinen Urlaub im September auf Oktober verlegt hat.
Eine Faust fuhr mir in den Magen…
Oktober…Ferien…Urlaub.
Wo bleibe ich dabei?

Zu seinen Plänen gehöre ich nicht, habe als Spielzeug für gewisse Stunde keinen Anspruch auf Zeit mit ihm.
Und doch gibt es nichts, was ich mir sehnlicher wünsche.

Er fuhr, müsste dringend los - gab mir einen Kuss und verschwand.
Liebevoll er, verständnisvoll ich.
Langsam fuhr ich den bekannten Weg durch die dunkle Stille.
Zuhause vorbei, wollte nicht heim in die stille Wohnung.

An seinem Stammlokal stand sein Auto.
So sah also sein dringendes Wegmüssen aus.
Die gefühlte Faust schlug erneut zu.
Die Tränen, die seit seiner Abfahrt begonnen hatten zu fließen, verstärkten sich.

Wie durch Nebel fuhr ich zur Stelle unserer ersten Stunde.
Mein Handy blinkte und ich las seine Nachricht, antwortete kurz und knapp und zeigte keine Regung.
Nach einem kurzen Hin und Her sagte ich der zweiten Begegnung zu.
Der, welcher da erschien gab sich Mühe und versaute alles…

~                                                         ~                                                         ~
Dreieinhalb Stunden sind nun vergangen, die Tränen sind für heute verbraucht und die Leere ist abgrundtief.
Mein Verstand hämmert, ich möge es endlich für immer beenden, nicht mehr reagieren und ihn ganz weit aus meinem Leben verbannen.

Im Gegenzug schreit mein Herz, dass ich ihn doch kenne und sein Verhalten verstehen müsste, es darf so nicht enden!
Die Gänsehaut und das Kribbeln im Bauch beim Gedanken an ihn, bestätigen das Gebrummel meines Herzens.

Aber eine kleine Stimme in mir flüstert, dass ich das nicht verdient habe…
…und es irgendwo jemanden gibt, der es wert ist, von mir geliebt zu werden…


22.08.2011 / 01:57 Uhr

Sonntag, 21. August 2011

Sarkasmus


Jeder halbwegs normale Mensch lernt doch bekanntlich aus einigen der vollbrachten Fehler.
Scheinbar gehöre ich nicht zu dieser Personengruppe.

So wollte ich heute nur schnell etwas zu trinken holen, um übers Wochenende hinweg nicht zu verdursten und fuhr ziemlich zielstrebig in den Nachbarort.
Das erste Auto was mir begegnete, war der Clio von Fabi´s Schwiegereltern - Glückwunsch.
Ein böser Blick in meine Richtung des Paares.
Hm, ahnen die was, wissen die was von ihrer Tochter, was mich interessieren müsste?
Oder war der Blick nur so fies, weil ich schick offen mit zu lauter Musik durch das idyllische Örtchen brauste?

Ich ahnte, was kommen würde…
Eine Handvoll PKW´s später kam mir der grüne VW irgendwas entgegen.
Der Fabelhafte am Steuer.
Ein Blick seinerseits, kein Gruß, kein Lächeln.
Ich weiß nicht, ob er wusste, dass ich weiß, dass er es ist.
Unter meiner Sonnenbrille sah man glücklicherweise meine Giftpfeilblicke nicht.
Diese sollten sich aber auch schnell in feuchte Blicke verwandeln.
Verdammt, jeden Samstag derselbe Mist.

Stunden vergingen, in denen ich mich dem weiteren Großputz widmete.
Rolli Kaiser´s Schmachtfetzen begleiteten mich wie immer dazu.
Nicht unbedingt die passendste Musik für die Situation.
In Gedanken war ich nahezu ununterbrochen bei dem Fabelhaften und versuchte ebenso gedanklich seinen Blick in eine Kategorie einzuordnen.

Es ist generell sehr schwer diesen Mann einzuschätzen.
Wie sollte ich dann in der Lage sein, erst diesen starren Blick zu deuten?
Sei es Zufall oder Gedankenübertragung - mein Steinchen blinkte und wies auf eine SMS hin.

Er, ja klar, wer sonst.
Fragte, wann ich denn mal dachte…bezogen auf meinen gestrigen Vorschlag, dass er ja auch mal herkommen könnte.
Und ab da setzte unwillkürlich meine sarkastische Ader ein.
Warum sollte ich ihm schmeicheln oder nach ihm betteln, wenn es ihm doch genauso mies gehen soll, wie es mir in dem Moment ging?

Ich schrieb ihm, dass ich mir dachte, dass wir uns in den kommenden tausend Jahren doch mal wieder treffen könnten oder wenn der Ort zu allen Ausgängen gesperrt ist.
Ob er´s verstanden hat?
Ja, er hat.
Meinte, ich würde doch warten.

Vielleicht hätten diese oben angesprochenen halbwegs normalen Menschen anders reagiert als ich…ich nicht.
Schmetterte ihm nur entgegen, dass es doch sinnlos ist, wenn die Warterei nur einseitig ist.
Seine Reaktion ließ mich wieder in Wasserfälle ausbrechen, er würde doch auch warten, schrieb er.

Statt das Glücksgefühl in mir zuzulassen, maulte ich weiter, bis nichts mehr von ihm kam.
Fein gemacht Mädel!
Warum mache ich es uns nur so schwer?
Sollten wir nicht jede freie Minute für uns nutzen, zumal wir Beide das auch wollen?

Sex von Liebe trennen, so war der Plan.
Er ging meinerseits komplett daneben und bei ihm scheint er ebenfalls nicht 100 % ig zu funktionieren.

Wenn es irgendwann mal abrupt zu Ende geht, dann sicherlich wegen meines sturen Schädels.
Ich bereute es schon in dem Moment, als ich es tat - dieses fiese Verhalten ihm gegenüber.
Weiß ich doch, dass er dort, wo er sich aufhielt, auch nicht wirklich dazu gehört, das er Halt sucht und braucht, bekommen könnte von mir.

Nein, ich werfe mit Steinen um mich, obwohl ich genau weiß, dass ich in einem Glashaus sitze.
Wie des Öfteren kann ich jetzt nur hoffen, dass er es mir nicht zu übel nimmt und verzeiht, dass ich so bin wie ich bin.


20.08.2011 / 23:58 Uhr

Samstag, 20. August 2011

Wahnsinn


Ich habe nun den zweiten Krankenschein - bis 28.8. bin ich zuhause.
Die Chefin ist sauer, mir geht’s nicht besser, aber irgendwie tut es gut.
Ist es nachvollziehbar?
Für Außenstehende sicherlich nicht, aber wer die Situation kennt, kann verstehen, was ich meine.

Viel geschafft habe ich in den letzten Tagen daheim.
Nicht alles ist ausgemistet oder aufgeräumt, aber einen kleinen Überblick über meinen „Haushaltsbestand“ konnte ich mir schon verschaffen.

Auch die Wiedersehensfreude war sehr groß, als ich lang vermisste Dinge wieder fand.
Klamotten habe ich für 2 Jahre genug, ohne waschen zu müssen.
Kosmetik mittlerweile auch, aber nein, ich musste heute wieder 2 dm-Märkte plündern.
Aber was man hat, das hat man und gut ist.
Andere rennen jede Woche mehrfach weg, ich shoppe relativ sinnvoll.
Jedenfalls rede ich mir das ein.

In Wirklichkeit kompensiere ich damit die fehlende Bestätigung.
Welche?
Gute Frage.
Ich erwarte zuviel, das war schon immer so und wird sicherlich auch so bleiben.

Den Fabelhaften habe ich heute kurz gesehen, als ich an ihm vorbeifuhr.
Dieses Lächeln, ich frag mich, wem es galt.
Himmel hilf, was für ein Mann.
Wie er da so stand, neben dem Auto, im Anzug, neuer Haarschnitt, groß, stattlich und so angenehm.
Selbst meine Mom war überrascht.
Sie sah ihn heute das erste Mal.

Seitdem sitzt mir wieder ein Dauerlachen im Gesicht.
Ich bin stolz auf ihn, der Teufel weiß warum.
Was seine Lebensabschnittsgefährtin allerdings abzieht, ist irgendwie erbärmlich.
Für den „Westbesuch“ wird der Clio der Eltern versteckt und gegen den Bora (?) ausgetauscht, der Golf darf natürlich da bleiben.
Das rote Kostüm, in dem sie heute steckte, bewog mich dazu „ein Männlein steht im Walde“ zu singen.
Der Haarschnitt zu kurz und irgendwie zu gelb, alles in allem ist die Frau ziemlich unfraulich.

Die Beiden spielen das idyllische Paar vom Lande nahezu perfekt, wenn man nur nicht allzu genau hinschaut.
Dann wirkt die Fassade eher traurig, bröckelt und fällt in sich zusammen.
Doch irgendwas, außer dem Zwerg, wird die Beiden schon miteinander verbinden.
Ich weiß nicht, was es ist, will es nicht wissen, bin aber trotzdem ein wenig neugierig.
Fragen werde ich ihn sicherlich vorerst nicht.

Was sagt mein Gefühl dazu?
Ohne weiter darüber nachzudenken - ich will ihn - ein Stückchen vom großen Kuchen.
Nur nicht verlieren, nicht aufgeben, IHN nicht aufgeben.
Ja er ist mir wichtig und es kribbelt.
Bei jeder SMS, bei jeder Begegnung, bei jedem Gedanken an ihn - selbst jetzt.
Spüre wieder dieses innerliche Schmunzeln, denke an seine Verrücktheiten und beginne seine anziehende und doch unantastbare Nähe zu vermissen.

Ein Widerspruch in sich selbst, doch so muss es sein, wenn etwas nicht sein darf.
Wann sah ich ihn das letzte Mal?
Am 07.08.?!
Zu lange her.

Natürlich warte ich noch immer auf eine Reaktion von Erik.
Doch ich habe gelernt, mit der Funkstille umzugehen.
Noch 2 Wochen bis zur Kirmes - bis zu dem Tag vor 3 Jahren.
Entweder geschieht ein Wunder oder nicht, wenn nicht, werde ich es auch überleben und wieder mit offenen Augen der Männerwelt gegenüber treten.
Der Fabelhafte zählt in dieser Situation ja leider nicht, jedenfalls offiziell.

Sonstige Neuigkeiten?
Ja, ich habe dem „Benz“ nun bestätigt, dass ich sein (für andere noch unausgesprochenes) Angebot annehmen würde, wenn es zustande kommt.
Ich bete weiterhin zum Wettergott, dass er mir diesen Wunsch erfüllt.
Es wäre zu schön und eine gelungene und sicherlich auch aufregende Abwechslung, für mich jedenfalls.

Viel ist nunmal in den vergangenen Tagen nicht geschehen.
Aber ich genieße diese Ruhe in vollen Zügen und hoffe auf Besserung meines Seelenheils…



20.08.2011 / 01:34 Uhr

Gewitter


Nicht nur draußen, sondern auch in mir.
Mein Herzl spielt verrückt, und das nicht im übertragenem Sinne, sondern ganz reell.
Ich geh mal davon aus, dass die Hektik der vergangenen Wochen nun ihren Tribut fordert.
Der Doc wird mir morgen hoffentlich mehr dazu sagen können.

Sonst was Neues?
Nein, eigentlich nicht.
Texte jeden Tag mit Finchen über Gott und die Welt.
Persönliche Fragen kommen fast keine auf, die die Vergangenheit betreffen.
Auch gut so, ich mag nicht drüber reden.
Das kann sie mit ihrer Mutter klären.

Heute hat mir der Benz ein verlockendes Angebot gemacht, dass ich auch nicht ausschlagen werde.
Was das ist, wird jetzt noch nicht bekannt gegeben.
J.S. meint immer, wenn man vorher drüber spricht, erfüllt es sich nicht.
Also versuche ich mal Stillschweigen zu bewahren und drücke die Daumen, dass alles nach Plan verläuft.

Eine Person wird da zwar etwas säuerlich reagieren, aber die geplante Woche hat ja glücklicherweise noch mehr Tage zum Nachholen diverser Aktionen.
Weia, es ist schwer Umschreibungen zu finden, um nicht zu plaudern

Nun gut, auch das ist noch ein paar Tage - eigentlich Wochen - hin.
Bis dahin kann ich also getrost Ordnung in mein Chaos bringen, vielleicht sogar schneller als geplant, wenn ein Krankenschein und wenig Arzttermine morgen rausspringen.

Ich muss grad heimtückisch schmunzeln.
Der Fabelhafte hatte grad die Idee mich zu fragen, ob alles in Ordnung ist.
Ist es nicht, meinte ich und das ich ihm genaueres sagen kann, wenn ich morgen von Doc komme.
In dem Moment wird ihm wohl ebenfalls das Herzl etwas schneller geschlagen haben, als er fragte: „Ohhh…Schwanger?“

Er kann mit manchen Dingen einfach nicht umgehen, Gefühle gehören definitiv zu diesen Dingen.
Aber ok, dass ist ganz gut so, denn so bewegen sich meine Gefühle für ihn auf ein einem normalem Level.
Denn schon ist Funkstille, nachdem ich nicht auf seine sexuellen Anzüglichkeiten eingegangen bin - Stellenwert erkannt?!
Vielleicht meldet er sich ja morgen noch mal - nur um nachzufragen.
Das wäre mal eine tolle Reaktion und vor allem ein kleiner Lichtblick, dass ich ihn nicht ganz kalt lasse.

Ach was soll´s.
Eigentlich ist es egal, weil sich doch meine Wünsche in eine andere Richtung richten.
Doppeltgemoppelt, genau wie meine Doppelmoral.
Doch irgendwie lässt mich das Horoskop nicht ganz in Ruhe.
Vielleicht geht der Wunsch aus dem Brief in Erfüllung, doch vielleicht ist auch die Aktion mit dem Benz gemeint?

Ich bin aufgeregt.
Momentan ist wirklich alles zuviel und ich bin nichts mehr gewöhnt, wie es scheint.
Es gab Zeiten - lang ist´s her - da war ich wesentlich belastbarer.
Körperlich und auch vom Nervenkostüm her.

Es kann nur besser werden…


14.08.2011 / 22:46 Uhr

Lass mich dir mein Leben erklären…

…so soll er lauten - mein Buchtitel!
Endlich habe ich etwas Passendes gefunden, um mein Niedergeschriebenes zu betiteln.

Heute nun Tag 2 der Woche.
…und ich habe die Nase gestrichen voll, bis oben hin und höher.
Der Job macht mich mürbe, meine Chefin treibt mich in den Wahnsinn.
Warum ist die Frau so stur und unnachgiebig?

Es besteht nach vielen Jahren nun die Möglichkeit, mal strukturiert und „attraktiv“ zu arbeiten, aber nein, sie legt sich mit der Stadtverwaltung an, nur um ihren Kopf durch die Wand zu schlagen.

Ich stehe zwischen den Stühlen.
Weder kann ich ihr in den Rücken fallen - ich müsste es böse ausbaden - noch kann ich der Verwaltung öffentlich Recht geben - auch dafür müsste ich büßen.
So geht das Drama erneut los - wir werden gehasst.

Nicht nur, dass uns der Lagerraum genommen wird, nein, wir legen uns auch noch mit den Gönnern und Fürsprechern an.
Ich verstehe diese Einstellung von meiner Chefin nicht, kann es einfach nicht nachvollziehen.
Wir müssen nicht immer die Sieger sein, müssen nicht immer auffallen und schon gar nicht im Negativen.

Ist es denn nicht mal möglich, in Ruhe und Frieden etwas zu beginnen?
Es sollte ein Neuanfang sein, doch geht man da wirklich mit dem Kopf durch die Wand?
Ein klein wenig Taktgefühl wäre doch angebracht meines Erachtens nach.
Aber nein, ich will, ich muss es so haben, das ist so, weil ich das so will!!!
Ja, weiter so - voll am Ziel vorbei.

Ich versuche mich da nicht reinziehen zu lassen und zur Not werde ich Stellung beziehen.
Aber erstmal still sein und schauen, wie weit das Spiel getrieben wird.
Bisher komme ich mit den neuen Kollegen, den Alt-Eingesessenen - ganz gut klar.
Und so soll es bitte auch bleiben.

Vielleicht hab ich jetzt morgens öfter das Glück, dass mir auf dem Arbeitsweg eine bestimmte Person aus vergangenen Zeiten begegnet.
Er zaubert mir immer noch ein wohliges Gefühl, mit seiner authentischen Ausstrahlung - er hat eine dermaßen beruhigende Wirkung auf mich, dass es sich nicht in Worte fassen lässt.

J.S.


Neuer Tag, neues Glück.
Heute nun Mittwoch, noch ein Arbeitstag bis zum Wochenende und ich bin kaputt.
Eine perfide Mischung aus Frühjahrsmüdigkeit und Winterschlaf.

Im Büro ist ein wenig Ruhe eingekehrt und ich spüre, dass es auch dort an Kommunikation mangelt und man sich untereinander durch den Kakao zerrt.
Weiberbetrieb, mehr muss ich nicht sagen.
Das Interview übers Berliner Ministerium habe ich heute gut überstanden.
Da es anonymisiert wird, erfährt niemand, wer den geistigen Dünnpfiff von sich gab.
Doch Müdigkeit und Aufregung in einem sind für mein Denkvermögen lähmend.
Nachdem die Dame aus Berlin - und sie war goldig - gegangen war, fielen mir auch sämtliche Projektinhalte, wie aus der Pistole geschossen, wieder ein.

Die Nächte werden immer kürzer.
Der Fabelhafte hält mich wach - Montagnacht, Dienstagnacht und heute…
Na heute wird es eine besonders schlimme Nacht werden.
Aber das ist eine andere Geschichte.

Ich mag einfach zurzeit nicht mehr.
Bei mir sieht es langsam aus wie auf einer Müllkippe und ich komm nicht vorwärts.


Der Donnerstag ist nun nahezu rum.
Der Job nervt täglich mehr und meine Chefin raubt mir den allerletzten Nerv.
Nicht mal in Ruhe die notwendige Arbeit kann man erledigen, selbst beim Mittagessen quält sie mich mit unnötigen Fragen und zeigt mir uninteressantes Zeugs.

Dinge, die ich ja nie wissen oder können „durfte“, müssen mir urplötzlich vertraut sein.
Selbst der Kontostand per Ferndiagnose, obwohl wir schon tagelang diskutieren, dass mal jemand aktuelle Kontoauszüge holen müsste.
Klar, ich bin Superfrau und zugleich Hellseherin.

Ich weiß nicht, was schlimmer ist - der neuerliche Lagerumzug oder die Büroarbeit.
Unser neues Lager wird nun im ehemaligen Knast Hoheneck untergebracht.
Wie passend für das zänkische Weibervolk, im damaligen Frauenknast nach Material suchen zu müssen.

Etwas von den Sachen, die dringend an Schriftverkehr erledigt werden müssen, hab ich mir zwar heim gemailt, aber gibt es hier doch wirklich Wichtigeres zu tun.
Ich hab so die Nase voll, so sehr…

Ansonsten nichts Neues - kein Erik, kein Fabelhafter…nur jede Menge unbrauchbare Gefühle und Stress.


11.08.2011 / 21:04 Uhr

Finchen


 
Nun sitze ich hier und spüre einen kalten Schauer nach dem Anderen meinen Rücken entlang jagen.

In meiner Taskleiste werden viele Fenster angezeigt, doch nur eines starre ich an und warte auf eine Veränderung.
Erschrecke, wenn sich eine rote Zahl in der Nachrichtenanzeige von Facebook zeigt.
Denn ich schreibe mit ihr - mit Fine.

Sie hat keinen blassen Schimmer, wer ich wirklich bin und ich kann es nicht begreifen, sie dort durch einen dummen Zufall gefunden zu haben.
Das letzte Mal sah ich das Mädchen 1996, sie war da 8 oder 9 Jahre alt.

Ein zartes hübsches Ding, mit langen hellbraunen Haaren, still, schüchtern und liebenswert.
Schau ich mir jetzt ihr Foto an, komme ich nicht umhin, leicht zu schmunzeln.
Ein pausbäckiges Girl, etwas Punk, etwas „dörflich“ und eine enorme Ähnlichkeit mit ihrer Mutti.

Nur das Lächeln hat sie nicht von ihr.
Fine hat einen Schmollmund, ein süßes Lächeln.

Jetzt sitzen wir beide an unseren PC´s und schreiben.
Sie spürt, dass irgendetwas nicht stimmt.
Ein feines Gespür hat sie, Taktgefühl und diese innere Unruhe.

Sie rätselt, ist erstaunt dass ich ihren Spitznamen kenne.
Mir wird immer wärmer ums Herz und doch verspüre ich Angst.
Fine wird fragen.
Sie wird ihre Mutter nach mir fragen.

Und dann?
Kommt dann eine üble Geschichte oder die Wahrheit ans Tageslicht?
Wird das Mädchen dann noch mit mir kommunizieren wollen, wird sie es dürfen?

Wieder steht mir eine unruhige Nacht bevor, denn irgendwie möchte ich auch nicht an all das Vergangene erinnert werden.
Ihre Mutter meinte schließlich immer, ich gehöre nicht dazu.
Gehöre nicht zur Familie.

Doch sie sieht so lieb aus…die Kleine…meine Nichte…


10.08.2011 / 22:50 Uhr

Dienstag, 9. August 2011

Wochenstart


Lieber Gott, bitte mach, dass diese Woche ganz schnell endet!
- Danke -
Ich bin sicherlich nicht gottgläubig, aber man kann es ja mal versuchen.

Wieder begann der Tag mit Aufräumarbeiten in der PGH.
Allerdings kam schon nach wenigen Minuten die Ernüchterung.
Wir müssen laut Besitzer, das Gebäude bis 31.08. wieder komplett räumen!
Diesmal sind es zwar nur ca. 500 m², aber immerhin hatten wir noch keine wirklich Umzugspause.

Da das Schreiben über seinen Anwalt kam, werden wir uns fügen müssen.
Die Stadtverwaltung hilft glücklicherweise und hat schon ein neues Lagerobjekt für uns im Auge.
Hätte sich meine Chefin wohl doch mal ein wenig von dem alten Sack anfummeln lassen sollen, dann hätten wir sicherlich ein paar weniger schwere Momente jetzt.

Meine Kraft schwindet täglich mehr, die Knie und der Rücken knacken und knarzen im Gleichklang.
Müde bin ich unentwegt und Lust für die notwendigen Büroarbeiten, habe ich nicht.
Leider muss auch dieser Papierkram beackert werden, nur weiß ich weder wie noch wann.

Als Aufmunterung für den Tag, beschloss ich, meinen Shoppingplan umzusetzen.
Um nicht erst heim zu fahren, wollte ich mich unterwegs umziehen.
So bin ich nach N. zu meiner Garage gefahren, spürte aber einen leichten Blasendruck und entschloss mich doch zur schnellen Heimfahrt.
Und wer begegnet mir auf der Strasse bei meiner Garage?

Genau…Erik.
Toller Blick seinerseits, obwohl ich vermied ihn richtig anzusehen.
Aber mein Eindruck war, dass er stinksauer, wütend und regelrecht rasend aussah.
Ich hab nur die Zähne zusammengebissen und bin an ihm vorbei geschossen, er musste ja dummerweise an der Einengung halten.

Ok, der Brief war ein Fehler.
Langsam denke ich, mit Ehrlichkeit kommt man nicht wirklich weiter, schon gar nicht bei Männern.
Aber das Zittern meiner Beine, der flotte Herzschlag und die Hitzewallungen in mir lassen mich spüren, dass ich ihn genau noch so sehr will wie zuvor.
Auch mit denselben Zweifeln wie zuvor, aber was will ich machen, jeder Mensch ist nunmal individuell.

Den Schock verdaut, zog ich nun Richtung Chemnitzer Innenstadt weiter.
Erst zu dm auf dem Markt, dann in die Galerie Roter Turm und bin mit jeder Menge Kosmetik, 7 Kleidern, einem Top und einem Kurzoverall zurück Richtung Heimat.
Nur um unterwegs festzustellen, dass die Lotion göttlich riecht, um noch einen Abstecher ins Vita-Center zu machen.
Also noch mal zu dm und gleich noch bei REWE Nahrung gebunkert.

Shopping als Ersatzbefriedigung.
Wenn ich das Problem nicht schon kennen würde, wäre ich von mir selbst überrascht.
Der morgige Ersatzdrogenplan sieht vor, einen Abstecher zur Sachsen-Allee zu tätigen - je nach Schmerzensgrad meines Körpers.

Obwohl ich diesen Einkauf ganz sein lassen kann, bzw. auf die nächsten Tage verschieben könnte.
Ich muss meine Wohnung fertig machen, aufräumen, ausmisten, streichen, umräumen - es einfach schick machen.
Ideen sind ja da, Zeit eigentlich auch.
Aber ob das meine angekrankten Nerven beruhigt?

Das vielleicht nicht, aber gegen den entstehenden Wohlfühleffekt, wenn dann mal alles fertig ist, werden meinen Nervchen sicherlich nichts haben.
Also: ran an den Speck, auch wenn der Antrieb fehlt.

Ich freu mich jetzt schon wieder auf den kommenden Urlaub, sind ja nur noch wenige Tage bis dahin.
Und da erhol ich mich, somit muss ich jetzt fertig werden.

Vielleicht geschehen bis dahin kleine positive Wunder und Zeichen…


08.08.2011 / 22:48 Uhr

Warten


Ich warte hier auf ein Zeichen, auf ein Signal, auf eine Reaktion.
Warte auf irgendetwas von Erik´s Seite.
Dabei schrieb ich ihm, dass ich eben keine Reaktion von ihm erwarte.
Was für ein Unfug, Selbstbetrug, eine Lüge.

Mehr als einmal ging ich heute zum Auto und zum Briefkasten und schaute nach, ob ich etwas finde, was er hinterlassen hat.
Aber nichts, Leere.

Lese seine Briefe, wieder und wieder, die alten Briefe, die von 2008 / 2009.
Ich LESE sie, das erste Mal wahrscheinlich richtig.
Erkenne den Sinn dahinter und schäme mich.
Wie blind ich doch war, wie arrogant und dumm.

Keine Frau der Welt hätte sich diese Chance entgehen lassen - nur ich rannte Scheinwesen hinterher obwohl das Glück vor meiner Nase stand.
Wie weh muss ich diesem Mann getan haben?
Und da warte ich auf ein positives Zeichen von ihm?

Dreister Gedanke, regelrecht unangemessen.
Auch dieser Gedanke ist geprägt von Utopie:
Vielleicht erfüllt er mir ja meinen Wunsch und wir treffen uns am ersten Septemberwochenende dort, wo vor 3 Jahren alles begann?

Doch sollte ich wirklich darauf hoffen?
Nein - aber ich weiß, dass ich es tun werde.
Ich werde dort sein, egal ob mit oder ohne ihn, ohne Hintergedanken, nur um wie jedes Jahr dort mit Freunden zu feiern.
Aber ich werde warten - Tag für Tag und an den Abenden im September auch.

Werde versuchen, die Gedanken an den anderen Mann zu verdrängen, ihn aus den Augen zu verlieren.
Die kommende Woche wird es leicht, er ist zur Trainee.
Und wenn er wieder da ist, versuche ich tapfer zu widerstehen.
Reden vielleicht über Belangloses wenn es sich nicht vermeiden lässt, mehr soll nicht geschehen.
Leicht wird es nicht, denn ich vermisse ihn schrecklich…den Fabelhaften…

07.08.2011 / 23:10 Uhr

Liebe und Logik


Was ist eigentlich Liebe?
Wie äußert sie sich?
Gibt es verschiedene Arten davon?
Ist Liebe erlernbar?
Braucht man sie zum Leben?
Hat Liebe was mit Logik zu tun?

Bis auf den Anfangsbuchstaben und die Anzahl der Buchstaben haben die beiden nichts miteinander gemeinsam.
Logik bedeutet, dass etwas klar und deutlich sowie verständlich ist.

Liebe bedeutet alles andere, nur nicht das.
Man ist weder klar bei Verstand, noch kann man sich deutlich äußern und verstehen tuts auch keiner.
Nicht man selbst und andere im Umfeld erst recht nicht.
So seh ich es jedenfalls.

Auf was möchte ich eigentlich hinaus?
Ganz klar: auf den Versuch des Einkaufens am Samstag.
Anstatt von A nach B zu fahren, fuhr ich einen Umweg über Z um sozusagen rückwärts ans Ziel zu kommen.
Dummer Fehler.

Am Freibad sah ich das Auto des Fabelhaften.
Unrealistisch, dass es nicht seins war, aber ich bin nicht 100%ig sicher.
Wollte nicht über den Parkplatz fahren, weil das doch ein wenig arg nach Stalkerei ausschaut.
Von der Ungewissheit abgesehen gehe ich einfach davon aus, dass er es war.
Jedenfalls sank meine gute Laune gen Nullpunkt und ich bekam feuchte Augen.

Der Gedanke zog sich wie ein roter Faden durch den restlichen Tag und ist jetzt noch spürbar.
Nein, es ist nicht logisch - es fühlt sich nach Liebe an.
Das darf es nicht, ist von beiden Seiten ungewollt und komplett sinnlos.
Und doch ist da etwas tief in mir, was diesen Gedanken zu diesem Gefühl nicht leugnet.

Dieses Gefühl verdrängend führ ich nach Chemnitz zum Einkaufen.
Dort würde mir sicherlich niemand begegnen, der meine Gefühlswelt durcheinander bringt - das war Logik.
Doch ohne nachzudenken, fuhr ich wie gewohnt heim.
Im Heimatort - 2 Fahrzeuge vor mir - fuhr Erik.

Ich weiß nicht, ob er zu diesem Zeitpunkt den Brief schon gelesen hatte, weiß ja nicht einmal, ob er ihn überhaupt liest.
Was da in mir hochkroch war die blanke Panik.
Da war leider nicht dieses Gefühl, wie zuvor bei Fabi´s Auto.

Eigentlich bin ich Verkehrsrisiko…
Hinterher fuhr ich nicht, sondern bog einfach in eine andere Straße ab, in der Hoffnung, dass er verschwindet.
So geschah es auch, ich sah ihn nur noch rückwärts in die Einfahrt bei seiner Mom reinfahren.
Ich weiß immer noch nicht, wen ich Freitag gedanklich meinte, als ich der flimmernden Discokugel ein „ich liebe dich“ zuflüsterte.
In dem Moment wusste ich es wohl, doch mein Unterbewusstsein beginnt schon wieder diverse Dinge zu verdrängen.
Trotz überlegen und grübeln kann ich manche Situationen nicht ins Gedächtnis zurückrufen.

Weil Liebe und Logik eben nichts miteinander zu tun haben.
Das Herz liebt, der Kopf denkt und irgendwo dazwischen versucht sich der Verstand für einen der beiden Orte zu entscheiden - vergeblich.


07.08.2011 / 02:24 Uhr

Samstag, 6. August 2011

Selbstfindung


Den Freitag habe ich überstanden, inklusive der Nacht, denn die ist mittlerweile nun auch fast rum.

„Endlich“ zuhause nach einer durchtanzten Nacht - erst im Braugut und anschließend im Brauclub.
Michi und ich waren nach langer Zeit mal wieder gemeinsam auf Tour.
Schön wars, auch wenn wir wenige Bekannte getroffen haben, bzw. nicht gefunden haben.
Im BC war heute aber auch der Teufel los.

Auf der Heimfahrt sprachen wir lang über unser Leben und unsere Wünsche.
Und es erschreckte mich, dass auch sie von ihrer Beziehung so ziemlich die Nase voll hat.
Nach 19 Jahren mit demselben Mann ist das evtl. verständlich, vor allem, da sie erst 35 ist.

Doch dann tat ich es trotzdem - mit ihr gemeinsam.
Ich warf den Brief an Erik bei ihm ein.
Der Brief, der von „gemeinsam“ erzählt.
Welch Hohn…

Es verwunderte mich auch nicht, dass auf dem Weg von ihr zu mir erneut „Ordinary World“ im Radio gespielt wurde.
Genauso wenig überrascht es mich, dass jetzt in diesem Moment ein wunderbares Gewitter durch den frühen Morgen donnert.
Darf ich das als Zeichen werten?

Was hat das alles mit Selbstfindung zu tun?
Ganz einfach:
Das Ausgehen hat mich wieder ein wenig aus meinem Koma erweckt.
In Klamotten, in denen ich mich wohl fühle, mal wieder unter Menschen zu gehen, mit Schmuck, gestylt, geschminkt…alles andere, nur nicht dezent.

Flirtversuche, die ich nahezu gekonnt alle ablehnen konnte, weil meine Nase nicht höher zu halten war.
Bis auf einen hartnäckigen Zwerg, aber dem erkläre ich später per SMS, dass er sich seinen Kaffee sonst wohin gießen kann.

Selbstfindung auch deswegen, dass ich mich als Blonde nicht „out“ fühlen muss.
Im Gegenteil, die attraktivsten Mädchen und Frauen im Club waren Blondinen.
Also Schluss mit pink-schwarzen Ablenkungssträhnchen.
Man wird auch so wahrgenommen.

Ein weiterer Schritt zum richtigen Weg, war auch die Tat, den Brief endlich einzuwerfen.
Zugegeben, ich habe ihn dem Original gegenüber ein wenig gekürzt, aus Zeitmangel.
Doch ich denke, die wichtigsten Passagen habe ich 1 zu 1 übernommen.
Nun wird sich zeigen, ob und was geschieht.
Passiert nichts, dann ist das auch in Ordnung, dann soll es eben nicht sein.
Aber vorbei sind die Zeiten, in denen ich mir Vorwürfe machen muss, nicht alles geklärt zu haben.

Letztlich bleibt noch der Fabelhafte.
Irgendwie musste ich ihm gestern noch mitteilen, dass ich feiern gehe und zwar nicht allein.
Wie erwartet (?) kam dann auch keine weitere Nachricht von ihm.
Warum ich ihn damit ärgern möchte?
Aufmerksamkeit, alles was ich von ihm möchte ist Aufmerksamkeit.
Und zwar so wie zu Beginn unseres Spiels - ständig, dauernd, am Stück möchte ich von ihm umgarnt werden.

Empfinde ich mittlerweile zu viel für ihn?
Sicherlich, das kann und will ich gar nicht mehr abstreiten.
Er ist für mich eine sehr wichtige Person geworden.
Und wenn die Affäre am Ende ist, bleibt uns wenigstens noch eine interessante Freundschaft.
Auch eine Erkenntnis, die sich sehr wichtig und richtig anfühlt.

Und eine Feststellung am Rande:
Ich will shoppen!
Klamotten, Schmuck, Schuhe … was mir gefällt.
Werde das am Montag, sofern nichts dazwischen kommt, auch ausgiebig tun.
Entweder Sachsen-Allee oder (und) Galerie Roter Turm.

Ich werde wieder ICH.
Und das ist gut so.

06.08.2011 / 05:44 Uhr